Die achte Staffel "Kitchen Impossible" geht zu Ende. Tim Mälzer bekommt es mit zwei seiner liebsten Rivalen zu tun. Während die Gegner zu tief ins Glas gucken, lässt Mälzer Lustlosigkeit walten.
Das Staffelfinale ist bei "Kitchen Impossible" immer etwas Besonderes. Diesmal haben sich die Macher der VOX-Show eine "Best-Friends-Edition" überlegt. Gleich drei Köche treten gegeneinander an. Es heißt: jeder gegen jeden. Am Ende werden die Punkte addiert. Wer die meisten Punkte aus je zwei Challenges mitbringt, gewinnt.
"Kitchen Impossible": Verkaterte Köche brauchen "Reparatursaftl"
Die erste Challenge findet in Deutschland statt. Mälzer hat sich für das Duell Raue-Neuner die bayerische Landeshauptstadt München ausgesucht. Im Traditionslokal Beim Sedlmayr steht Schweinebraten mit Krautsalat und Kartoffelknödel auf der Speisekarte. Hans Jörg Bachmeier kocht hier nach dem Rezept seines Mentors Eckart Witzigmann.
Erst mal müssen die beiden Kontrahenten aber wach werden. Neuner und Raue haben den vorigen Abend gemeinsam getrunken. "Gestern haben wir es ein bisschen übertrieben", lacht Neuner. "Habt ihr so etwas wie eine Brühe auf der Karte?", bittet er Bachmeier. Der nimmt's mit Humor. "Ein Reparatursaftl für den Herrn Neuner", ordert Bachmeier. Das stellt den Österreicher einigermaßen wieder her.
Kabarettistin moniert "unbayerischen" Teller
Sein Vorteil: Er weiß, wie ein guter Schweinebraten gemacht werden muss. Für Tim Raue ist die alpenländische Küche absolutes Neuland. Er muss improvisieren und macht gleich einen entscheidenden Fehler. Er verwendet Steinpilze für die Soße. Neuner setzt richtigerweise auf Wurzelgemüse. Auf die Geheimzutat kommen aber beide Köche nicht: Bachmeier verwendet Brezen. Der Teig bindet die Soße, und die Lauge sorgt für eine leckere Salzigkeit. "Darum trinken wir gerne Wurstwasser", rutscht es Mälzer heraus. Neuner und Raue stürzen sich sofort darauf. "Wer trinkt denn gerne Wurstwasser?", empören sich die beiden.
Der Braten gelingt sowohl dem Tiroler als auch dem Berliner ganz passabel. Die Kartoffelknödel erweisen sich als das größere Problem. Die wollen einfach nicht richtig zusammenpappen. Raue versucht es mit Eiern und Stärke. Das macht die Kartoffelknödel viel zu fest. Neuner bekommt es erst gar nicht hin. Und auch bei der Soße hat sich der Österreicher einen Fehler erlaubt. Er vergisst das regelmäßige Aufgießen. Das Resultat reicht nur für einen winzigen Klecks pro Teller. "Jeder Bayer würde diesen Teller sofort zurückgehen lassen", beschwert sich Kabarettistin Monika Gruber, die zur Jury gehört. Am Ende hat Raue die Nase vorn. Der Berliner gewinnt in München mit 6,4 zu 4,4 Punkten.
Tim Raue schimpft: "Eine bodenlose Frechheit!"
In der zweiten Challenge muss auch Tim Mälzer ran. Gemeinsam mit Tim Raue fliegt er nach Norwegen. Im Restaurant "Under" gibt es nordische Küche auf höchstem Niveau. Dabei liegt das Restaurant fünfeinhalb Meter unter dem Meer. Mälzer passt das gar nicht. Der mag lieber Hausmannskost. Entsprechend groß ist seine Enttäuschung, als er eine einzige Miesmuschel vorgesetzt bekommt. Der Clou: Es handelt sich eigentlich gar nicht um eine Miesmuschel, sondern um Fiskepudding, der mit Tinte gefärbt wurde.
