"Zwei gegen einen, das ist unfair!" Wer dieser Schulhofregel zustimmt, der dürfte am Dienstagabend Gänsehaut bekommen haben. Denn bei der jüngsten Ausgabe von "Joko & Klaas gegen ProSieben" mussten Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf gegen gleich 100 Mitarbeiter des Senders antreten. Genützt hat dem Sender die Überzahl aber nicht.

Christian Vock
Eine Kritik
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Was kann man mit 100 Mitarbeitern machen? Natürlich eine Menge. Man könnte sie aber auch einfach in Ruhe lassen, schließlich machen die mit Weihnachtsfeiern, Firmenläufen, Teambuildings, Fortbildungen, Überstunden und natürlich ihrer eigentlichen Arbeit schon mehr als genug fürs Unternehmen. Wie es bei ProSieben um die Work-Life-Balance der Mitarbeiter bestellt ist, wissen diese selbst am besten, der Sender hat sich am Dienstagabend jedenfalls etwas Besonderes für 100 seiner Angestellten einfallen lassen.

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Dass das so ist und was genau ProSieben mit seinen Mitarbeitern vorhat, erfahren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf am Samstagabend, als sie zur neuesten Ausgabe ihrer Show "Joko & Klaas gegen ProSieben" ins Studio kommen. Dort stehen die 100 Mitarbeiter nämlich mit schwarzen Klamotten, schwarzem Barett, rotem Tuch vorm Mund und verschränkten Armen und erwarten die beiden Moderatoren mit grimmigem Blick.

"Guckt euch das hier mal an! Schon ein bisschen einschüchternd", stellt der Moderator des Abends, Steven Gätjen, fest und Klaas Heufer-Umlauf fragt: "Was wollt ihr, was soll das?" Das erklärt Gätjen gleich, erst einmal gibt es einen kurzen Überblick über die Regeln der Show: Winterscheidt und Heufer-Umlauf spielen sechs Spiele, bei einem Sieg gibt es einen Vorteil fürs Finale. In dem spielen die beiden Moderatoren um 15 Minuten frei verfügbare Sendezeit am Mittwochabend oder, im Fall einer Niederlage, um irgendeine undankbare Aufgabe, die sich ProSieben für die beiden ausdenkt.

Joko und Klaas gegen 100 ProSieben-Mitarbeiter

Diesmal müssten die beiden pünktlich am 11. November um 11.11 Uhr im Pro7-Programm live eine Büttenrede halten. "Da hat doch niemand was davon", urteilt Heufer-Umlauf über die potenzielle Strafe und sein Kollege Winterscheidt gesteht, dass er Karneval ganz furchtbar findet. Es steht also für alle Beteiligten ein bisschen was auf dem Spiel und damit wären wir dann auch endlich bei dem Grund angekommen, aus dem ProSieben 100 Mitarbeiter zusammengetrommelt hat.

Für das erste Spiel des Abends treten Winterscheidt und Heufer-Umlauf nämlich nicht wie sonst gegen zwei Promis des Hauses, sondern gegen gleich 100 Mitarbeiter des Senders an. Die erste von vier Aufgaben: Die Mitarbeiter sollen gemeinsam einen Gegenstand ins Studio schleusen und zwar so, dass Winterscheidt und Heufer-Umlauf diesen nicht erkennen. Damit es nicht zu schwierig ist, gibt es eine Auswahl an Möglichkeiten: ein Kanu, eine Fahnenstange, ein Sofa, ein Bananenboot, ein eingepackter Pavillon, ein Surfbrett, eine Litfaßsäule, ein Teppich, eine Werbebande für Senf oder ein Heizpilz.

Und so bilden die 100 Mitarbeiter eine Menschentraube, in deren Mitte sie den Gegenstand ins Studio schleusen. "Ist das lustig", findet Heufer-Umlauf, und tatsächlich ergibt das Ganze ein kurioses Bild. Trotzdem geht die erste Runde des Spiels an ProSieben, denn die beiden tippen auf die Fahnenstange, richtig wäre aber das Bananenboot gewesen. Glücklicher läuft es in der zweiten Runde, denn obwohl sich die Mitarbeiter große Mühe geben, eine riesige Urlaubspostkarte mit ihren Körpern zu verdecken, erraten Winterscheidt und Heufer-Umlauf, dass die Karte Bilder von Paris zeigt.

