Eko Fresh ist in der elften Staffel "Sing meinen Song" mit dabei. Im Interview spricht er über seine Herausforderungen als Rapper und verrät, inwiefern seine Frau bei den Dreharbeiten eine Hilfe war.
Am 23. April (20:15 Uhr bei VOX, auch via RTL+) geht die elfte Staffel "Sing meinen Song" an den Start. Zum Tauschkonzert lädt Gastgeber
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt
Warum war für Sie jetzt der richtige Zeitpunkt, bei "Sing meinen Song" mitzumachen?
Eko Fresh: Ich muss gestehen, dass ich mich über die Anfrage gewundert habe, weil ich aus dem Rap komme und die letzten Jahre zig andere Sachen abseits der Musik gemacht habe. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich die Möglichkeit bekomme, noch mal auf so einer großen Plattform wie "Sing meinen Song" meine musikalische Geschichte weiter zu erzählen. In meinem Leben habe ich eigentlich meine Story schon weitergestrickt und fühle mich angekommen. Aber in der Musik habe ich so viele Epochen mitgemacht und Leute in verschiedenen Zeiten mit der Musik berührt. Das wollte ich zu Ende erzählen und noch mal alle gleichzeitig erreichen und sagen: "Hey, ich bin der aus eurer Jugend und ich bin übrigens auch erwachsen geworden, nicht nur ihr." Außerdem war es eine Chance, mein Talent unter Beweis zu stellen und zu zeigen, dass ich nicht eindimensional bin, sondern auch singen oder gute Texte schreiben kann.
Welches Fazit können Sie nach den Dreharbeiten ziehen?
Es war wunderschön und eine super Zeit. Ein bisschen wie ein Therapieurlaub, du triffst dich mit Gleichgesinnten und redest über dein Leben, über deine ganzen Stationen und tauschst dich aus. Du stehst vor sechs ausgewählten Kollegen und Kolleginnen, du bekommst Feedback von ihnen und musst dein Talent vor jenen zeigen, die dasselbe machen wie du. Das ist ein Nervenkitzel, der geht noch mal in eine ganz andere Richtung, als wenn du vor Tausenden Leuten spielst. Ein sehr intensives Erlebnis. Ich glaube, ich hätte nie im Leben die Zeit gehabt und die anderen natürlich auch nicht, sich so intensiv miteinander zu beschäftigen. Ich kannte vorher nur
Eva Briegel von Juli steht in Folge eins im Mittelpunkt. Welchen Eindruck haben Sie von ihr bekommen?
Sie ist eine tolle Frau. Wir konnten uns immer an sie wenden, wenn wir irgendeine Sorge hatten. Sie hat immer die richtigen Worte gefunden. Und sie ist so bescheiden. In der Sendung ist mir aufgefallen, wie viele Hits Juli eigentlich hatten und wie sie eine ganze Generation mit ihrem Sound geprägt haben. Da würden andere sich einen drauf einbilden, aber sie ist da ganz anders, einfach total geerdet und total lieb. Ihr Abend ist wirklich speziell.
Was nehmen Sie für sich mit aus dem Format?
Ich habe gar nicht so viel über mich gelernt, weil ich meine Story schon kannte, ich habe sie nur geteilt. Aber was ich gelernt habe: Ich bin nicht alleine auf der Welt mit dieser Geschichte, sondern es gibt auch andere verrückte Leute, die sich für diesen Werdegang als Musiker entschieden haben. Der Cast ist musikalisch super divers, aber letztendlich haben wir uns alle für dieses Leben als Künstler mit Ups and Downs entschieden und das hat mich irgendwie beruhigt.
Eko Fresh: "Ich singe auch besser, als man vielleicht von mir erwartet"
Hatten Sie als Rapper Bedenken, vielleicht nicht ins Format zu passen?
An dem Tag, wo die Kolleginnen und Kollegen meine Songs interpretieren mussten, war mir das total unangenehm, weil es oft sehr viel Text war. Ich habe die alle so liebgewonnen und ich wollte ihnen keine Umstände machen. Wiederum an den Abenden, wo ich dran war, wollte ich meine Skills unter Beweis stellen. Ich singe für mein Leben gern und ich glaube, ich singe auch besser, als man vielleicht von mir erwartet. Ich verstehe mich auch als Texter und Produzent und wollte das ebenfalls miteinfließen lassen, also habe ich jeden Song umgeschrieben und ihm meine Handschrift verpasst. Als Rapper brauchst du eine gewisse Authentizität, deshalb habe ich die Lieder auf mein Leben gemünzt. Manche haben schon fast gepasst, da habe ich nur Kleinigkeiten geändert, bei anderen musste ich komplett neue Strophen texten. Ich habe jedes Lied neu interpretiert, das habe ich als meine Aufgabe verstanden.
Es gibt dieses Mal mit
Er ist eine krasse Legende. Ich war so aufgeregt, an dem Abend meinen Song zu machen, weil ich wirklich eine komplette 180-Grad-Wende von seinem Lied gemacht habe und etwas anderes daraus gemacht habe. Ich war gespannt, was er dazu sagt, ob er das so versteht oder vielleicht sogar doof findet. Aber er war so cool und lässig. Es war schön, ihm zuzuhören und von seinem Erfahrungsschatz inspiriert zu werden.
Inwiefern spielt Südafrika für die Stimmung des Formats eine Rolle?
