Der Auftakt der Herbststaffel von "Joko & Klaas gegen ProSieben" endete für die verspielten Jungs mit einem Sieg. Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf mussten am Dienstagabend auf dem Weg dahin etwa eine kleine Karre bauen und Promis, die auf Stuntmen machten, aus der Sendung kicken. Der Gewinn: 15 Minuten Live-Sendezeit auf ProSieben. Die können Fans des infernalen Duos bereits am Mittwoch um 20:15 Uhr konsumieren.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Robert Penz dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Der Mensch verbringt ungefähr ein Jahr seines Lebens auf dem Klo. Rund ein Drittel seiner Zeit verpennt er. Und der eine oder andere sitzt über zwölf Jahre vor dem Fernseher. Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf werden am Ende ihres Lebens vermutlich ein paar Jährchen miteinander oder gegeneinander gespielt haben. Das ist mit Sicherheit amüsanter als dämliches Warten beispielsweise. Das tun wir zeit unseres Lebens nämlich auch das eine oder andere Jahr.

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Nicht mehr warten mussten jedenfalls gestern Fans der verspielten Jungs Joko und Klaas, die am Dienstagabend mit der neuen Herbststaffel ihrer Gameshow "Joko & Klaas gegen ProSieben" loslegten. Ebenfalls wieder dabei: Steven Gätjen, der wohl selbst nicht so gern spielt, aber offenbar mit Verve Spiele kommentiert. Muss man auch wollen.

Übertreibungen scheint er aber auch zu mögen: "Wir sind so viel mehr als die anderen Abendshows", so der Zeremonienmeister zu Beginn der Show, in der wieder um 15 Minuten Live-Sendezeit in der Prime Time am 18. Oktober, also am Tag nach der Ausstrahlung, gespielt wurde.

Fliegender Drahteselwechsel

"Das geht direkt in die Persönlichkeitsstörung hinein", witzelte Klaas, als das Publikum das mit dem Applaus für ihn und seinen bebrillten Intimus nicht bleiben lassen wollte. Die Leute im Studio schienen sich auf die sechs Spielrunden, in denen sich Joko und Klaas Vorteile für das anschließende Finale erkämpfen konnten, wirklich zu freuen. Auch in den Sozialen Medien waren viele, die in den letzten Wochen offenbar niemanden beim Spielen beglotzen konnten, geradezu aufgeregt. Schnell noch rein mit der Hand in die Chipstüte, Fettfinger auf der Couch abwischen und dann aber sowas von ready to rumble!

Im ersten Spiel "Suicide no Hander" mussten Joko und Klaas jeweils auf ein Fahrrad klettern und versuchen, ohne den Boden mit den Füßen zu berühren, ihre Drahtesel fliegend zu wechseln. "Es werden irgendwann mal überraschend Gewichtsverlagerungen daherkommen", warnte Prophet Klaas seinen Kollegen, der bereits eine Runde mit dem Veloziped drehte und trotz seiner Verletzungshistorie jegliche Schutzkleidung verweigerte.

Joko und Klaas stellten sich bereits beim ersten Versuch durchaus geschickt an. Die beiden bremsten sich direkt nebeneinander ein, packten sich an den Schultern und begannen tatsächlich, Extremität für Extremität auf das jeweils andere Rad zu verschieben.

Als beide bereits mehr oder weniger am Fahrrad des anderen saßen und es nur mehr ums Losfahren ging, verdrehte sich Jokos Lenker und sein ohnedies bereits geschundener Körper folgte der Schwerkraft. Obwohl das ganz gut ausgesehen hatte, wechselten Joko und Klaas anschließend die Strategie und blieben nun in einer Fahrtrichtung stehen – Lenker an Lenker gleichsam. Nun hielt sich auch Joko nach dem fliegenden Wechsel im Sattel. Der erste Vorteil fürs Finale war erspielt.

Schnell mal ein Auto bauen

Danach – also eigentlich davor, da die Spielrunde bereits zuvor aufgezeichnet worden war – wurden Joko und Klaas von "Herrn ProSieben" in dessen private KFZ-Werkstatt beordert. Dort galt es für sie, ein motorisiertes Fahrzeug zu bauen, das fährt, gelenkt werden kann und Platz für zwei Personen offeriert.

