"Joko & Klaas gegen ProSieben" ist zurück. "Der größte Arbeitnehmeraufstand in der Geschichte Deutschlands", wie der Off-Sprecher die Show am Dienstagabend nennt, feiert in dieser Staffel seine 50. Ausgabe. Da will sich ProSieben nicht lumpen lassen und hat für die erste Folge der Jubiläumsstaffel nicht nur sehr originelle Spiele im Gepäck, sondern auch einen ganz besonderen Gegner.

Christian Vock
Eine Kritik
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Los geht es in aller Frühe mit der Comedy-Serie "Mr. Griffin – Kein Bock auf Schule", am späten Nachmittag gibt es das Reportage-Magazin "Galileo Stories", der Abendblockbuster ist um 20:15 Uhr der Steven-Spielberg-Film "Ready Player One", ehe "John Wick 3" um 23 Uhr den Deckel auf den Tag macht. So sieht in Teilen das Programm von ProSieben am kommenden Sonntag aus und dass es auch weiterhin so aussehen wird, liegt entweder an den Wurfkünsten von Joko Winterscheidt oder aber am Übermut von Klaas Heufer-Umlauf – oder an beidem.

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Die Moderatoren hatten nämlich am Dienstagabend (9. April) die große Gelegenheit, im Falle eines Siegens bei "Joko & Klaas gegen ProSieben" das Programm am kommenden Sonntag zu gestalten, und zwar 24 Stunden lang. Warum die beiden diese Gelegenheit bekommen haben und nicht wie sonst lediglich 15 Minuten Sendezeit am Mittwochabend, wird am Dienstag in einem fast vierminütigen Intro erklärt. In aller Kürze: Diese Staffel ist die "Jubiläumsstaffel", denn Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf treten in der kommenden Woche zum fünfzigsten Mal gegen ihren Arbeitgeber an.

Winterscheidt und Heufer-Umlauf gehen volles Risiko ein

Anlässlich dieses Jubiläums zeigt sich der Sender also spendabel, allerdings nur, wenn sich Winterscheidt und Heufer-Umlauf für die Risikovariante entscheiden. Normalerweise treten die beiden Moderatoren in verschiedenen Herausforderungen an, bei denen sie sich Vorteile fürs Finale erspielen können. Das können die beiden auch diesmal wieder so machen, wählen sie aber die Risikovariante, haben sie für alle Spiele und das Finalspiel genau 50 Fehlversuche. Sind die aufgebraucht, haben die beiden automatisch verloren.

"Wir nehmen die Risikovariante", schlägt Heufer-Umlauf sofort und ohne Absprache in das Angebot von Moderator Steven Gätjen ein. Winterscheidt bringt nur noch ein überraschtes "Hä?" heraus, ist dann aber mit dem Deal einverstanden. Als die beiden dann mit ihren 50 Versuchen vor dem ersten Spiel stehen, fällt Winterscheidt noch ein kleines Detail ein: "Ich hab' Liegestütze gemacht, jetzt hab ich was an der linken Schulter", erklärt Winterscheidt seinem Partner. Ein wichtiger Hinweis, den Heufer-Umlauf sicher gerne vor seiner Zusage gewusst hätte, schließlich wird es bereits bei der ersten Aufgabe vergleichsweise körperlich.

Klaas Heufer-Umlauf (l.) und Joko Winterscheidt (r.)
Klaas Heufer-Umlauf (l.) und Joko Winterscheidt (r.) sorgten für Action-Szenen. © Seven.One / Nadine Rupp

Die beiden stehen vor einem Rolltor und müssen verschiedene Aufgaben auf der anderen Seite des Tores erledigen. Dafür haben sie 45 Sekunden Zeit, denn sie müssen zurück sein, bevor das Tor sich wieder schließt. Die erste Aufgabe erledigt sich mühelos, Runde zwei hingegen hätte enger nicht sein können. Die beiden müssen Umzugskartons aufeinander stapeln und auf dem Rückweg hechtet Heufer-Umlauf noch gerade so durch den Spalt hindurch, ehe sich das Tor vollends schließt. Freude bei Winterscheidt und Heufer-Umlauf und auch die Produktion dürfte glücklich sein, wird man doch auf genau solch spektakuläre Bilder gehofft haben. Man hätte die beiden ja auch einfach durch eine Tür gehen lassen können.