Das Wichtige ist, dass es so weit weg ist. Auf Mallorca zum Beispiel wäre man noch zu sehr mit den Gedanken zu Hause. Die Kulisse im südlichsten Teil von Südafrika ist total beeindruckend, wie das Ende der Welt. Du blickst auf das Meer und bist in positivem Sinne dazu gezwungen, sich mit dir, den Kollegen und dem Projekt zu befassen. Das schweißt extrem zusammen und der ganze Vibe von Südafrika fließt dort mit ein. Du bist in so einem guten Spirit und ich glaube, die Sendung wäre nicht so wie sie ist, wenn sie in einem anderen Land stattfinden würde.
Wie sah es hinter den Kulissen aus, hat der Cast viel zusammen gemacht?
Da gibt es wenig andere Zeit, du bist wirklich sehr gefordert. Mir als alter Fernsehhase macht das nicht so viel aus, ich kenne das, wenn man den ganzen Tag quasi vor der Kamera ist. Aber es ist eine ganz besondere Art von Produktion, das habe ich sogar als Veteran noch nicht erlebt. Es werden so viele verschiedene Sachen von dir gefordert. Du bist die ganze Zeit auf Sendung, du bist die ganze Zeit aufgeregt. Du weißt nicht, wann du dran bist mit deinem Song, den du vorher noch nie irgendwo gemacht hast, dann live spielst und der dann noch in einem Take klappen muss. Die wenige Zeit, die wir abseits der Kamera hatten, haben wir alle zusammen verbracht. Das liebe ich auch beim Film, wenn eine ganze Crew an ein Ziel glaubt und darauf hinarbeitet und so ein cooler Spirit entsteht.
Ist es Ihnen schwergefallen, sich bei dem Format emotional zu öffnen?
Ja. Aber ich hatte meine Frau dabei, sie war wirklich mein Fels. Viele nehmen einen Manager mit, aber bei den Abläufen habe ich durch meine Dreherfahrung nicht so viel Hilfe gebraucht. Ich brauchte eher die emotionale Hilfe und die hat sie mir gegeben. Es war wirklich eine berührende und beeindruckende Zeit für mich. Ich bin eigentlich jemand, der immer nach vorne schaut, immer am nächsten Ding dran ist. Ich finde ganz selten Zeit, mich mit meinen alten Sachen zu beschäftigen oder mit meinem Werdegang.
"Ich war eben auch mal jung und wild"
Ihr Sohn war auch dabei in Südafrika?
Der musste in der Schule bleiben. Es ist nicht mehr wie im Kindergarten, wo du ihn auch mal rausnehmen kannst. Wir waren zehn Tage weg und waren noch nie so lange von ihm getrennt. Wir haben das kleinstmögliche Zeitfenster genommen, viele Kollegen haben das noch mit einem Urlaub verbunden, wir sind bei der ersten Gelegenheit zurückgeflogen. Als wir dann ankamen, haben wir uns umso mehr gefreut, ihn wieder zu haben. Er hat aber die Zeit mit Oma genossen.
In einem Interview sagten Sie, dass Sie nicht mehr auf jeden Ihrer alten Songs stolz sind. Wie gehen Sie dann mit diesen alten Tracks um?
Ich sage immer: "Es geht nicht darum, wo du herkommst, sondern um dort, wo du hingehst." Und ich habe eine Lernkurve in meinem Leben durchlebt, habe die aber auch in meine Musik eingebaut. Es gibt diesen Image-Rap, den ziehen Kollegen in meinem Alter bis heute durch, sie rappen aber über was, was sie nicht sind. Das ist bei mir nicht der Fall. Je neuer die Sachen sind, desto mehr hörst du, was ich im Leben gelernt habe und desto reifer ist die Musik. Sie war immer ein Spiegel meiner selbst. Aber ich war eben auch mal jung und wild. Ich stand schon mit 16 vor einem Mikro, habe Battle-Rap mit gewissen Sprüchen gemacht. Wenn mir heute irgendwas auffällt, was mir nicht mehr passt von früher, dann nehme ich das von Plattformen runter. Da ist mir auch egal, ob mir Geld flöten geht. Ich stehe für meine Werte von heute ein. Keiner ist fehlerfrei, aber ich versuche immer besser zu werden und ein Vorbild für meinen Sohn zu sein.
Wo soll es mit der Musik für Sie noch hingehen?
Mit dem neuen Album, das wie mein Sohn Elijah heißt, wird für mich der dritte Akt meiner Karriere eingeleitet, die Musik ist jetzt noch einmal an mein Leben angepasst. So wie die Fans groß geworden sind und jetzt selber Familie oder ordentliche Berufe haben und einen anderen Soundtrack fürs Leben brauchen, so bin auch ich mitgewachsen und habe jetzt andere Themen. In der technischen Umsetzung haben sich auch einige Sachen getan, vor allem durch "Sing meinen Song" inspiriert. Ich habe mich mehr getraut, habe ein bisschen mehr losgelassen und will keiner Bubble mehr entsprechen. Es ist echt coole, schöne Musik geworden, die du mit Familie oder im Auto hören kannst.
Wie sieht es mit Ihren Schauspielprojekten aus?
Ich habe gehört, dass an der Fortsetzung vom "Pumuckl" gearbeitet wird und hoffe, dass sie da dann immer noch einen Briefträger brauchen (lacht). Also ich habe auf jeden Fall Lust darauf, weiter zu schauspielern. Das ist etwas, was mir liegt. Ich mag Comedy-Sachen, die ein bisschen drüber sind und die Leute zum Lachen bringen. Ich mag aber auch ernste Themen. Ich hoffe, ich kriege die Chance, in dieser Richtung mal eine andere Dimension von mir zu zeigen. Aber jetzt bleibe ich erst einmal bei der Musik und zeige mit "Sing meinen Song", was alles in einem Rapper steckt. (jom/spot) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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