"Wer steht richtig, wer macht Splash?", wollte Sophia Thomalla am Mittwochabend im RTL-Format "Splash! – Das Promi-Pool-Quiz" wiederholt wissen! Klitschnass wurden unter anderem Angela Finger-Erben, Menderes Bağci und Ralf Moeller, der vielleicht nur Frauke Ludowigs Zehen sehen wollte. Ein satirisches Minutenprotokoll.
Ich erinnere mich daran, als ob es gestern gewesen wäre. Ich gehe mit meiner Mutter Anfang der 1980er-Jahre in Wiens Innerer Stadt durch ein duftendes Lavendelfeld und offenbare ihr, dass ich mir nichts sehnlicher wünsche, als irgendwann mal in meinem Leben eine Fernsehshow zu sehen, in der "B bis Z"-Promis am Rande eines Schwimmbeckens Wissensfragen beantworten müssen und im Falle von Unwissenheit von einer gigantischen Kugel ins Wasser gestoßen werden. Mein zweitbester Freund, der Eisenbahnfahrer, wollte immer Eisenbahnfahrer werden. Mein sechstbester Freund Scheckkartenbetrüger. Es ist einfach so schön, wenn Kinderträume in Erfüllung gehen.
20:15 Uhr: "Das hat Deutschland noch nie gesehen: 40 Promis, ein Quiz und ein Pool. Wer clever ist, räumt 25.000 Euro ab, wer falsch liegt, fliegt. Die Riesenbälle kennen kein Erbarmen", sagt eine Stimme aus dem Off. "Splash!"-Moderatorin
Kurz zu den Regeln: Vier Teams mit jeweils fünf Personen treten pro Show nacheinander an. Sie müssen in zehn Spielrunden Multiple-Choice-Fragen beantworten. Vor einem großen Schwimmbecken sind sechs Rampen aufgebaut, die jeweils für eine Antwortmöglichkeit stehen. Oben auf jeder Rampe ein riesiger Ball, der beim Auflösen nach unten rollt und vielleicht einen der Promis ins Wasser reißt und aus dem Spiel nimmt. Denn jeder Promi eines Teams muss sich zu einer Antwortmöglichkeit, also vor eine Rampe stellen. Mit jedem ausgeschiedenen Spieler steigert sich die Anzahl der falschen Antwortmöglichkeiten, wobei es natürlich immer noch so viele richtige Antworten gibt wie Prominente im Spiel. Oder so irgendwie halt. Das Ziel der Chose? So lange wie möglich im Spiel zu bleiben und Geld für die Teamkasse zu verdienen. Bis zu 25.000 Euro sind möglich, wofür jedoch mindestens ein Promi zehn Runden überstehen muss.
20:17 Uhr: Das Team "Moderation", bestehend aus
Wo ist bloß die Naschenweng Melissa?
20:22 Uhr: Songs der Backstreet Boys sind jetzt gefragt, worauf die Moderatorinnen unaufgefordert zu singen beginnen, was sehr schlecht für die Ohren der Zuseher ist, die nach sieben Minuten "Splash!" ja sowieso schon völlig verzweifelt sind.
20:25 Uhr: Eine riesige gelbe Kugel befördert Frauke Ludowig ins Wasser. Sie nimmt barfuß neben Kamps im Bademantel Platz. Frauke Ludowig barfuß? Moment, war da nicht mal was? Oh Gott, wieso weiß ich, dass da mal was war??? Ich hasse mich.
20:31 Uhr:
Die große Frage: Wie fad wird es noch?
20:33 Uhr: Man hofft, dass "Splash! - Das Promi-Pool-Quiz", dessen Name eigentlich richtig beschissen ist, die nächsten zwei Stunden nicht exakt so wie bisher weitergeht, sondern noch irgendeinen dramaturgischen U-Turn hinlegt.
20:35 Uhr: Man ist sich extrem sicher, dass "Splash! - Das Promi-Pool-Quiz" in den nächsten zwei Stunden exakt so wie bisher weitergeht und keinen dramaturgischen U-Turn hinlegt.
20:36 Uhr: Das Team "Aquafitness" schiebt sich an den Rand des Pools. Dort stehen jetzt quasi Torwarttrainerin Nadine Angerer, Ex-Kunstturner
Warum macht
1: Wegen der Herausforderung
2: Er ist in
3: Er ist in "Pommes" verliebt
4: Er dachte, Russell Crowe würde auch mitmachen
5: Er wollte Frauke Ludowigs Zehen sehen
6: Er braucht Kohle
20:40 Uhr: Ralf stellt sich als absoluter "Udo Jürgens"-Experte heraus. "Mit 'Splash' werde ich noch nicht wirklich warm, ist eher sehr langweilig", schreibt jemand auf X (vormals Twitter). Warum er "noch" schreibt, erschließt sich einem nicht wirklich. Ansonsten: d'accord!