Die Neo-Mechaniker bekamen dafür lediglich einen Rahmen, einen Motor, einen Konsulenten im Blaumann, der den beiden das Werkzeug näherbringen konnte, sowie grobe Baupläne. Den lächerlichen Rest mussten sich die Neo-Mechaniker in der Werkstatt zusammenkratzen.

"Wir machen jetzt Reifen dran, dann noch einen Motor, noch einen Sitz und eine Lenkung – zack, bumm fertig", ließ Joko seinen Partner wissen. "Ich mach die Lenkung und du checkst Zeug", antwortete Klaas, der beim Schweißen durchaus einen gewissen Erregungsgrad erlangte. Nur kurz hat etwas neben dem Tank gebrannt. Absolut kein Ding.

Generell laberten die beiden Edeltuner, während sie löteten, Räder mit der Luftknarre aufpumpten oder die Muffelstutzen-Vielfalt in der Werkstatt bewunderten, ohne Punkt und Komma. Inhaltlich schraubte sich die Konversation von daheim gekochten Klößen über Stammlokale bis hin zum geschmeidigen Thema "Wasser in den Beinen". Die beiden waren jedenfalls vor Ablauf der Zeit fertig mit der Karre und präsentierten stolz ihr "Chromjuwel", das sich auch fahren ließ.

"The Masked Stuntman"

Die Idee, in einem Spiel den echten (hauseigenen) Stuntman unter maskierten Sternchen wie Schauspieler Jochen Schropp oder Sängerin Stefanie Heinzmann, die versuchen mussten, in Schlägereien, beim Explodieren oder im Zuge eines Kampfes gegen einen Stoffgrizzlybären gute Figur zu machen, konnte man ja durchaus für originell befinden.

Doch angesichts der Dauer des Spiels "The Masked Stuntman" wurden selbst Hardcore-Fans von Winterscheidt und Heufer-Umlauf in den Sozialen Medien ein wenig ungeduldig. Vielleicht lag’s aber auch an den nicht so profunden Bewertungen der zweiköpfigen Jury: "Die Körperhaltung ist jetzt nicht so stuntig", evaluierte Klaas die Performance eines maskierten Promis erstklassig. Er und Joko wählten aber Runde für Runde die Pseudo-Stuntmen aus der Schlägertruppe, was ihnen den nächsten Vorteile fürs Finale bescherte.

Ein Riss ging durchs Format

Nachdem noch "Silbermond"-Sängerin Stefanie Kloß und Sänger Peter Maffay, der im jugendlichen Setting einen etwas ungelenken Eindruck machte, für ein mediokres Musikgame auftauchten, ging es bereits ins Finale, für das sich das verspielte Duo vier Vorteile und somit insgesamt sieben Versuche erkämpfte.

Warum ProSieben im Finale jede Menge Mönche am völlig auszuckenden LED-Boden und vor dem Hintergrund einer ja durchaus beachtlichen Licht- und Lasershow, die nach dem einen oder anderen Blindenhund verlangte, antanzen ließ, um ein lediges Blatt Papier im DIN-A4-Format auf die Bühne zu speditieren? Schwer zu sagen!

Das finale To-do für Joko und Klaas jedenfalls: Das schnöde Blatt Papier mit einem einzigen (halbwegs geraden) Riss in sechs Teile zu reißen. "What the fuck?", so Klaas‘ erste Reaktion. Sieben Mal eine Minute hatten er und Joko Zeit für das mittelmäßig mitreißende Spiel mit dem ausgefallenen Namen "Der Blatt und der Riss".

"Scheiße, es sind acht", schrie Klaas, unmittelbar nachdem er Gätjen das zerrissene Papier überreicht hatte, das dann aber nur aus drei Teilen bestand. Gelächter im Publikum. "Das ist keine leichte Aufgabe", meinte der Zeremonienmeister. Doch im sechsten und vorletzten Versuch klappte es, weshalb Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf ein Gutschein über 15 Minuten Sendezeit live auf ProSieben überreicht wurde, der heute am 18. Oktober 2023 auch bereits eingelöst wird.

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