"Joko & Klaas gegen ProSieben": Sieben Schlangen musst du fangen

In Runde drei mischen sich zwei Promis unter die 100 Mitarbeiter, die Winterscheidt und Heufer-Umlauf in 60 Sekunden erkennen und antippen müssen. Benni Wolter ist schnell enttarnt, aber seinen Zwillingsbruder Dennis erreicht Winterscheidt zu spät. In Runde vier müssen die Mitarbeiter dann kräftig Lärm machen, um einen Song zu übertönen, den die Moderatoren erraten müssen. Doch so laut die Mannschaft auch "Happy Birthday" grölt, Heufer Umlauf ist sich relativ schnell relativ sicher, dass er "Watermelon Sugar" von Harry Styles gehört hat – und das hat er auch. Und so setzen sich Joko & Klaas nicht nur gegen 100 Gegner durch, sondern holen sich auch gleich den ersten Vorteil fürs Finale.

Spiel Nummer zwei nahm seinen Anfang bereits am Ende der vergangenen Show. Im Anschluss wurden Winterscheidt und Heufer-Umlauf nämlich im Studio eingeschlossen – zusammen mit sieben Schlangen. Die sollen die Zwei bis Mitternacht suchen und wieder sicher in ihren Boxen verstauen. Die erste Schlange ist einigermaßen schnell gefunden und die Aufgaben verteilt. Heufer-Umlauf soll das Tier beobachten während Winterscheidt die Box holt. Doch als er zurück ist, hat Heufer-Umlauf "beobachten" ein bisschen freier interpretiert: "Warum hast du die in der Hand?", will Winterscheidt von seinem Kollegen wissen und der antwortet: "Weiß ich nicht!"

Was Heufer-Umlauf wenig später auch nicht weiß, ist, wo eine der Schlangen abgeblieben ist, die sich die beiden wegen ihrer Größe für später aufgehoben haben. "Die ist halt jetzt woanders. Ich hab die jetzt nicht klassisch verbummelt", rechtfertig sich Heufer-Umlauf vor einer ProSieben-Mitarbeiterin, muss dann aber zugeben: "Das ist eine sehr, sehr doofe Situation."

In der Tat, denn als es dann Mitternacht ist, muss Heufer-Umlauf ebenfalls feststellen: "Wie haben nur vier." Für die beiden Moderatoren bedeutet das, dass sie auf einen weiteren Vorteil im Finale verzichten müssen, für Steven Gätjen hingegen ist die Niederlage eine Steilvorlage, um das Publikum im Studio nun auf den Arm zu nehmen, dass die fehlenden drei Schlangen nun ja noch irgendwo sein müssten.

Joko Winterscheidt: "DA HU PFA"

Am Ende der sechs Spielrunden haben Winterscheidt und Heufer-Umlauf dennoch drei Vorteile fürs Finale sammeln können. Im Finalspiel "Weglassen" müssen sich die beiden nun schriftlich insgesamt sieben Botschaften übermitteln. Einer tippt den Lösungssatz ein, der andere steht in einer schalldichten Kabine und muss die Botschaft entschlüsseln. Der Haken: Für die insgesamt 171 Buchstaben, aus denen die Botschaften bestehen, stehen den beiden nur 43 Buchstaben zur Verfügung. Der Sender muss die jeweiligen Botschaften also mit so wenig Buchstaben wie möglich übermitteln, aber trotzdem noch so, dass der Empfänger sie noch entschlüsseln kann.

Aus dem Sprichwort "Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt" wird so zum Beispiel "DA HU PFA". Heufer-Umlauf erkennt es trotzdem und auch die nächsten fünf Botschaften werden geknackt. Bleibt also noch eine Botschaft, für die die beiden noch acht Buchstaben zur Verfügung haben und dementsprechend siegessicher zeigt sich Heufer-Umlauf: "Ich möchte jetzt schon mal mein Mitleid aussprechen für diesen erfolglosen Abend", wendet sich Heufer-Umlauf an die 100 ProSieben-Mitarbeiter aus Runde eins, die noch im Studio sitzen, ist sich aber der Gefahr dieser Provokation bewusst: "Joko, jetzt muss es klappen", wendet sich Heufer-Umlauf an seinen Kollegen.

Mit Erfolg, denn auch die letzte Botschaft wird geknackt und so bleibt Winterscheidt und Heufer-Umlauf, aber auch allen Karnevalsfreunden eine Büttenrede der beiden erspart.

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