Man hätte ihr das Glück so gewünscht – auf Sansibar schien "Goodbye Deutschland"-Auswanderin Levke Kersting endlich angekommen zu sein. Die aktuelle Folge der VOX-Doku stand ganz im Zeichen ihrer Hochzeit mit dem Einheimischen Amosi Ndamajaza. Doch am Ende gab es eine überraschende Wendung.
Mit ihrem Verlobten Amosi Donard Deus Ndamajaza (30) schien Levke Kersting (40) das Glück gefunden zu haben: Levke lebte seit 15 Monaten auf Sansibar, sprach fließend Suaheli und bemühte sich sehr, Culture-Clash-Situationen mit Geduld und Verständnis zu begegnen. Umgekehrt schien Amosi es nicht auf Levkes Geld abgesehen zu haben. Im Gegenteil, selbst um kleine Beträge wollte er sie nicht bitten – obwohl ihr das in manchen Momenten nur allzu lieb gewesen wäre.
Scheidung? "Fast eine Todsünde!"
Etwa, als sie von der Insel zu ihm aufs tansanische Festland reiste, wo er gerade seiner Familie aushalf. Die wollte Levke kennenlernen, denn das Paar hatte vor zu heiraten – da war es wichtig, dass Amosis Angehörige einverstanden waren. Die Ehe würde in seinem Sukuma-Volk sehr ernst genommen, "eine Scheidung gleicht fast einer Todsünde", wusste Levke.
Ein wichtiger Termin also. Levke flog in die zweitgrößte Stadt Tansanias, nach Mwanza, wo Amosi sie für die weitere Reise in sein Heimatdorf Maswa am Victoriasee abholen wollte. Doch der notorisch unpünktliche Heiler ließ sie ganze viereinhalb Stunden lang warten.
Teils waren es Behördenprobleme, teils lag die Verspätung daran, dass er erst Geld für den Bus nach Mwanza auftreiben musste. Umgerechnet wenige Euro, die Levke ihm problemlos geschickt hätte. Doch Amosi wolte Levke "auf keinen Fall nach Geld fragen", wie er erklärte. "Ich bin der Mann und will selber Geld beschaffen." Levke dagegen wünschte sich "eine Beziehung auf Augenhöhe", in der solche Probleme besprochen werden: "So geht das nicht, da hab' ich keinen Bock drauf."
Segen der Familie
In nicht allzu guter Stimmung machte sich das Paar auf den dreistündigen Weg zu Amosis Familie. Angesichts der einfachen Hütte, in der Amosi aufgewachsen war, wurde Levke wieder milde. Sie dürfe nicht vergessen, dass sie einen Mann an ihrer Seite habe, "der ein komplett anderes Leben vorher geführt hat", erklärte sie dem VOX-Team.
Und immerhin: Die Familie zeigte sich mit der Beziehung einverstanden und gab den Segen für die Ehe – obwohl Levke offen darüber gesprochen hatte, welche Art Beziehung sie sich wünschte. Nämlich eine moderne, in der zum Beispiel Haushaltsaufgaben nicht nach traditionellen Geschlechterrollen aufgeteilt würden.
Traumhochzeit auf Sansibar
Beide schienen sich sehr zu bemühen, es dem jeweils anderen recht zu machen, auch wenn das immer wieder zum Scheitern verurteilt war. So auch am standesamtlichen Hochzeitstag zwei Monate später, als Amosi mit Blumenschmuck ankam, der so gar nicht nach Levkes Geschmack war: "Das sind die hässlichsten Blumen, die ich hier je gesehen habe", gestand sie dem Kamerateam, "aber das sag' ich Amosi jetzt nicht, da ist er todtraurig."
Levkes deutsche Auswanderer-Freundinnen halfen ihr bei den Vorbereitungen – darunter die ebenfalls aus "Goodbye Deutschland" bekannte Angie Wolf (47), die seit fünf Jahren glücklich mit einem Einheimischen verheiratet ist. Wie bei wohl jeder Hochzeit lief manches schief, doch am Ende wurde die Ehe geschlossen. "Levke ist die Liebe meines Lebens", versicherte der Bräutigam strahlend, und man war versucht zu glauben, dass die beiden es wirklich schaffen konnten, allen Widrigkeiten zum Trotz.
Schockierende Botschaft
Doch nur ein paar Wochen nach der Traumhochzeit der Schock: Via Videobotschaft ließ Levke die "Goodbye Deutschland"-Fans wissen, dass ihr Angetrauter "eindeutig nicht der Mann ist, mit dem ich mein Leben verbringen sollte. Es sind tatsächlich einige krasse Dinge vorgefallen." Amosi sei jetzt mit einer anderen Frau liiert.
Verständlicherweise hat ihr das "den Boden unter den Füßen weggerissen." Was genau passiert ist, werde sie bald berichten, hieß es am Ende der Folge. "Goodbye Deutschland" werde "den Weg der Auswanderin weiter verfolgen".
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