Ice, Ice, Model: In Folge zwei von "Germany's next Topmodel" schickt Heidi Klum ihre Models für ein Haute-Couture-Shooting bei Minusgraden ins Schneegestöber auf einen Berggipfel. Warum? Aus Gründen. Weil halt. Wohooo! Suchen Sie sich was aus. Sinnvoller wird’s nicht.
Gleichmal das Unwichtigste vorneweg: Dingenskirchen, die blonde Russin und diese Tänzerin, wie hieß sie nochmal, haben Folge zwei nicht überlebt.
Also überlebt haben sie schon, auch wenn's knapp war. Aber ihren Traum vom Modeldasein und dem Titel "Germany's next Topmodel" müssen Dingenskirchen, die blonde Russin und diese Tänzerin, wie hieß sie nochmal, nach Folge zwei erst einmal begraben.
Die gute Nachricht für Dingenskirchen, die blonde Russin und diese Tänzerin, wie hieß sie nochmal: Sie sind noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen und mussten sich lediglich in den verschneiten Alpen kurz zum Affen machen.
Wenn sie Glück haben, wird man sich später nicht mehr an die Namen von Dingenskirchen, der blonden Russin und dieser Tänzerin, wie hieß sie nochmal, erinnern. Und mit noch etwas mehr Glück noch nicht einmal daran, dass sie überhaupt dabei waren.
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In Folge zwei - das ist auch die mit
Okay, Österreich als Idee stammt jetzt nicht von Heidi Klum, aber immerhin die Idee, die ganze Model-Truppe nach Österreich, genauer nach Sölden fahren zu lassen.
Aber niemand fährt einfach so mit einem Bus voller Models nach Sölden, nein, die Klum hatte gleich noch eine Idee: eine "Team-Challenge".
Es werden zwei Teams gebildet, Tatjana und Sayana sind die Team-Chefinnen und dürfen sich aussuchen, welche Mädchen in ihr Team sollen.
Das sieht dann so ein bisschen aus wie früher im Sportunterricht, nur dass hier nicht die Unsportlichsten übrig bleiben, sondern die am wenigsten Hübschen. Oder wie es die blonde Russin ausdrückt: "Sie hat richtig hübsches Mädchen ausgesucht. Ehrlich gesagt: Die Leute, die gut aussehen, die sind öfter in Bilder auch besser, als die rein optisch nicht so gut aussehen."
Rein optisch gut aussehen müssen die Models dann beim anschließenden Fotoshooting, für das sie sich ein "sexy Ski-Outfit" zusammenstellen sollten.
Und weil das Ganze ein Wettbewerb ist, erklärt die Klum die überschaubaren Regeln. "Wer mehr polarisiert auf dem Bild bekommt einen Punkt. Bis wir nachher ein Gewinnerteam haben."
Luxushotel gegen Berghütte
Dieses Gewinnerteam wird in ein Luxushotel einziehen, für die Verliererinnen gibt es eine karge Berghütte und man muss dem verantwortlichen Redakteur Respekt zollen, wie er der Produktionsfirma Geld spart und das Ganze gleichzeitig als dramaturgisch notwendige Challenge verkauft. Hut ab!
Die Team-Challenge ist allerdings nur die Aufwärmübung für den Höhepunkt der Folge: Ein Shooting "in über 3.000 Metern Höhe bei Eiseskälte", wie die Klum erzählt.
Was genau sie unter "Eiseskälte" versteht erklärt die Klum auch: "Bei minus 10 Grad und in extremen Witterungsverhältnissen werden auch die voluminösen Kleider meiner Mädchen nicht wirklich warmhalten können."
Dass es auf 3.000 Metern Höhe in den Alpen so zackig kalt sein könnte, hatte die Klum ja nicht ahnen können, wie sie zu Beginn der Folge erklärt: "Ich hatte es mir so toll vorgestellt. Hoch oben in den Alpen, alles ist weiß, der Schnee rieselt auf uns herab. Ja, und was passiert? Das Wetter will uns so richtig ärgern."
Ja, man kann es sich richtig vorstellen, wie das Wetter eines Morgens in Österreich aufgestanden ist, sich ein bisschen gestreckt hat und nach einem Tässchen Wiener Melange und einem Stückchen Sachertorte entschieden hat: Heute will ich die Klum und den Joop mal so richtig ärgern.
"Scheiß Angst um meine Finger"
Dass das Wetter seine Pläne in die Tat umgesetzt hat, davon konnten sich die Mädchen dann auf dem Berggipfel selbst überzeugen: In Haute-Couture-Kleidern und auf Stelzen müssen sie nicht nur Schnee und Minusgraden trotzen, sondern auch einer Windmaschine.
"Ich hatte echt scheiß Angst um meine Finger. Die waren wirklich Eisklumpen. Ich hatte auch Panik beim Shooting", zieht Tatjana ein Zwischenfazit.
In der Tat zeugt es von einem Geniestreich, dass die Produktionsfirma den Mädchen weismachen konnte, dass es wirklich keinen anderen Weg gibt, herauszufinden, wer zum Model taugt, als mit der ganzen Truppe in die Alpen zu fahren und sich bei einem Shooting auf dem Gipfel die Finger abfrieren zu lassen.
Man fragt sich, wie die Modelagenturen dieser Welt eigentlich so zurechtkommen. Oder gibt es vielleicht in den Alpen einen wöchentlichen Schneegestöber-Vorstellungstermin für Jungmodels, von dem wir nichts wissen?
Doch statt mit einer Wissenslücke beschließen wir Folge zwei lieber mit einem Wissenszuwachs: "Man bekommt hier tatsächlich beigebracht, dass nicht jeder perfekt ist. Vor allem die Perfekten sind nicht perfekt", hat Vanessa diesmal gelernt.
Das kommt zwar ein wenig überraschend, durfte man doch bisher davon ausgehen, dass wenn jemand perfekt ist, dann doch am ehesten die Perfekten.
Aber sind wir einfach froh über jedes bisschen Wissen, dass wir in dieser Show mitnehmen können.
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