Zwischen dem Knutschen schnell ein Kundengespräch? Mit dem Baby zum Geschäftstermin? Wer als Immobilienmaklerin erfolgreich sein will, muss privat oft zurückstecken – so jedenfalls das Fazit der aktuellen "Goodbye Deutschland"-Folge auf VOX, die speziell dieses Berufsbild ins Visier nimmt.

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Sie verkaufen (Wohn-)Träume und müssen aufpassen, dabei nicht selbst auf der Strecke zu bleiben: die Maklerinnen, die die VOX-Dokusoap "Goodbye Deutschland" in der aktuellen Folge porträtierte. Alle drei standen privat gerade vor großen Wendepunkten in ihrem Leben. Doch die Aufregung und Unsicherheit, die das mit sich brachte, durften sie sich im Job nicht anmerken lassen. Hier galt es, professionell zu beraten und dabei optimalerweise auch noch perfekt auszusehen.

Besonders in den USA ist Letzteres wichtig, wusste Demi Delacruz, geborene Tatzel (46), die nach zwei Jahren als Maklerin in Orlando, Florida, im Luxussegment Fuß fassen wollte. Mit 220.000 Kolleginnen und Kollegen konkurrierte sie in ihrer Wahlheimat Florida um Abschlüsse. Und gerade die weiblichen Immobilien-Profis setzen hier auch oft auf durch Botox und Beauty-OPs getunte Optik. Deren Logik: "Wenn du hübsch aussiehst, hast du Geld. Wenn du Geld hast, bist du erfolgreich. Und wenn du erfolgreich bist, bist du gut."

Ob durch ihr gutes Aussehen oder ihre Kompetenz: Aktuell hoffte sie, ihre erste Luxusvilla verkaufen zu können, die ihr rund 72.000 Dollar (umgerechnet 67.000 Euro) Provision einbringen würde. Sie wollte so schnell wie möglich genug Geld für ein eigenes Zuhause verdienen, denn ihre turbulente On-off-Ehe bestand seit Wochen nur noch auf dem Papier.

"Ich arbeite sieben Tage die Woche" mit Babybauch

Isabella und Ehemann Kyle
Isabella und Ehemann Kyle freuen sich auf ihr erstes Baby. © RTL / 99pro media

Auch bei der ebenfalls in Florida lebenden Isabella Fürst (40) standen die Zeichen auf Umbruch: Bald erwartete sie nach einer Fehlgeburt ihr erstes Kind, die Schwangerschaft verlief kompliziert. Und das bei einer Frau, die es gewohnt war, im Job alles zu geben: "Ich arbeite sieben Tage die Woche. Das ist das, was man braucht, um erfolgreich zu sein." Sobald man mal nicht gleich erreichbar sei, würden sich Klientinnen und Klienten ganz schnell an jemand anderen wenden "selbst wenn man einen Namen hat". Und so trat sie auch mit Babybauch nicht kürzer und nahm noch wenige Wochen vor der Geburt regelmäßig auch kurzfristige Besichtigungstermine wahr, veranstaltete noble Open-House-Partys etc.

Ganz andere Probleme wiederum beschäftigten an der spanischen Costa Blanca in Altea Tanja Schrocke (34), die dort seit vier Jahren Luxusimmobilien verkauft. Ihr Vermieter wollte die Wohnung zügig verkaufen, ob sie darin würde bleiben können, war ungewiss. Also machte sie sich selbst auf die Suche nach einem Käufer oder einer Käuferin, der oder die sie als Mieterin behalten würde. Ihr selbst hatte die Bank wegen ihrer zwar guten, aber unregelmäßigen Einkünfte keinen Kredit eingeräumt.

Tanja Schrocke und Partner Chris
Zu dir oder zu mir? Bei Tanja Schrocke und Partner Chris steht noch in den Sternen, wo sie einmal zusammen wohnen werden. © RTL / 99pro media

Gleichzeitig war da noch ihr Liebster Chris, der sie zu einem Umzug ins eine Autostunde entfernte Jávea überreden wollte. Da er sich mit seiner Ex-Partnerin das Sorgerecht für seinen dreijährigen Sohn teilte, konnte er nicht umgekehrt zu Tanja ziehen, die sich davor scheute, in einer anderen Stadt bei null anzufangen.

"Man ist eigentlich 24/7 erreichbar"

Auch sie bestätigte, unter welchem Druck Maklerinnen arbeiten müssen: Zwischen Privat- und Berufsleben gebe es kaum eine Trennung: "Man ist eigentlich 24/7 erreichbar." Das führt mitunter zu kuriosen Momenten, wie sie sich lachend erinnerte: Während eines Dates war es gerade zum ersten Kuss gekommen, als ein Kunde sie über Facetime angerufen hatte. Romantik hin oder her: Schnell richtete sie sich die Haare und absolvierte das Gespräch, bevor sie weiterknutschen konnte.

Tanja Schrocke und Partner Chris
Glücklich in Spanien: die Deutsche Tanja und der Engländer Chris © RTL / 99pro media

Einige Monate später besuchte das Kamerateam die Frauen erneut: Demi hatte sich tatsächlich von ihrem Mann getrennt, sich einer Makleragentur angeschlossen und blickte zuversichtlich nach vorn. Isabella steckte auch nach der Ankunft des kleinen Noah William weiter im Hamsterrad: "Ich hab' am 2. Mai den Kaiserschnitt gehabt und am 3. Mai war ich schon wieder am Computer."

Zu Besichtigungsterminen nahm sie ihr Baby oft einfach mit. Insgesamt sah sie allerdings vieles entspannter, ließ sich nicht mehr so schnell stressen, verriet sie. Und in Spanien dachte Tanjas Chef über ein zusätzliches Büro in Chris' Wohnort Javéa nach und bot ihr eine Geschäftspartnerschaft an. Wie es weitergeht? VOX bleibt dran.  © 1&1 Mail & Media/teleschau