Jenny Elvers-Elbertzhagen zieht es in den "Promi Big Brother"-Container. Die Schauspielerin wagt damit einen Schritt, der nur schwer nachzuvollziehen ist. Christa Merfert-Diete ist Referentin der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen in Hamm. Im Interview mit unserem Portal erklärt sie, warum "Promi Big Brother" keine wirkliche Therapiemaßnahme sein kann und worauf es bei der Behandlung eines Alkoholabhängigkeitserkrankten ankommt.
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Mit ihrer Entscheidung sorgt sie allerdings für Unverständnis. Das Risiko, dass sie im Überwachungs-Haus die Kontrolle verliert und sich zum Spott der Nation macht, scheint enorm. Merfert-Diete, Referentin der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, gibt nun indirekt Entwarnung.
Frau Merfert-Diete, Jenny Elvers-Elbertzhagen zieht nach ihrer Sucht-Therapie ins "Promi Big Brother"-Haus? Gibt es aus Ihrer Sicht Bedenken?
Christa Merfert-Diete: Das lässt sich nicht so leicht beantworten. Es liegt ganz an der Person und an ihrer Therapie. Im Prinzip muss Jenny Elvers-Elbertzhagen selbst wissen, was sie tut. Wichtig ist, dass sie während ihrer Behandlung gut vorbereitet wurde. Es zählt immer, wie stark sich die Person fühlt.
Jenny Elvers-Elbertzhagen sagt, dass ihre Entscheidung in Absprache mit ihrem Therapeuten erfolgt ist. Kann man den Promi-Container als eine Art Therapiemaßnahme sehen?
Merfert-Diete: Innerhalb der Therapie lernen die Menschen mit ihrer Erkrankung umzugehen. Feststeht, dass Menschen während ihres abstinenten Lebens dem Alkohol weiter ausgesetzt sind. Wichtig ist für die Person, dass sie im privaten, beruflichen und auch öffentlichen Leben Fuß fassen können. Insofern kann man das nicht als Therapiemaßnahme kennzeichnen. Vielmehr sehe ich es als eine Art Prozess.
Kann man davon ausgehen, dass Frau Elvers-Elbertzhagen mit ihrer Teilnahme in solch einer Show einem großen Rückfälligkeitsrisiko ausgesetzt ist?
Merfert-Diete: Nicht unbedingt. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Alkoholkonsum jederzeit möglich ist. Der Alkohol ist für Abhängigkeitserkrankte immer präsent. Wichtig ist hier zu sagen, dass der Alkohol - egal ob für einen Prominenten oder nicht - stets in greifbarer Nähe ist. Das Rückfälligkeitsrisiko ist also da - egal ob im "Promi Big Brother"-Haus, auf einer Familienfeier oder beim Einkaufen.
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