Skifahrer oder Fußballer? Bei der jüngsten Ausgabe von "Schlag den Star" traten Slalom-Spezialist Felix Neureuther und Fußballer Christoph Kramer gegeneinander an - und der Skifahrer gewann. Bis dahin war es, wie so oft bei "Schlag den Star", ein langer und zäher Weg. Am Ende gab es dann aber noch ein bisschen Aufregung.
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Dass er Weltmeister wurde, hat Kramer inzwischen mitbekommen, den Rest des Finales kennt er aus Erzählungen. Dabei hätte Kramer sicher gerne die Erinnerung an das WM-Finale mit der Erinnerung an diesen "Schlag den Star"-Abend getauscht. Nicht nur, weil er die Show als Verlierer verließ, sondern auch, weil es denkbar knapp war.
"Schlag den Star": Christoph Kramer mit Startschwierigkeiten
Es ging für Kramer schon vom Start weg nicht gut los. Von den ersten fünf Spielen gewann der Kicker gerade mal ein einziges. Bierkästen stapeln, Promis auf Kinderfotos erkennen, ein Autogeschicklichkeitsspiel und Blamieren oder Kassieren – alles nichts für Kramer. Lediglich beim Fangen von Tennisbällen war der Fußballer dem Skifahrer überlegen.
Doch wer "Schlag den Star" kennt, weiß, dass selbst scheinbar aussichtslose Situationen schnell gedreht werden können – und so kam es dann auch. Wendepunkt des Abends sollte ein Spiel namens "Schnitzelgrube" werden. Dabei mussten sich Neureuther und Kramer durch einen Container mit Schaumstoffwürfeln kämpfen. Wer es am schnellsten hin und wieder zurück schafft, gewinnt.
Und Christoph Kramer legte von Beginn an los wie die Schnitzelgrubenfeuerwehr. Konkurrent Neureuther erkannte relativ schnell, dass er hier wohl keine Chance haben würde und schleppte sich in den letzten Runden mehr schlecht als recht durch die Schaumstoffwürfel. "Wir brauchen Werbung", japste Neureuther ein wenig atemlos bereits kurz nach dem ersten Durchgang.
Zwar lässt sich ProSieben bei "Schlag den Star" mit Werbeunterbrechungen sonst nicht lumpen und auch an diesem Samstagabend gab es stolze neun Werbeblöcke – aber eben keinen, als Neureuther einen gebraucht hätte. Und so konnte Christoph Kramer den Rückstand langsam aber sicher aufholen, bis die Führung dann hin und her wechselte.
Ärger bei Twitter: Manipulation oder gleiche Bedingungen bei "Schlag den Star"?
Kurz vor Schluss stand es 45 zu 46 für Christoph Kramer und das vorletzte Spiel sollte nicht nur Neureuther auf die Siegerstraße bringen, sondern auch für Unmut bei einigen Zuschauern sorgen. Was war passiert?
Beim Spiel "Greifen" mussten sich Neureuther und Kramer an einem Tisch einander gegenüber stellen, eine Hand hinter dem Rücken. Aus einem Loch in der Tischmitte kam dann ein Stöckchen geschossen und wer es zuerst zu fassen bekam, erhielt einen Punkt. Kramer kam zügig auf Betriebstemperatur, was Neureuther gar nicht gefiel.
Der ehemalige Ski-Star sah sich aufgrund der Höhe, in die die Stäbchen geschossen wurden, im Vergleich zu seinem größeren Kontrahenten benachteiligt: "So groß bin ich ja gar nicht, wie er da kommt", stellte Neureuther fest. "1,91 zu 1,83", bemerkte auch Kommentator Ron Ringguth eine leichte Unwucht bei der Körpergröße. "Das ist ein cooles Spiel hier", antwortete Neureuther daraufhin schon zunehmend sarkastischer.
Beim Stand von 4:0 für Kramer ging es dann plötzlich in die Werbung, danach flogen die Stöckchen deutlich sichtbar niedriger, was bei einigen Twitter-Nutzern Unmut hervorrief: "Clever von Pro7, da macht der Christoph den Felix mal fertig und schwupps wird eine Pause eingeschoben und der Stab bleibt von da an nur noch auf Höhe von Felix. Man könnte schon von Manipulation reden", schrieb beispielsweise der User "LiveOnStandby".
"Schlag den Star": Neureuther dreht das Spiel "Greifen" nach der Werbepause
Als Felix Neureuther das Spiel "Greifen" doch noch gewinnt und im Finalspiel dann sogar den Sieg holt, wird das Unverständnis bei Twitter noch größer, wie zum Beispiel "ElefantFuerDich" schreibt: "Absolut unverdient! Da wurde doch noch rumgepfuscht beim vorletzen Spiel während der Werbepause! #SchlagDenStar ChriKra - der Sieger der Herzen!"
Aber es gab auch Gegenmeinungen, wie die von Zuschauer Schlumpfmett: "In meiner Timeline glauben alle, dass ein zu hoch fliegender Stab bei dem nur ein Großer rankommt fair war, ein nicht mehr zu hoch fliegender, an den beide rankommen können, hingegen unfair ist. Twitter ist schon komisch geworden."
Neureuther und Kramer: Keine Sprüche, kein Gepose
Dabei war der Abend bis dahin fast schon ein bisschen zu harmonisch verlaufen, was vor allem an den beiden Kandidaten lag. Sowohl Felix Neureuther als auch Christoph Kramer präsentierten sich äußerst sympathisch. Man behandelte sich fair und mit Respekt, keine Sprüche, kein Gepose – echte Sportsmänner eben.
Für den Unterhaltungswert der fast fünfstündigen Show war das fast sogar ein bisschen zu viel Harmonie. Felix Neureuther half beim Spiel "Chippen" seinem Konkurrenten Kramer sogar bei der Auswahl des richtigen Golfschlägers. Immerhin konnten die beiden zumindest ab und zu auf der humoristischen Ebene punkten.
"Was war da los?", wollte Elton beispielsweise von Christoph Kramer wissen, als dieser beim Autogeschicklichkeitsspiel in einer Stange hängenblieb. "Übersäuert" antwortete der Fußballer ironisch in gewohnter Nach-Fußballspiel-Interview-Manier. Genutzt hat ihm sein Humor aber nichts, am Ende ging die 100.000-Euro-Siegprämie an Felix Neureuther.
Immerhin: Im Gegensatz zum WM-Finale von 2014 konnte Christoph Kramer diesen Wettkampf bei vollem Bewusstsein genießen.
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