Stefanie Seitz ist Model, Miss und Medizinerin. Sie freut sich über die neue Staffel von "Germany's next Topmodel" - und das nicht nur, weil sie selbst eine der Kandidatinnen war. Sie wurde zum Live-Casting eingeladen - dort war dann Schluss. Jetzt schaut sich die schöne Regensburgerin GNTM 2017 für uns an - und berichtet mit Blick durch die Modelbrille.
ProSieben hat wieder einmal verstanden, dass ein bisschen Action unter den Mädels von "Germany's next Topmpdel" gut für die Einschaltquoten ist. Immer.
Die Maßnahme gegen Langeweile: Shootouts! Bitte nicht verwechseln mit "Shout-out", auch wenn sich die jungen Frauen mit Sicherheit auch oft genug anschreien - oder ankreischen - werden.
Die Shootouts setzen zwei Mädels unter ordentlichen Konkurrenzdruck während des Fotoshootings. Claudia konzentriert sich bei der Duell-Premiere darauf, weinend die Show der Gemobbten durchzuziehen, während Neele am Set gleich so viel Gas gibt, dass sie in schwindelnder Höhe fast von der Kiste fliegt. Der provozierte Zickenkrieg funktioniert.
Ein paar Schauspielerinnen fehlen
Apropos Höhe: Echt langweilig, dass in dieser Staffel kein Mädchen mit Höhenangst dabei ist. Und zwar eine, die wirklich vor Angst grün im Gesicht wird, wenn sie in die Luft geht - und nicht nur vor dem Shooting darüber spricht, wie gruselig das alles sei.
Es wäre schön gewesen, wenn die GNTM-Redaktion ein paar Mädels mit mehr Hang zum Drama verpflichtet hätte. Frauen mit Schauspieltalent gibt es doch eigentlich immer irgendwo.
Claudia geht dieses Talent auf jeden Fall ab. Sie fliegt, scheint aber nicht wirklich traurig zu sein. Weil sie modeln möchte. Und nicht auf Show steht. Sagt sie. Ich glaube ihr - vielleicht. Aber immerhin wissen wir, warum sie gehen muss. Wer zu "billig und kitschig" posiert, ist zu schlecht für
ProSieben spart an der falschen Stelle
Abgesehen vom verzweifelten Versuch, künstlich Stress unter den Mädchen zu erzeugen, hätte ich mir gewünscht, dass ProSieben nicht an der falschen Stelle spart. So knapp bei Kasse kann der Sender ja nicht sein.
Ist ja okay, sich ein Schiff zu mieten, spart immerhin zu Beginn der Staffel ein paar Flugkosten. Aber schon wieder der gleiche Fotograf wie beim letzten Mal? Buy one, get one free? Gähn.
Auch langweilig: Die Schleichwerbung für Tee. Wobei ich mich korrigieren muss. Schleichwerbung kann man das gar nicht nennen, denn NOCH unauffälliger hätte man die mit Logo bedruckten Tassen und Teebeutel eigentlich gar nicht in die Kamera halten können.
Albern war dann der Schluss. 30 Minuten Zeit für Outfit und Make-up. Und dann? Interessiert niemanden, wie sich die Mädels schminken, weil ohnehin nur aufs Outfit gestarrt wird.
Die eine oder andere sah nach der Outfit-Wahl eher aus, als würde sie ihre Oma besuchen wollen. Und manche Mädchen haben den Weg zu Heidi anscheinend mit dem direkten Weg an die Stange verwechselt.
Sex sells? Ich dachte ja immer, dass sich das nicht lohnt, weil sich ohnehin kein Mann GNTM antut. Und selbst Model-Mama Heidi Klum war manches Outfit irgendwie zu nackt. Ihr Kommentar: "Du dachtest wohl, weniger ist - WENIGER?!“
Auch Heidi Klum kann nicht alles
Richtig cool war in der dritten Episode eigentlich nur eine Kandidatin: Leticia. Die schickte Klum locker-flockig weg, als diese ihr eine Glatze rasieren wollte. Das Mädchen bestand auf die Hände eines Profis - und verzichtete auf das große Tränen-Drama von und mit Heidi, das 90 Prozent aller anderen Kandidatinnen abgezogen hätten, während Heidi die beleidigte spielte.
Auch nicht ohne: Julia. Unzählige Male eingeblendet, während sie alleine in der Ecke saß. Seit gestern erkennt man sie nicht nur an den markanten Ohren, sondern am demonstrativen Genuss eines Schokoriegels. Immerhin musste sie den nicht teilen, weil sie ohnehin mit niemandem kommuniziert.
Seltsam war beim Anblick der teils noch minderjährigen und dennoch halbnackten Körper nur, dass Julia sich keinen Anpfiff von Heidi einfing. Denn irgendwie passt Schokolade nicht so ganz zum Sendekonzept von "Germany's next Topmodel".
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