Elmar, Fritz und Andrew Lloyd
20:41 Uhr: Musicals aus der Feder von
20:50 Uhr: Die Spannung ist kaum auszuhalten. Moeller verortet Ćevapčići in der griechischen Küche. Alles klar! "Splash! – Das Promi-Pool-Quiz" sei in Holland ein veritabler Erfolg, heißt es. Wir wissen natürlich alle, warum. Und nein, es liegt nicht an den Tulpen. Vom Team "Aquafitness" ist jetzt nur mehr "Pommes" übrig. Er weiß, dass der Signal Iduna Park Deutschlands größtes Stadion und die Ostsee das beliebteste Urlaubsziel der Deutschen ist. Dass Luciano Pavarotti auf dem Hollywood Walk of Fame verewigt ist, weiß er nicht. Pascal Hens wird im Wasser kalt abgeschreckt.
21:15 Uhr: Thomalla holt das Team "Bauer sucht Frau" ins Schwimmbad. Die Mitglieder heißen unter anderem Anja, Antje und Arne und sind schwer voneinander zu unterscheiden. "Ich schaue immer mal kurz rein, ist immer gleich, oder?", fragt jemand auf X, der wissen will, ob "Splash! – Das Promi-Pool-Quiz" mit dem beschissenen Namen einen dramaturgischen U-Turn hingelegt hat, selbst aber eher nicht davon ausgeht.
21:37 Uhr: Anja, Antje oder Arne fällt ins Wasser.
21:45 Uhr: Yoga-Positionen sind gefragt. "Yoga ist nicht wirklich Sport", sagt Anja, Antje oder Arne. Die Yogis und Yoginis unter den RTL-Zusehern hassen Anja, Antje oder Arne.
Ein Heimspiel für die Poolboys
21:47 Uhr: Das Team "Poolboys" ist noch gar nicht im Wasser, taucht aber plötzlich auf. Es besteht ausschließlich aus "Reality TV"-Leuten. Der eine von den Poolboys hat gar kein Tattoo. Was stimmt mit dem nicht?
21:48 Uhr: Die richtige Frage für die Poolboys: "Welche Party-Location findet man am sogenannten Ballermann auf Mallorca?" "Also wenn wir das falsch machen, sind wir dumm", sagt Poolboy Serkan, der sich dann ohne Angaben von Gründen sein Oberteil auszieht. In einem Bewerbungsgespräch so: "Wo liegen Ihre Stärken?" "Ich kann die Namen aller Bars am Ballermann nennen!" "Danke, wir melden uns!."
21:55 Uhr: Faaaaaaad!
22:00 Uhr: "Der Intelligenteste der Trottel ist raus", schreibt jemand auf X. Niemand weiß, wen er meint.
22:04 Uhr: Die zwei verbliebenen Poolboys wissen, dass Bronzer und Blush in einen Schminkkoffer gehören. "Seid ihr eigentlich in einer Beziehung?", will Thomalla von ihnen wissen. "Ich hab eine Freundin", antwortet der eine Poolboy. "Ich hab Ex-Freundin" (sic!), der andere. Eigentlich eh ganz lustig, die Poolboys. Die Flüsse Leine, Ebro, Memel, Weichsel und Oder kennen sie aber nicht. Der letzte Poolboy zieht jetzt auch sein Shirt aus.
Mit dem Gimpel ist kein Staat zu machen
22:10 Uhr: Team "Summerjam", das letzte des Abends, darf jetzt ran. "Wir werden auf jeden Fall einige Runden schaffen, weil wir so viele sind", sagt Sänger Ross Antony, der sich über seinen Gag mörderisch abhaut. "Loona, hast du so ein Gebiet, wo du richtig gut drin bist?", will Thomalla vom niederländischen Musikprojekt wissen. "Das kommt so auf die Frage an", antwortet dieses. Ah, okay. Auch Lorenz Büffel,
Welche Bezeichnung für eine Tiergruppe ist korrekt?
1: Büffelherde
2: Fuchsgeheck
3: Gimpelstaat
4: Delfinschule
5: Heringsschwarm
6: Möwenkolonie
Alle fünf "Promis" haben keine Ahnung, was ein Gimpel ist und diskutieren: "Scheiß auf Gimpel, schau auf Staat!", bricht Heindle kryptisch die Diskussion ab. Dass ausgerechnet der Büffel den Gimpelstaat für korrekt hält und in den Pool muss, ist erstaunlich. Wasserbüffel vermutlich.
22:25 Uhr: Es geht jetzt um Werke von Sebastian Fitzek, den nur Ross Antony, der schon einmal ein Buch gelesen hat, "vom Namen her" kennt. Der blonde Schlagerbarde weiß aber noch mehr: "Fitzek macht Konzerte, wo er liest", offenbart er uns. "Wir sind im Arsch", denkt wiederum Joey Heindle, der Menderes Bağcis Suche nach einer Antwortmöglichkeit mit "Hör auf dein Herz!" unterstützt. "Herz ist wichtig", sagt Bağci. Es ist alles sehr traurig.
22:30 Uhr: Es ist tatsächlich nur mehr Bağci übrig. "Das kann doch nicht sein", sagt der 39-Jährige. "Das kann doch nicht sein", denken die Zuseher. Dann die 5.000-Euro-Frage: "Wie viele Minuten hat eine Woche?", will die Bademeisterin vom Unterhaltungskünstler türkischer Abstammung wissen. Der setzt auf die Antwort "10.080", der Sender RTL auf einen Cliffhanger! Die Auflösung gibt's erst nächste Woche. Denn da geht es leider weiter.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.