Raue ist in seinem Element: "Ich bin total im Gehirnficktunnel!" Ganz leicht hat er es mit seiner Analyse aber nicht: "Ich habe das noch nie geschmeckt." Mälzer reagiert genervt: "Sag mal, hast du in den letzten sechs Jahren einen Schlaganfall gehabt? Das ist das Prinzip von 'Kitchen Impossible', dass wir nicht wissen, was es ist." Mälzer hat sichtlich keinen Bock auf diese Aufgabe. Seine Analyse fällt entsprechend einsilbig aus. "Fischklops", grunzt der Hamburger. Damit liegt er aber goldrichtig.
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Rauer verkünstelt sich und fügt dem Fischpudding noch Miesmuscheln, braune Butter und Eier hinzu. So kompliziert ist es aber gar nicht. Mälzer hatte von Anfang an recht. Es ist ein Fischklops, nicht mehr und nicht weniger. Das muss sogar Tim Raue anerkennen: "Mälzer hat es wirklich in jeder kleinsten Disziplin besser gemacht als ich. Punkt." Mälzer sahnt fantastische 7,5 ab. Raue bekommt nur 5,6. Mälzer gewinnt. Raue ist fassungslos: "Eine bodenlose Frechheit, dass so ein Pommeskoch, so ein Bulettenkoch so was hinkriegt." Mälzer freut sich. "Das war mir einfach zu einfach heute", lacht der Hamburger.
Tim Mälzer freut sich über sich selbst: "Ist das durchtrieben? Oh ja!"
In der dritten Challenge heißt es jetzt: Mälzer gegen Neuner. Die beiden fliegen nach Kreta. Es gibt Lammhaxe auf Löwenzahn und einen traditionellen Pudding aus Mehl und Traubensaft. So etwas haben die beiden noch nie gegessen. Entsprechend groß ist die Verwirrung. Mälzer greift deshalb zu einem seiner Tricks. Beim Einkaufen auf dem Markt fragt er die Händler nach den richtigen Zutaten aus. Mit Erfolg. Bevor Hans so weit kommt, lenkt Mälzer ihn geschickt in die Gegenrichtung. "Du Sau! Du miese, miese Sau!", lacht Raue bei Ansicht des Filmbeitrags über so viel Verschlagenheit.
Jetzt muss Mälzer nur noch kochen. Panagiotis Manganas betreibt einen Biobauernhof auf der griechischen Insel. Hier müssen die beiden unter freiem Himmel mit offenem Feuer kochen. Dabei kann Tim sein Geheimnis nur schwer vor Hans verheimlichen. "Der ist ja nur am Abgucken", schimpft Mälzer. "Jedes Mal, wenn du bei mir auf den Tisch guckst, zehn Euro", knurrt der Hamburger. Dann greift er zu einer besonders fiesen Methode. Er bittet Neuner um Kaktusfeigen, obwohl er genau weiß, dass es sich um eine falsche Zutat handelt. So will er seinen Gegner bewusst auf eine falsche Fährte locken. "Ist das durchtrieben? Oh ja!", giggelt Mälzer. Es nützt alles nichts. Neuner trifft mit seiner Interpretation den Geschmack der Jury und gewinnt mit 6,5 zu 5,7 Punkten auf Kreta.
Am Ende steht es 13,2 Punkte für Mälzer zu 12,0 für Raue und 10,9 Punkte für Neuner. Mälzer triumphiert. Die "Best-Friends-Edition" und damit auch das Staffelfinale von "Kitchen Impossible" konnte auf ganzer Linie überzeugen. Trotz teils sinkender Quoten ist schwer davon auszugehen, dass dies nicht die letzte Staffel der VOX-Reihe war. © 1&1 Mail & Media/teleschau
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