Im Februar dieses Jahres startete die 18. Staffel "Germany’s Next Topmodel". Da lag in manchen Orten in Deutschland noch Schnee. Nun, 16 Wochen später, stehen wir kurz vorm Finale und da gibt es noch einmal mächtig Gerummel: eine Luft-Wasser-Nummer, ein Second-Hand-Walk, ein unangenehm selbstbewusster Designer, ein ehemaliges Supermodel und ein super Ehemals-Model.
Sie haben tagsüber das Gefühl, von Models verfolgt zu werden? Wenn jemand "Foto" sagt, zucken Sie zusammen? Donnerstagabends weint sich Ihr Gehirn in den Schlaf und ihre Augen wachen nachts ob des Gesehenen mit Albträumen auf?
Kein Wunder, haben wir es doch in diesem Jahr mit der bisher längsten Staffel "Germany’s Next Topmodel" zu tun! Dementsprechend viele Plemplem-Walks, Gaga-Shootings und Teenager-Streits gab es bislang zu verarbeiten – da kann man schon mal einen Kuckuck bekommen.
Deshalb die gute Nachricht zuerst: Es ist vorbei. Die schlechte Nachricht: Das war gelogen. Denn am Donnerstagabend gab es lediglich das Halbfinale. Erst in der kommenden Woche setzt
GNTM-Halbfinale: Somajia und die Sache mit dem Sinn
Kandidatin Somajia will lieber die Augen offen lassen, sieht sie sich doch bereits mit einem High Heel im Finale: "Denn wenn ich, Somajia aka ´Black Pearl` nicht an mich selber glaube – wieso sollte überhaupt irgendjemand anderes an mich glauben? Also in erster Linie muss ich denken, dass ich Germany’s Next Topmodel werde, weil sonst macht das alles keinen Sinn."
Was Somajia offenbar übersieht: Es ist völlig egal, ob sie an sich glaubt oder irgendjemand anderes. Wichtig bei "Germany’s Next Topmodel" ist nur, was die Klum glaubt. Steht ja auch drauf: "by Heidi Klum". Sonst stünde dort: "by was Somajia oder überhaupt irgendjemand anderes glaubt, weil sonst macht das alles keinen Sinn."
Apropos Sinn: Der sitzt bei "Germany’s Next Topmodel" ohnehin mit einer Tüte Chips auf dem Sofa und kriegt sich nicht mehr ein vor Lachen. Also lassen wir den Sinn hier mal schön raus.
Aber, wie kommen wir jetzt vom Sinn zum nächsten GNTM-Shooting? Keine Chance, versuchen wir es also mal unkonventionell: "Sinn denn auch alle da?", wird sich der weiß geschminkte Mann im Frack vielleicht gedacht haben, der die Kandidatinnen in der Umkleide des nächsten Shooting-Termins erwartet.
Offenbar ist schnell durchgezählt, denn der Mann begrüßt die Models beim Cirque du Soleil und erklärt ihnen die kommende Aufgabe. Ein Fotoshooting auf einem Trapez, das wiederum über einer Wasseroberfläche hängt.
Trapez-Shooting im Cirque du Soleil
Die Models sollen darauf elegant posieren und das möglichst gut: "Wir sind im großen Halbfinale – heute geht es um alles!", erklärt der Mann bedeutungsschwanger und hoffentlich meint er das nur sprichwörtlich.
Ein bisschen was muss ja noch fürs Finale übrigbleiben. Es kann ja nicht sein, dass es im Halbfinale um alles, im Finale dann aber um nichts mehr geht. Sagen wir daher lieber: Es geht um schon ein bisschen was, aber noch nicht um alles.
Für die Trapez-Nummer hat sich die Klum aber noch eine Regel ausgedacht: Wer ins Wasser fällt, für den ist das Shooting sofort beendet, egal, ob bereits ein taugliches Foto vorliegt oder nicht. Den Grund dieser Regel erklärt die Klum allerdings nicht, aber der Umstand, dass man den Saal bis 15 Uhr besenrein geräumt haben muss, weil dann die nächste Show anfängt, kann man durchaus als Indiz deuten.
Also schwingen sich die Damen schnellstmöglich aufs Trapez, posieren und dürfen für das letzte Foto ins Wasser springen. Somajia bietet hier einen Bauchplatscher an, Nicole eine halbe Schraube, Olivia die gehockte Grimasse und Vivien kürzt das Ganze ab, als sie in einem Moment der Unachtsamkeit frühzeitig vom Trapez perlt.
Bei Coco macht die Klum dann eine große Nummer daraus, dass sie ihre Beine ein bisschen zu weit spreizt, wo die Klum ihr das doch bereits vor ein paar Wochen gesagt hat. Wir kommen später darauf zurück.
Philipp Plein bringt Getragenes mit
Ein weiteres Shooting für eine Kosmetikfirma später nähert man sich dem Entscheidungswalk der Folge. Hier sorgt der Designer der Klamotten allerdings erst einmal für Verwirrung.
Mit einem "Herzlich willkommen zum offiziellen Halbfinale", begrüßt
Dieser Philipp Plein jedenfalls zählt erst einmal all seine Erfolge auf. In einer Show wie GNTM gehört das zum guten Ton, im Alltag ist das nicht nur unüblich, sondern auch eher unangenehm. Wir merken uns einfach: Der Philipp Plein ist eine große Nummer in der Klamottenbranche.
Umso erstaunlicher ist es, dass er den Kandidatinnen erst die neueste Kollektion zeigt, aber gleichzeitig erwähnt, dass diese Kleider bereits in Mailand vorgestellt wurden. Selmas Kleid habe beispielsweise Model Frida Aasen getragen.
Es handelt sich hier also offenbar um eine Art Second-Hand-Walk, was aber daran liegen mag, dass die Klamotten doch recht preisintensiv sind. Laut Plein "mehrere tausend Euro". Außerdem packt Philipp Plein bei Selmas Mini-Kleid noch eine Insider-Info darauf: "Wenn das Kleid kurz ist, werden deine Beine länger."
Das ist aber auch irgendwie das Mindeste, was man für so einen Preis erwarten kann. Somajias Stiefel kosten sogar 12.000 Euro – können dafür aber nichts. Also nichts, was andere Stiefel nicht auch können. Da müsste der Philipp Plein also vielleicht noch einmal ran.
Philipp Plein oder Batman?
Bei Olivia jedenfalls zeigt er vollen Einsatz, als deren Schuhe nicht passen. Allerdings ein bisschen selbstdarstellerisch: "I am Ironman, Superman, Batman, whatever you want. Ich hab vier Geschäfte in Vegas. Vier!" "Na und?", möchte man da antworten, "KiK hat sieben Geschäfte alleine in Kassel. Sieben! Wer ist jetzt Batman?"
Olivia bekommt also neue Schühchen und so kann er dann kommen, der letzte Entscheidungswalk im offiziellen Halbfinale. Für das schaut das ehemalige Supermodel Elle MacPherson als Gastjurorin vorbei und um es kurz zu machen: Wie der Schnitt und die Klum bereits vorgearbeitet haben, wird Coco das offizielle Finale in der kommenden Woche verpassen.
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