Die "Ninja Warrior"-Idee ist so brutal einfach, dass sie eigentlich nur gut sein kann. Das einzige, was das TV-Format braucht, ist ein kniffliger Parcours, eine Truppe Eisenbieger und ein gut gelauntes Kommentatoren-Duo. RTL bringt all das auch 2018 wieder mit. Am Freitagabend ging's los.
Im alten Japan hätte man sich sicher gewundert, wenn sich jemand als "Ninja Warrior" vorgestellt und als Beweis seine Fähigkeiten im Hangel-Labyrinth-Klettern angeführt hätte. Noch dazu, wenn er dabei von TV-Kameras und den Anfeuerungsrufen eines enthusiastischen Kommentators begleitet würde.
Aber Zeiten ändern sich eben. 2018 sind auch in Japan die Softskills "Meuchelmord" oder "Wurfstern schmeißen" nicht mehr en vogue und Ninjas gelten auf dem ersten Arbeitsmarkt als schwer vermittelbar.
Also haben pfiffige japanische Fernsehproduzenten den Mythos Ninja auf Parcoursläufe eingedampft und das Format in alle Welt verkauft. Seit 2016 läuft bei RTL die deutsche Version "Ninja Warrior Germany" mit Frank Buschmann und Jan Köppen als Kommentatoren, Laura Wontorra meldet sich mit Stimmungsberichten aus der Ninja-Boxengasse.
Am Freitagabend startete nun die dritte Staffel. Hier ist die Auftaktfolge im Überblick:
Das sind die Regeln
Es gibt insgesamt sieben Vorrunden, ein Halbfinale und das Finale. In jeder Vorrunde müssen 50 Kandidaten zunächst sechs Hindernisse überwinden.
Die 20 schnellsten Kandidaten kommen in die Halbfinalqualifikation, wo fünf Hindernisse warten. Die besten acht springen wiederum ins Halbfinale.
In der großen Finalshow ist der Endgegner für die 28 Finalisten dann ein 20 Meter langes Seil. Wer dort hochkommt, gewinnt in diesem Jahr 300.000. Außerdem wird es auch in diesem Jahr ein Prominenten-Special geben.
Das ist der Parcours
Himmelsleiter, fliegende Untertassen, der Kamin, Schwingflügel - das klingt alles ein bisschen nach Kirmes, aber wer "Ninja Warrior" kennt, der weiß, dass kernig für den Parcours noch weit untertrieben ist.
Es geht über kippende Scheiben, schwingende Seile und hängende Bretter bis den Kandidaten entweder die Kraft oder die Hindernisse ausgehen.
Mit traditionellen Ninja-Fähigkeiten wie Schwert- oder Nahkampf kommt man hier nicht weit, stattdessen braucht man Körpergefühl, Ausdauer, Kraft, Kraftausdauer und natürlich die von
Die besten Sprüche von Frank Buschmann
Wenn man Frank Buschmann als Kommentator bucht, dann deshalb, weil man von ihm nicht nur die üblichen Übertreibungen hören möchte, sondern vor allem seine schnoddrigen Sprüche. Und Buschmann liefert auch diesmal.Eine Auswahl:
- "Was ist denn das für ein Biest? Wo haben sie denn den wieder gefunden?"
- "Kann 'ne extrem coole Type sein. Oder ein Auftexter mit viel Luft."
- "So ein kleines Mädchen. Normalerweise schickst du die in die Kita."
- "Der hat da wirklich Bock drauf. Wir sehen eine Choreografie. Nurejew im Hangel-Labyrinth."
Das sind die Favoriten aus Folge eins
Eiskletterer, Leistungsschwimmer, Trampolin-Trainer: Wer bei "Ninja Warrior Germany" mitmacht, der kennt Krafttraining nicht nur vom Hörensagen. Eine richtige Luftpumpe war dementsprechend nicht dabei, aber trotzdem der eine oder andere Gernegroß.
In Folge eins schafften es Andreas Wöhle, Sladjan Djulabic, Mahdi Limper, Sergej Führus, David Eilenstein, Eduard Mehlmann, Michael Bräuer und Deniz Celik ins Halbfinale.
Vermeintlicher Favorit ist dabei Andreas Wöhle als Vorrundenschnellster. Trotzdem ist das Gerede von Favoriten natürlich nur Theorie. Einmal nicht konzentriert und schon geht der größte Favorit ganz schnell baden.
Das Fazit der Auftaktfolge
Natürlich ist auch die dritte Staffel "Ninja Warrior Germany" einfachste Fernsehunterhaltung und natürlich ist das Ganze sehr repetitiv, wenn man zum zehnten Mal mitansehen muss, wie die Kandidaten beim Hangel-Labyrinth scheitern.
Trotzdem stimmt das Gesamtkonzept – wenn man auf solche Art von Shows steht. Knifflige Hindernisse, lustige, sympathische und skurrile Kandidaten zum Mitfiebern und dazu noch größtenteils launige Kommentatoren. Da hat man schon wesentlich schlechtere Freitagabendunterhaltung zu sehen bekommen.
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