- Die RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" wird im nächsten Jahr nach einer finalen Staffel abgesetzt.
- Für die letzte Staffel kehrt Chefjuror Dieter Bohlen zurück und ersetzt Florian Silbereisen, der DSDS nicht aus dem Quotentief führen konnte.
- Der ehemalige Juror Thomas M. Stein zeigt im Interview mit unserer Redaktion Verständnis für die Bohlen-Rückkehr und glaubt an die Zukunft von Castingformaten.
Bis zu 15 Millionen Menschen in der Spitze schalteten am 8. März 2003 RTL ein, um das erste Finale von "Deutschland sucht den Superstar" zu verfolgen. Alexander Klaws wurde vor Juliette Schoppmann zum Sieger gekürt, Daniel Küblböck landete auf dem dritten Rang. Alle Teilnehmer der Finalshow landeten mit ihren Songs in den Charts, Klaws und Küblböck gelangen sogar Nummer-eins-Hits.
Selbst für das ZDF-Aushängeschild "Wetten, dass…?" war DSDS zwischenzeitlich eine ernsthafte Konkurrenz. In den letzten Jahren ging es mit der Castingshow aber bergab.
Die Quoten sanken, Stars und Hits produzierten die jüngsten DSDS-Staffeln nicht mehr. RTL versuchte deshalb in diesem Jahr, die Show zahmer und familienfreundlicher zu machen und ersetzte den bissigen Chefjuror
Florian Silbereisen konnte DSDS nicht aus dem Quotentief führen
Aber auch das neue Konzept mit Traumschiff-Kapitän Silbereisen am Ruder konnte DSDS nicht aus dem Quotentief holen. Für
Der Musikmanager saß an der Seite von Bohlen in den ersten beiden Staffeln in der Jury. Als "Onkel Stein" ist der 73-Jährige Teil der DSDS-Geschichte. Bohlen wurde in 18 Staffeln jedoch zum Gesicht der Sendung, die Fußstapfen für Silbereisen waren entsprechend groß. Weshalb "Deutschland sucht den Superstar" nur mit dem Pop-Titanen zu funktionieren scheint. "Natürlich ist Dieter Bohlen den Zuschauern ans Herz gewachsen und diese Treue merkt man jetzt", sagt Stein.
Rückkehr des DSDS-Jurors: Kehrtwende bei RTL und Dieter Bohlen
Parallel zur Absetzung verkündete RTL nämlich, dass Bohlen für die finale 20. Staffel im kommenden Jahr als Kopf der Jury zurückkehren wird. Noch im vergangenen Jahr hatte der Kölner Privatsender erklärt, neue Wege gehen zu wollen, da Bohlen nicht mehr zum neuen angestrebten Image als Familiensender passe. Und auch Dieter Bohlen selbst hatte zwischenzeitlich erklärt, ein mögliches Angebot zur Rückkehr zu DSDS ablehnen zu wollen.
Dass sowohl RTL wie auch Bohlen nun eine Kehrtwende hingelegt haben, ist für Stein letztlich nur konsequent. "Ganz nach dem Motto: Was schert mich mein Geschwätz von gestern", sagt er.
Thomas M. Stein glaubt an die Zukunft von Castingshows
Ob die finale 20. Staffel im kommenden Jahr an die Erfolge früherer Tage anschließen kann, bleibt abzuwarten. Immer wieder sind Stimmen zu hören, die Castingshows das Ende prophezeien und diese Art der Unterhaltung generell als nicht mehr zeitgemäß empfinden. Stein glaubt daran nicht. "Casting hat es immer gegeben und wird es immer geben", sagt der Musikmanager: "Wie ich bereits vor 20 Jahren gesagt habe, ist unser tägliches Leben von solchen Situationen bestimmt."
Völlig unabhängig davon, wie die letzte Staffel verläuft, ist "Deutschland sucht den Superstar" für den ehemaligen Juror eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Der Weg für viele andere Shows und Formate sei durch DSDS geebnet worden.
"Ich finde, dass 20 Jahre lang alle Beteiligten – ob vor oder hinter der Kamera – und vor allem die Zuschauer gewonnen haben. Es war ein Straßenfeger und später ein Teil der TV-Kultur. Viele gleich gelagerte Formate sind das Ergebnis davon", sagt Thomas M. Stein.
Verwendete Quelle:
- Schriftliches Interview mit dem Musikmanager und früheren DSDS-Juror Thomas M. Stein
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