So kennt man Tim Mälzer ja gar nicht. Was als knallhartes Endkampf-Duell gegen seinen "Kitchen Impossible"-Erzrivalen Tim Raue gedacht war, endete mit einem unerwarteten Gefühlsausbruch.
Es sollte das alles entscheidende "Kitchen Impossible"-Duell zwischen
Bevor es jedoch in Österreich zum Kitchen-Fight kam, schickten sich Tim Mälzer und sein Zwei-Sterne-Kumpel Tim Raue gegenseitig durch die persönliche Hölle, die sie in früheren Kitchen-Challenges durchlebt hatten. Mälzer musste in Spanien Paella kochen, an der Tim Raue im Jahr 2014 kläglich gescheitert war: "Ich hoffe auf die Arroganz von Mälzer, und dass seine Statue als der Paella-Schänder in Valencia größer wird als meine." Doch Mälzer freute sich auf die bodenständige Aufgabe: "Wie dumm kann der Raue sein, ne Reispfanne zu verkacken?"
Mit Bestechungsgeschenk und dem eigenhändigen Zerlegen der Hühner-Teile wollte er den Originalkoch Rafael Vidal beeindrucken. Sein wildes Gehacke kam jedoch ziemlich dilettantisch rüber. "Ist das erbärmlich! Das geht als das Hühnchen-Massaker in Valencia ein", fiel Tim Raue vor Lachen fast vom Stuhl. Die Jury war vom Geschmack jedoch begeistert und gab 7,2 Punkte.
"Kitchen Impossible": Schokoladen-Armageddon in der Schweiz
Dann musste Raue in der Schweiz Mälzers Armageddon aus dem Jahr 2016 durchleben: feinste Schokopralinen des Dessert-Weltmeisters Rolf Mürner. "Ich mach's nicht wie mein Kumpel Mälzer, ich beschimpfe dich nicht", betrat der Koch den Patisserie-Tempel, den Mälzer damals in ein Schokoladen-Schlachtfeld verwandelt hatte. "Jetzt guck ich mal, dass ich deine Küche nicht in so einem Saustall hinterlasse, wie mein Kumpel Mälzer das gemacht hat." Mürner erinnerte sich nur zu gut: "Ein halbes Jahr später haben wir dort oben noch Schokolade gefunden."
Schon war das Eis gebrochen und es wurde über den grobmotorischen Kollegen gelästert. "Er ist eher so ein unbegabtes, sechsjähriges Kind", rollte Raue mit den Augen. Mürner stimmte zu: "Der Tim Mälzer hatte keine Ahnung von Schokolade." Immerhin schaffte Raue mit 5,7 Punkte eine bessere Wertung als sein Konkurrent.
Das beste Schnitzel im Sonnensystem
Dann war der große Moment gekommen: In Kitzbühel mussten Tim und Tim durch den Schnee zu einer Berghütte stapfen. Dort bekamen sie "das beste Schnitzel mit Kartoffelsalat, was du essen kannst, auf diesem Planeten, in diesem Sonnensystem" serviert. Ausgewählt von Roland Trettl und Mario Lohninger, die ihre Kollegen an einer scheinbar leichten Aufgabe versagen sehen wollten. "Wirtshausküche. Muss ich sagen, da ist das schon eher Vorteil Mälzer", ahnte Raue eine Niederlage. Doch auch Mälzer ruderte zurück: "Da hab ich in der Tat Angst vor. Das Wiener Schnitzel ist eine der unlösbarsten Aufgaben, der man sich bei 'Kitchen Impossible' nur stellen kann."
Ähnlich unlösbar war der Kaiserschmarrn, den es als Nachtisch geben sollte. Ein Horror für Dessert-Hasser Raue: "Ich tu' mich bei Mehlspeisen fast genauso schwer wie beim Backen." Seine Taktik hieß ab jetzt: Mälzer durch Psychoterror ablenken. Der hatte jedoch eine noch fiesere Strategie: den Metzger bestechen, damit Raue kein Kalbfleisch mehr bekam, und im Supermarkt alle notwendigen Zutaten wegkaufen. Bei den ewigen Sticheleien in der Küche platzte Raue schließlich der Kragen und er brüllte völlig aggro quer über die Küchenzeile: "Halt die Fresse jetzt!" Das tat Tim Mälzer tatsächlich, denn das Ausbraten der Schnitzel stellte ihn vor eine unlösbare Herausforderung. Ebenso Raue, der die Panade einfach nicht souffliert bekam.
Mission Kaiserschmarrn gescheitert
Noch schlimmer lief jedoch die Mission Kaiserschmarrn. Mälzer hatte mit seinem Kumpel fast Mitleid: "Was Raue da mit seiner gebratenen Vanillesoße veranstaltet hat, das war an Skurrilität nicht mehr zu übertreffen." Das fand auch der penible Zwei-Sterne-Koch: "Was ich da heute abgefeiert hab', das darf man nicht im deutschen Fernsehen zeigen. Das war wie ein Flugzeugabsturz, ein innerlicher."
Kein Wunder, dass sich die beiden abgekämpften Tims erleichtert in die Arme fielen, als die Küchenschlacht endlich ein Ende hatte. Da platzte es aus Tim Mälzer heraus: "Ich liebe dich, Tim!" Die Rivalität war vergessen, obwohl Mälzer in der Gesamtwertung vorne lag. "Ich will es noch mal machen", forderte er seinen Lieblings-Gegner ein weiteres Mal heraus. Und schob ein seltenes Kompliment hinterher: "Ich möchte gerne von dem besseren Koch lernen, und das bist du!"
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