In Folge vier von "Schlager sucht Liebe" taucht ein neues Gesicht auf: Andi vom Schlager-Duo Neon will sich ebenfalls auf dem Partnervermittlungsmarkt betätigen. Mit ein paar Altherren-Sprüchen kann der Neuzugang der schwächelnden Show aber auch keinen neuen Esprit verleihen.
Es ist sicher keine böse Unterstellung, wenn man behauptet, dass sich RTL von seiner neuen Show "Schlager sucht Liebe" mehr erhofft hatte. Aus guten Grund, schließlich ist "Schlager sucht Liebe" eigentlich nur ein Aufguss des Erfolgsformats "Bauer sucht Frau".
Die Landwirte hat man lediglich gegen Schlagersänger ausgetauscht und auch das dürfte nicht ganz grundlos geschehen sein. Schlagermusik war zwar nie wirklich weg, aber erlebt trotzdem gerade wieder einen riesigen Boom. Was also sollte bei so einer Kombination schon schiefgehen?
Neues Gesicht bei "Schlager sucht Liebe"
Offenbar alles. Die bisherigen Quoten waren nämlich nicht eben berauschend, relativ schnell folgte die Sendeplatz-Strafversetzung der Show vom Sonntagabend auf den Sonntagvormittag. Die Wahrheit liegt eben auf dem Platz, wie man im Fußball sagen würde. Eine auf dem Reißbrett entworfene Idee sorgt nicht automatisch für Erfolg, nur weil ähnliche Zutaten in der Vergangenheit funktioniert haben.
Vielleicht trifft es sich ja dann ganz gut, dass in Folge vier ein neues Gesicht in der Show auftaucht. Andi von Neon, wie er in Folge vier durchgängig genant wird, ist ebenfalls auf der Suche nach einer Partnerin. Wer im Schlager-Business nicht so drin ist: Andi von Neon ist kein Adeliger, sondern bildet zusammen mit seinem Partner Tom das "Pop-Schlager"-Duo Neon.
Der 39-jährige Andi aus Herne arbeitet nach eigener Aussage wochentags, die Wochenenden gehören der Schlagermusik. Für die verbleibende Zeit sucht er nun seine Traumfrau und hat hier auch eine ganz genaue Vorstellung: "Sie soll schon attraktiv sein. Ich steh schon so ein bisschen auf den Püppchen-Typ, aber ich brauch' keine Tussi."
Eine "Tussi" soll's also nicht sein, sondern jemand, "der einen als Menschen schätzt und nicht, weil er irgendwie famegeil ist und irgendwie ins Rampenlicht rücken will." Offenbar schätzt Andi sich und seinen Partner bereits in "Fame"-Kategorien ein.
Im Whirlpool mit Andi
Seine Hoffnung setzt Andi von Neon zum einen auf Frisörin Lisa und zum anderen auf Kundenberaterin Natascha. Beide Damen hat der Sänger aus den Bewerbungen vorausgewählt und lässt sie nun bei sich zuhause vorstellig werden, ob sich nicht eine der beiden beim persönlichen Kennenlernen als seine Traumfrau entpuppt.
Wie er das herausfindet, da hat Andi auch schon seine Strategie: Er bittet die beiden Damen kurz nach deren Eintreffen in den Whirlpool. "Es war halt eine plumpe Situation, aber ich wollte auch nicht der Spaßverderber sein", beurteilt Natascha Andis Manöver, die gewünschte Attraktivität der Kandidatinnen zu überprüfen.
Der Sänger ist mit seiner Strategie erfolgreich und lässt, als er mit den beiden Damen in der Wanne sitzt, kaum einen Zweifel, was ihm wichtig ist: "Ich muss euch ein Kompliment machen. Figurtechnisch seid ihr gut aufgestellt."
"Schlager sucht Liebe": Das wird nichts mehr
Bei Sänger-Kollegen
"Ich hab' mich gegen Tanja entschieden, weil der Funke nicht übergesprungen ist", begründet Tim Toupet seine Entscheidung, was besagte Tanja natürlich ein wenig knickt. Ähnliche Gefühle empfindet eine weitere Kandidatin. In Ägypten musste sich nämlich Danny Fabian der gleichen Situation stellen und gab hier Kandidatin Michelle den Vorzug vor Konkurrentin Saskia.
In Göttingen, wo Schlagersängerin Oliver Frank eine Beziehung mit Kandidatin Martinha prüft, sieht die Lage indes ganz anders aus. Bei einem Eisbecher macht Martinha reinen Tisch: "Es kommt ein bisschen rüber, dass du gar keine Beziehung suchst. (…) Vielleicht bist du noch nicht so weit für eine Beziehung." Ähnliches durfte sich Frank bereits in der vergangenen Woche von der ausgeschiedenen Kandidatin Nanine anhören müssen.
Frank und Martinha trennen sich also in beiderseitigem Einvernehmen und es würde nicht wundern, wenn RTL und "Schlager sucht Liebe" in Kürze ähnlich agieren. Folge vier jedenfalls zeigte wieder, warum die Show bislang nicht zündet: ein lieblos kopiertes Format, Begegnungen, die mehr an Fan-Treffen erinnern, als an Partnersuche und so viel Tiefe wie ein Nichtschwimmer-Becken. Vielleicht hat der Zuschauer aber inzwischen auch einfach genug von den ständigen Kuppelshows.
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