"Die Höhle der Löwen" ist wieder da. Fast drei Millionen Zuschauer wollten vergangene Woche den Start der fünften Staffel sehen - der stärkste Wert für eine Auftaktfolge. Diesen Dienstag geht es weiter und eine Mode-Idee bietet dabei den größten Unterhaltungswert.
Frank Thelen ist verwirrt: Er kann das Besondere an der präsentierten Modeinnovation nicht ganz erkennen. "Geht das alles jetzt um diesen Reißverschluss?", fragt er skeptisch nach.
Tut es: Kandidatin Kimberly Lang stellt gerade zusammen mit ihrem Partner Guillermo Neugebauer ihre Trinity-Modereihe vor. Da kauft man, vereinfacht gesagt, lauter kombinierte Teile, die auf Hüfthöhe durch einen versteckten Reißverschluss zusammengehalten werden und deshalb beliebig miteinander kombiniert werden können.
"Das kann doch jeder!", kommentiert
So ganz will das Trinity-Konzept gar keinem der "Höhle der Löwen"-Investoren aufgehen, aber man kann Lang den Enthusiasmus in der Präsentation nicht absprechen.
Schade natürlich, dass sie weder bisherige Verkaufszahlen noch gute Gründe für ihren angeblichen Firmenwert von 4,5 Millionen Euro angeben kann – und ebenso schade, dass sie gar nicht aus der Modebranche kommt und ihr Partner als IT-Helfer die ganze Präsentation über stumm bleibt.
"Du willst uns verarschen, oder?", schüttelt
Ein Rentner zeigt den Investoren, was eine Harke ist
Man möchte natürlich gar keine Schadenfreude aufkommen lassen, wenn sich Menschen mit Träumen und Ambitionen an schwierige Unterfangen wagen – aber die aus dem Ruder gelaufene Trinity-Präsentation inklusive der ungläubigen Investoren stellt dann doch den unterhaltsamsten Teil der "Höhle der Löwen" dar.
Immerhin sind die sonstigen Konzepte nett zu verfolgen – nur eben nicht wahnsinnig spannend. Ein Team, das hygienischere Stauschläuche für die Blutabnahme in Krankenhäusern produzieren will, kriegt von Maschmeyer "schweren Herzens" die 100.000 Euro Startkapital.
Ein Team mit einem Aktivitätstracker für Hunde geht dagegen leider leer aus – weil man per Smartphone-App zwar kontrollieren kann, wie weit das Tier rennt, aber es dabei nicht orten kann.
Sehr herzig ist dafür der 79-jährige Rudolf Wild, der eine "Multiharke" für die Gartenarbeit erfunden hat – weil ihm das ständige Bücken schon schwerfällt. Auf Gartenmessen konnte er schon ein paar hundert Stück verkaufen, jedes Gerät bastelt er selber. "Meine Frau macht dann den Finish – soll ja auch gut aussehen", erklärt er.
Die Investoren schließen Wild und seine "Ruwi"-Harke ins Herz. Ralf Dümmel, dem man so viel Begeisterung für Gartenarbeit gar nicht zugetraut hätte, bietet prompt einen Deal an.
Mahlzeit!
Zum Schluss der Show wird ausgiebig gefuttert: Ein Team stellt ihren "Spooning Cookie Dough" vor – Keksteig, den man roh futtern kann. Prompt erinnern sich mehrere Kapitalgeber daran, wie sie als Kinder Omas Teig aus der Schüssel ausgeleckt haben und gewarnt wurden, nicht zu viel zu essen.
Den Teig bietet das Team auch schon in verschiedenen Geschmacksarten an, weshalb sich die nach solch langen Investmentgesprächen hungrigen Business-Profis endlich die Bäuche vollschlagen können.
Nachdem gleich zwei Investoren auf den Futterzug aufspringen (Ralf Dümmel und Dagmar Wöhrl) , wird von deutschlandweiter Verbreitung der Marke gesprochen – ein Schelm, wer in der "Höhle der Löwen" den ersten Werbespot für das Produkt sieht.
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