Jan Böhmermann - darf man vermuten - würde Felix Baumgartner am liebsten gar keine Plattform geben. Nur, wenn er ihn halt davon runterschubsen kann. So verbal geschehen im ZDF-"Neo Magazin Royale", in der der Moderator zu einem Rundumschlag auch gegen Red Bull und dessen Chef Didi Mateschitz ausholte.
"Der da oben" sei ein "ganz lieber Fan" seiner Show "Neo Magazin Royale", sagt Moderator
Nein, gemeint ist nicht Gott, sondern "der da oben" ist
Böhmermann kramt alte Posts heraus
Dank der Flügel, die Red Bull (im Böhmermann-Jargon: "Ochsengalle") Baumgartner verliehen habe, dürfe der jeden Tag Friedensnobelpreise verleihen: "Zum Beispiel an Viktor Orban".
Der Satiriker spielt auf ein Posting von Baumgartner von Anfang 2016 an: Baumgartner hatte damals kritisiert, dass Barack Obama den Friedensnobelpreis erhalten hatte - mehr verdient habe ihn aber Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, "denn er hat das einzig Richtige getan. Sein LAND und sein VOLK, das ihn gewählt hat zu SCHÜTZEN".
"Wenn es sich für etwas zu sterben lohnt, dann ja wohl für Red Bull!"
"Wow, Gänsehaut im Gehirn!", schüttelt es Böhmermann bei diesem Posting, "die Menschheit verneigt sich vor der Lebensleistung dieses beeindruckenden Mannes." Doch seine "weltbewegenden Heldentaten" habe Felix Baumgarnter nur geschafft, weil Red Bull hinter ihm stehe.
Nach einem schwarzhumorig-ironisch-bitterbösen Rundumschlag gegen den Getränkehersteller ("Wenn es sich für irgendwas zu sterben lohnt, dann ja wohl für Red Bull! Gummibärchenbrause mit Ochsengallengeschmack, mmmmhhh...!") sowie dessen Chef Dietrich "Didi" Mateschitz und seine kritischen Äußerungen zur Flüchtlingskrise lenkt Böhmermann auf ein weiteres Baumgartner-Posting hin, das auch schon eine Weile zurückliegt.
Identitärer zu Gast bei Servus TV
Matschitz' Fernsehsender Servus TV hatte vor rund einem Jahr den Chef der Wiener Identitären, Martin Sellner, in seine Sendung "Talk im Hangar-7" eingeladen. Drei weitere geladene Gäste sagten darauf aus Protest ab.
In seiner unnachahmlichen Art weist Böhmermann darauf hin, dass letztlich jeder Kauf einer Red-Bull-Dose einen Milliardär unterstütze, der solche Talkrunden ermöglicht.
Aber wer fand die Sendung gut? Baumgartner. Böhmermann zitiert aus dessen Posting von damals: "Martin Sellner hat mich in dieser Sendung MEHR überzeugt, als die meisten Politiker zusammen in den vergangenen Jahren."
"Mega-Event" Flüchtlingskrise als Red-Bull-Challenge
Und wer noch nicht weiß, wo Böhmermann eigentlich diesmal hin will - es ist ja nicht das erste Mal, dass er gegen Baumgartner wettert: Er schlägt Red Bull am Ende eine "Refugee Challenge" vor.
"Es gibt nämlich zur Zeit ein geniales Actionevent für Groß und Klein, mitten in Europa, jeden Tag, und sogar nachts!", sagt Böhmermann.
Den Promotionfilm dazu hat er schon fertig: Dramatische Szenen von Flüchtlingen in den Fluten sind zu sehen, untermalt von Mateschitz-Zitaten wie "Man muss zumindest alles Machbare versuchen."
"Ist doch ein Mega-Red-Bull-Event eigentlich", meint Böhmermann. Es sei DIE Idee, wie man die vier Alleinstellungsmerkmale von Red Bull - "Extremsport, Geld ausgeben, den Menschen die Wahrheit sagen und Ochsengalle" - verbinden könne. Und das Beste: "Es kratzt niemanden, wenn jemand dabei abnippelt."
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Jan Böhmermann ätzt gegen Felix Baumgartner und Red Bull
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