• Ein älterer Deutscher verguckt sich online in eine etwa halb so alte Frau aus einem deutlich ärmeren Land.
  • Die Auswander-Geschichte aus der aktuellen "Goodbye Deutschland"-Folge schreit nach Klischee.
  • Doch der Remscheider Kai Kron und die Kenianerin Emily Otieno glauben an ihre Liebe.

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"Ein Leckerchen hoch zehn" sei seine Emily, schwärmte "Goodbye Deutschland"-Auswanderer Kai Kron (56) zu Beginn der aktuellen Folge der VOX-Dokusoap. Nach zwei gescheiterten Ehen, in denen er "belogen und betrogen" worden sei, hatte sich der vierfache Vater durch Datingportale aus aller Welt geklickt: "Ich hab' geguckt bei Asiaten, bei Brasilianern, bei Kubanern, bei Afrikanern."

Hängengeblieben war er schließlich beim Profil einer 27 Jahre jüngeren Kenianerin, Emily Otieno, in die er sich erst online und schließlich vor Ort in ihrer Heimat verliebt hatte. Dieser fünfwöchige Besuch war der einzige in zwei Jahren Beziehung gewesen, und doch war sich der Mietkoch absolut sicher: Diese Frau wollte er heiraten.

So weit, so klischeehaft, könnte man meinen, und auch Kais jüngster Sohn René (28) - nur ein Jahr jünger als seine zukünftige Stiefmutter - war skeptisch. Sein Vater verwies jedoch auf seine beiden gescheiterten deutschen Ehen: "Man hat nie einen Garantieschein dafür." Und insgesamt entpuppte sich Kai schließlich als deutlich sympathischer und die Lovestory hatte weitaus weniger unangenehmen Beigeschmack, als man erst hätte vermuten können.

"Goodbye Deutschland"-Auswanderer "kann wirklich alles im Haushalt"

Denn in der Bankerin Emily hatte der Remscheider eine gebildete, selbstbewusste Frau gefunden, die sehr genau wusste, was sie wollte und den Lebensunterhalt für sich und ihren vierjährigen Sohn Hope auch gut selbst verdienen konnte. Einen älteren Mann habe sie sich ganz bewusst gesucht: "Die jungen Männer wollen experimentieren, sie wollen plötzlich eine andere Frau zum Beispiel." Sie habe sich jemanden gewünscht, der sich festlegen wollte, und das schien sie nun gefunden zu haben: "Ich habe mich in Kai verliebt, weil er so süß war und zärtlich, fürsorglich und liebevoll. Er ist ein wundervoller Mann."

Auch, dass er sich nicht wie die meisten Kenianer von seiner Frau bedienen ließ, wusste sie zu schätzen: "Er kann kochen, er kann putzen, er kann sich um den kleinen Hope kümmern und die Kleider falten. Er kann wirklich alles im Haushalt machen." Apropos Hope: Den akzeptiere Kai "wie meinen eigenen Sohn".

Kai: "Ich will die Frau nicht kaufen"

Gemeinsam wollen Emily und Kai zukünftig ein Geschäft mit Mietpersonal für Hotels aufziehen. Doch erst einmal stand die Hochzeit nach Stammesritual an, die schneller stattfinden sollte, als Kai geahnt hatte, nämlich schon am Wochenende nach seiner Ankunft. Er hatte die bevorstehende Zeremonie, bei der er Emilys Vater symbolisch eine von zehn Mitgift-Kühen überreichen würde, eigentlich erst für die Verlobungsfeier gehalten. Doch nach den ersten Schrecksekunden war ihm die Änderung recht.

Mit dem traditionellen Kuhhandel musste er sich allerdings erst anfreunden. "Was soll der Scheiß?", habe er zunächst gedacht, "Ich will die Frau nicht kaufen, ich will sie haben, weil ich ihr mein Herz schenke und umgedreht genauso. Mir kam es so vor, als wenn ich auf den Basar gehe und hinterher die Frau einlöse." Als wenn man einen Menschen für ein paar Tausend Euro kaufen könne, hatte Emily entgegnet. Mit einem Kauf habe die Tradition nun wirklich nichts zu tun.

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Zweitfrau? Nein, danke!

Und so hatte sich Kai gefügt und das Geld für die Kühe bereits vorab von Deutschland aus überwiesen. Nun ließ er sich auf die Feierlichkeiten ein, die da kommen sollten, inklusive Tanz, Rituale und feierliches Handanhalten bei Emilys Mutter, Vater und dessen Zweitfrau, die der Ehe ihren Segen gaben.

Selig lächelnd ließ der Deutsche das Fest im Nachhinein Revue passieren: "Gigantisch toll gemacht und inszeniert von der Familie" sei alles gewesen. "Ich finde eigentlich gar keinen Ausdruck dafür, so gut war das heute." Ob er sich denn vorstellen könne, wie Emilys Vater eines Tages auch eine zweite Frau zu heiraten? Nichts da: "Ich habe eine junge, sehr attraktive Dame mit Pfeffer im Hintern, da reicht mir eine. Mal ganz salopp gesagt." Der VOX-Reporter hakte nach: "Da reicht dir erst mal eine?" Kais entschiedene Antwort: "Nicht erst mal - die reicht mir!" (tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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