- Vor gut einem Jahr gewann Ramon Roselly die 17. Staffel von "Deutschland sucht den Superstar". Mit seinem neuen Album "Lieblingsmomente" ehrt der 27-Jährige Musik-Legenden wie Peter Alexander, Barry White oder Cher.
- Im Interview mit unserer Redaktion spricht der Schlager- und TV-Star über die Gründe für seinen zurückhalten Umgang mit sozialen Netzwerken und über den Shitstorm nach einem "Fernsehgarten"-Auftritt.
- Zudem erläutert Roselly die Unterschiede zwischen Ex-"DSDS"-Macher Dieter Bohlen und dem neuen Juror Florian Silbereisen.
Herr
Ramon Roselly: Es ist natürlich schön, wenn dieser Eindruck bei dem einen oder anderen entstanden ist. Das könnte vielleicht mit meiner recht großen TV-Präsenz in den vergangenen Monaten zu tun haben – ich war in vielen Shows zu Gast. Aber tatsächlich ist es erst ein gutes Jahr her. Dass ich diesen Traum leben kann, ist natürlich der Knaller.
Ihr neues Album heißt "Lieblingsmomente". Welches waren Ihre Lieblingsmomente Ihrer noch jungen Karriere?
Ich möchte gar keine einzelnen Lieblingsmomente herausstellen, sondern eher das große Ganze sehen. Es ist für mich einfach unglaublich, dass ich mit den Musikern und Legenden auf der Bühne stehen darf, deren Lieder ich früher als Kind mitgesungen habe. Da stehen auf einmal
Hätten Sie Ihren Weg als Sänger auch ohne den"Superstar"-Titel weiterverfolgt?
Ja, denn ich singe schon immer – und zwar fast den ganzen Tag, ob im Auto oder unter der Dusche. Ich liebe Musik. Natürlich freue ich mich aber, dass das Feedback so gut ist. Sogar meine Fußball-Jungs feiern meine Songs, obwohl manchmal ältere Schlager-Klassiker darunter sind, die sie gar nicht kannten, etwa meine Version von
Kann man Entertainern und Megastars wie Peter Alexander, Barry White oder
Mit dieser Frage habe ich mich im Vorfeld nicht wirklich auseinandergesetzt. Wie erwähnt singe ich für mein Leben gerne. Ich habe häufig im Auto die zweite Stimme zu diesen Klassikern mitgesungen. Es macht mich schlichtweg stolz, den Menschen meine Versionen von Songs dieser Weltstars präsentieren zu dürfen. Aber natürlich hoffe ich, dass meine Interpretationen den Leuten auch gefallen. Eine Garantie gibt es nie.
Sie haben mit diesen Cover-Versionen alter Klassiker einen anderen Weg eingeschlagen als andere "DSDS"-Sieger. Wollten Sie sich abheben?
Das war nicht die Intention, nein. Ich mache das, was ich liebe. Und das, was ich nicht liebe, würde ich nicht machen. Diese Musik von diesen Legenden ist genau das, was ich liebe.
Sie sind erst 27 Jahre jung …
Stimmt. Das mag ungewöhnlich klingen, aber es ist so. Das heißt nicht, dass ich moderne Musik ablehne. Doch Tom Jones, Engelbert, Julio Iglesias oder Barry White: Das ist meine Musik. Für modernen "Bumm-Bumm"-Schlager, wie ich ihn nenne, bin ich nicht zu haben. Ich mag die große Show der damaligen Zeit. Ein schöner Nebeneffekt ist: Ich musste für dieses Album keine neuen Songs erfinden, denn sie sind ja alle schon da. Und ich darf sie singen …
Singen Sie die Klassiker einfach "nur" nach oder sind ganz eigene Interpretationen entstanden?
Ich mache es auf meine Art und Weise – und ich singe nichts nach. Das wäre definitiv der falsche Weg.
Apropos falscher Weg: Gab es neben Ihren genannten Lieblingsmomenten im vergangenen Jahr auch Erlebnisse, auf die Sie gerne verzichtet hätten?
Ich bin ein sehr positiv eingestellter Mensch, der immer versucht, das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen. Daher bin ich auf jeden Moment stolz, den ich erleben durfte – egal ob dieser gut oder schlecht war.
Sie sind ernsthaft stolz darauf, dass Sie nach Ihrem Auftritt im "ZDF-Fernsehgarten" einen kleinen Shitstorm in den sozialen Netzwerken abbekommen haben und in einem Post als "Kermit des deutschen Schlagers" bezeichnet wurden?
Stolz ist hierfür natürlich das falsche Wort. Aber es ist doch legitim, dass Menschen unterschiedliche Meinungen haben. Es gibt Leute, denen meine Musik gefällt und andere, denen sie vielleicht nicht gefällt. Und das ist gut so! Es ist doch ganz einfach: Zum Glück sind Geschmäcker verschieden.
War die Kritik in diesem Fall inhaltlich berechtigt?
Zunächst einmal ist wichtig, dass meine Fans und ich Spaß hatten. Das war eindeutig der Fall. Zudem sollte man nicht vergessen, dass ich live gesungen habe. Das macht in TV-Shows heutzutage kaum noch jemand. Ja, es gab eine kleine technische Panne. Kann passieren. Die Leute haben gelacht und mitgesungen, das war wirklich wichtig.
Verfolgen Sie die Kritiken in den sozialen Medien?
Nein, ich sehe das gar nicht. Wenn mich niemand gezielt darauf anspricht, bekomme ich so gut wie nichts mit, weil ich kein Internet-Mensch bin. Ich bin nicht so wie andere (lacht).
Sind Instagram und Co. in der heutigen Zeit nicht wichtig, um sich als Künstler zu vermarkten?
Das schon, und in Maßen bin ich auch dabei. Ich nutze Instagram, weil es die einzige Möglichkeit ist, um mit den Fans zu interagieren. Dennoch hat mir persönlich die Zeit ohne soziale Medien besser gefallen. Als ich 15 oder 16 war, hat man nicht den ganzen Tag das Handy in der Hand gehalten, sondern Fußball gespielt. Manchmal ärgere ich mich über mich selbst, wenn mir zum Beispiel beim Essen auffällt, dass ich das Smartphone in der Hand halte.
Als Sie "DSDS" gewonnen haben, hatte noch
Dieter war 18 Jahre lang der Chefjuror und ist in der Form, wie wir DSDS kennen, nicht zu ersetzen. Florian Silbereisen ist ein Allroundtalent – er hat in meiner Staffel ja schon in der Live-Show gesessen und als Gastjuror einen super Job gemacht - und für die kommende Staffel wünsche ich ihm viel Erfolg und ganz viel Spaß. Er wird das rocken!
Wie würden Sie Bohlen und Silbereisen charakterisieren? Sie kennen sie schließlich beide …
Es sind zwei komplett unterschiedliche Typen. Florian macht eine dreistündige Liveshow, als ob es das Einfachste auf der Welt wäre. Ein toller Kerl. Dieter habe ich als sehr lieben Menschen kennengelernt. Zudem ist er einer der besten Musikproduzenten überhaupt, der Talente entdeckt, die andere vielleicht gar nicht sehen. Er ist mit einem extrem guten Gespür ausgestattet.
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