Winterscheidt und Heufer-Umlauf gegen "Herrn ProSieben"

Der Plan hinter Spiel Nummer zwei dürfte indes ein anderer gewesen sein. In dem zuvor aufgezeichneten Spiel müssen Winterscheidt und Heufer-Umlauf die "Schwächen" des anderen in einer Holzwerkstatt "ausgleichen": Winterscheidt muss seinem Partner Plateau-Schuhe bauen, der wiederum soll für ihn eine Brille anfertigen. "Könnte ich die Gläser aus deiner Brille rausbrechen?", hat Heufer-Umlauf eine scheinbar clevere Idee. Doch Winterscheidt zeigt Weitsicht und erkennt, dass das wiederum ihn beim Bauen der Schuhe beeinträchtigen würde: "Ich seh' halt nix ohne Brille", erklärt Winterscheidt seinem Partner den Haken an der Idee.

Die Brille und die Schuhe, die am Ende herauskommen, sind dann entsprechend von geringem Nutzen und ästhetisch zweifelhaft, die Aufgabe, einen Ball nach Zuwurf in einem Basketball-Korb zu versenken, gelingt dennoch. Auch sonst stellen sich Winterscheidt und Heufer-Umlauf geschickt an, nach vier von sechs Spielen haben die beiden noch 33 Versuche übrig. Der Wendepunkt kommt allerdings vor Spiel Nummer fünf, denn für "Spiel viereinhalb" hat ProSieben einen ganz besonderen Gegner eingeladen: Hannes Hiller. Oder wie es Steven Gätjen formuliert: "Das ist Herr ProSieben."

Das Zwischenspiel, das die beiden gegen den ProSieben-Senderchef spielen müssen, ist mit "Stein, Schere, Papier" recht unspektakulär, wird aber durch einen kleinen Wetteinsatz gewürzt. Winterscheidt und Heufer-Umlauf dürfen nämlich Versuche setzen. Gewinnen sie, bekommen sie die gesetzten Versuche dazu, verlieren sie, werden diese abgezogen. Auch hier ist Heufer-Umlauf wieder mutig, setzt 15 Versuche – und verliert. "Ich bin fassungslos", kommentiert Winterscheidt die Niederlage. Damit hat sich die Situation für die beiden drastisch verschlechtert, es bleiben noch 18 Fehlversuche für die letzten beiden Spiele und das Finale.

Klaas Heufer-Umlauf: "Das Ding ist eine Todesmaschine"

Die Chance, am Sonntag Programmdirektor spielen zu dürfen, ist also gesunken und dementsprechend gestiegen ist die Chance, stattdessen eine Strafaufgabe erledigen zu müssen. Diesmal sollen Winterscheidt und Heufer-Umlauf in Kostümen die Werbeblöcke an- und abmoderieren. Mit inzwischen nur noch 13 Fehlversuchen gehen die beiden um kurz vor 23 Uhr ins letzte Spiel und das beschert ihnen schon vor dem Startschuss Schweißausbrüche. Die beiden müssen sich nämlich auf zwei sich gegenüberliegende Stühle setzen, die wiederum an die Enden einer großen Planke montiert sind. Diese dreht sich mit 20 km/h um die eigene Achse, während die beiden nun einen Tennisball hin- und herwerfen sollen.

Joko
Das war nichts: Beim Spiel mit der "Todesmaschine" scheitern die Moderatoren kläglich. © Seven.One / Nadine Rupp

Heufer-Umlauf bereitet vor allem die selbstgebaute Konstruktion Sorgen: "Das Ding ist eine Todesmaschine", hat Heufer-Umlauf wenig Vertrauen in die Handwerkskunst seiner Mitarbeiter. Winterscheidt hingegen erkennt ein anderes Problem und lässt sich vorsichtshalber einen Eimer bringen. "Mit einem Hanuta kannst du den ganzen Saal hier besprühen", sieht auch Heufer-Umlauf das Potenzial, das in der rotierenden Planke steckt.

Das Spiel an sich ist dann aber schneller vorbei, als man "Brechreiz" sagen kann, denn die beiden Moderatoren schaffen es einfach nicht, sich den Ball zuzuwerfen. Als kleiner Trost haben Winterscheidt und Heufer-Umlauf am kommenden Dienstag, in der 50. Ausgabe der Show, wieder die Chance, für 24 Stunden Programmdirektor zu spielen.

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