Auch die Zeit einer Fernseh-Ikone geht vorbei: Die "Lindenstraße" wird im März 2020 das letzte Mal im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Für die Schauspieler fällt die Klappe jedoch noch vor Weihnachten.
Seit ihrem Start am 8. Dezember 1985 erzählt die "Lindenstraße" Schicksale und Geschichten des bundesrepublikanischen und gesamtdeutschen Lebens. Die Serie wurde zum Kult und ihre Zuschauer mit der Sonntagssendung erwachsen.
Nach 35 Jahren ist nun Schluss mit der "Lindenstraße" und ihrer eingängigen Anfangsmelodie: Die Fernsehprogrammkonferenz der ARD hat sich mehrheitlich gegen eine Verlängerung des Produktionsvertrages mit der Geißendörfer Film und Fernsehproduktion ausgesprochen. Die letzte Folge wird im März 2020 im Ersten ausgestrahlt. Die Nachrichtenagentur spot on news hat sich bereits jetzt nach Details zum finalen Kapitel der "Lindenstraße" erkundigt.
"Lindenstraße": Drehschluss noch vor 2020
Für die Schauspieler dürfte dieses Weihnachten ein besonders bitteres sein. Am 20. Dezember fällt die letzte Drehklappe für die "Lindenstraße", wie Pressesprecherin Gitta Deutz spot on news erklärt. Im Anschluss werde es "eine interne Feier wie jedes Jahr am letzten Drehtag des Jahres geben".
Die Serie wird die 1800 nicht mehr knacken
Der konkrete Sendetermin 2020 steht ebenfalls bereits fest: Am 29. März 2020, 18:50 Uhr im Ersten schließt sich das Kapitel der "Lindenstraße" im TV. Somit endet die Serie mit Folge 1758.
"Ja, ich denke, dass das Ende furchtbar wird. Ich bin mehr als die Hälfte meines Lebens dabei, das ist natürlich nicht spurlos an mir vorbeigegangen", sagte "Lindenstraße"-Urgestein Andrea Spatzek in einem Gespräch mit "MSN". Spatzek hatte vor 34 Jahren in Folge eins ihren ersten Auftritt als Gabi Zenker und wird die Serie bis zum Ende begleiten.
Überraschungen zum Serienfinale
In den letzten Folgen der "Lindenstraße" dürfen sich die Zuschauer auf das Comeback einiger Figuren freuen. Zuletzt kehrte Philipp "Adi" Sonntag zurück, auch Entertainer Willi Herren wird noch einmal als Fiesling Olli Klatt zu sehen sein. Und die beiden sind nicht die einzigen Ex-Stars, die für Gastauftritte wieder vor der finalen "Lindenstraße"-Kamera stehen: Es wird laut Deutz ein Wiedersehen mit einigen Ehemaligen geben, etwa mit Momo, der von Moritz Zielke gespielt wurde.
Darum stellt die ARD die "Lindenstraße“ ein
Die Serie wurde von Hans W. Geißendörfer erfunden und wird inzwischen von dessen Tochter Hana Geißendörfer betreut. Der Dauerbrenner sorgte gerade in seinen Anfangsjahren immer wieder für öffentliche Debatten, etwa durch das Thematisieren von Homosexualität. Allerdings sinken wohl seit Jahren die Zuschauerzahlen bei der "Lindenstraße". Das Aus begründete die ARD mit wirtschaftlichen Zwängen.
Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, sagte in einer Erklärung gegenüber ARD, man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht: "Doch wir müssen nüchtern und mit Bedauern feststellen: Das Zuschauerinteresse und unsere unvermeidbaren Sparzwänge sind nicht vereinbar mit den Produktionskosten für eine solch hochwertige Serie."
Das passiert mit dem Sendeplatz
Wenn die "Lindenstraße“ im kommenden Jahr ausläuft, wird es Herres zufolge keine neue Serie auf dem Sendeplatz im Ersten geben. "Klar ist, dass es kein fiktionales Nachfolgeprojekt geben wird“, sagte er dem Branchendienst "dwdl.de“ in einem Interview. "Das hat auch finanzielle Gründe, denn die freiwerdenden Mittel sind bereits für andere notleidende Projekte vorgesehen.“ Der Programmablauf am Sonntagabend werde mit "vertrauten Formaten“ umgestaltet. Was konkret damit gemeint ist, ließ Herres offen. (jkl) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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