Wenn aktuell einer etwas von amüsant-intelligenter Provokation versteht, dann er: Jan Böhmermann. In seinem Fake-Trailer "Jan Böhmermann: Deutschland Off Duty" greift der Satiriker in bester Nick-Tschiller-Manier zur Waffe. Die klare Botschaft: Wenn nicht ganz klar ist, wer die Bösen sind, dann muss vorsichtshalber alles platt gemacht werden.

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Januar 2016: Deutschland befindet sich im gesellschaftspolitischen Ausnahmezustand. Besorgte Bürger wittern eine Weltverschwörung, pflegen rassistische Parolen und fremdenfeindliche Vorurteile, wollen aber bitte keine Nazis sein.

Die Medien sind verunsichert und stehen, genau wie die Flüchtlinge, unter Generalverdacht. Extreme Situationen verlangen nach extremen Lösungen.

Deshalb nimmt sich Jan Böhmermann in seinem Satire-Clip "Deutschland: Off Duty" den von Til Schweiger verkörperten "Tatort"-Rambo Nick Tschiller zum Vorbild - und zieht ins Feld, um das Land zu retten.

Explosive Argumente

Damit so etwas wie an Silvester in Köln nicht noch mal passiert, konstatiert Böhmermann im Video, muss ganz Köln dem Erdboden gleich gemacht werden - und prompt feuert er mit einem Raketenwerfer auf den Dom.

Das ist "Wie eine Diskussion auf Facebook, nur in echt." Auch das WDR-Hauptgebäude legt Böhmermann vorsichtshalber in Schutt und Asche. Der Sender wird schließlich von der Bundesregierung gelenkt. Und Angela Merkel muss ja sowieso weg vom Fenster.


In dem Video wird nicht nur Til Schweiger aufs Korn genommen: "Weißt du was das Problem von Nick Tschiller ist? Der denkt zu viel. Um dem Feuilleton zu gefallen." Böhmermann hält vor allem auch sogenannten besorgten Bürgern den Spiegel vor Augen.

Vor allem die AfD wird zum Ziel. Deren Protagonistinnen Beatrix von Storch und Frauke Petry legt der Satiriker lobende Worte für seinen Actionfilm in den Mund: "Grundlos Leute abknallen? Finden wir mega!"

Eigentlich sollte Böhmermann "Deutschland: Off Duty" ja wirklich ins Kino bringen.







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