Von Gottschalks "Wetten, dass ..?"-Nostalgie bis zum Wildcard-Flitzer-Alarm: Das waren die fünf denkwürdigsten Momente bei Joko Winterscheidts ProSieben-Hit "Wer stiehlt mir die Show?".
Es ist nicht eben die leichteste Übung, das Genre der Unterhaltungsshow nach rund 70 Jahren deutscher Fernsehsendergeschichte noch einmal neu zu erfinden. Oder wenigstens den Eindruck zu erwecken, hier seien frische Ideen verarbeitet und nicht nur alte recycelt worden.
Fünf WSMDS-Staffeln wurden bisher mit großem Erfolg bei Publikum und Kritik gesendet. Eine sechste wird derzeit mit den prominenten Joko-Herausforderern
Staffel 1: Gottschalk zieht alle Register
"Der einzige Grund, warum wir diese Sendung gemacht haben, war, einmal mit dir zu spielen." Bereits in Staffel 1 holte Joko Winterscheidt einen Ratestar ins WSMDS-Team, der eigentlich nicht mehr zu übertreffen ist: "Wetten, dass ..?"-Legende
Der Dank: Nachdem Gottschalk dem jüngeren Kollegen tatsächlich die Show abgeluchst hatte, riss er einen Witz nach dem anderen auf dessen Kosten. "Die Älteren unter Ihnen werden sich noch an meinen Vorgänger erinnern", spottete der weltgewandte Franke und nannte Joko als Beispiel für eines jener jungen "Talente", die im TV-Geschäft kommen und gehen. "Quiz ist nicht so sehr meins, weil ich ein bisschen zu undiszipliniert bin", gestand Gottschalk ein - nach einer WSMDS-Ausgabe, die in Sachen Witz, Tempo und Handwerk die Latte hoch legte.
Staffel 2: Pastewka zeigt auf, was dem Fernsehen heute fehlt
Noch mehr Show-Nostalgie geht nicht? Oh doch! Als
"Ein bisschen Fernsehen, so wie früher", umschrieb der Sitcom-Star die freundliche Retro-Gala. Mit Herzenswärme und nonchalanter Betulichkeit gab Pastewka der TV-Unterhaltung all das zurück, was ihr heute so schmerzlich abgeht.
Staffel 3: Anke Engelke und der Wahnsinn im Eurovisionsformat
Das Pastewka-Opening war nah an der Kunst - in Staffel 3 aber setzte dessen langjährige Sketch-Partnerin
"Ich gebe dir deine Show zurück", sang Engelke später im Schluss-Song, als Joko Winterscheidt die Finalrunde gewonnen hatte. Der wirkte erschöpft - und glücklich: "Das war das Wahnsinnigste, was diese Show jemals gesehen hat!"
Staffel 4: Joko wird (beinahe) zum Star
In Staffel 4 hatte Joko Winterscheidt die Faxen dicke. Während seine Show-"Diebe" stets aufregende Intros nach eigenem Gusto zelebrieren durften, war er als Gastgeber bis dato immer nur umstandslos die Showtreppe hinuntergelaufen. "Ich will einmal den fettesten Auftritt, den diese Show je gesehen hat", ließ er nun wissen und schleuste sich dazu verkleidet bei einer anderen ProSieben-Show ein.
Mit USA-Sweater, Baggy Pants, Tennissocken, Vogelnest-Frisur und Nasenring trat der Moderator als Lookalike von The-Prodigy-Sänger Keith Flint vor die Jury von "The Voice of Germany". Rea Garvey drückte als Erster den Buzzer, um zu ermitteln, von welchem vermeintlichen Casting-Kandidaten die krächzende Interpretation des Hits "Firestarter" stammte.
"Fuck it, Joko! Du bist ein Rockstar!", freute er sich, nachdem ihm sein Drehstuhl freie Sicht auf die Bühne verschafft hatte. Jokos WSMDS-Kollegen kommentierten den Undercover-Auftritt im Nebenstudio nach dessen Rückkehr weniger gnädig. Olli Schulz assoziierte mit Jokos Anblick die fiktive Boulevardschlagzeile: "Florian Silbereisen - was haben die Drogen aus ihm gemacht?"
Staffel 5: Flitzer-Alarm!
Bis Staffel 5 dauerte es, dass endlich auch mal einer der nicht prominenten Wildcard-Kandidaten das Finale erreichen und auch gewinnen konnte. Der gebürtigen Saarländerin Helena Sigal gelang der historische Coup in Folge 2. Für ihre Moderationsfeuertaufe in der Woche darauf bekam sie in den sozialen Netzwerken viel Lob ("Als hätte sie nie was anderes gemacht"). Zwei Sendewochen danach entriss dann der nächste Wildcard-Starter Joko Winterscheidt die Show. Der ProSieben-Abend von Svenrik Gollmann aus München begann zahm, hatte dann aber eine nicht jugendfreie Überraschung zu bieten.
Als Joko die erste Siegmünze fürs Finale überreicht werden sollte, sprang plötzlich ein Zuschauer im Publikum auf, ließ den Bademantel sinken und raste splitterfasernackt auf den überrumpelten WSMDS-Erfinder zu. Der ersann den rettenden Gag: "Boah, ist die warm!", wunderte sich Joko über die überreichte Münze. "Wo hatte der die?" Nach weiteren Flitzereinlagen wurde klar: Die Aktion war eine Hommage an Svenriks textilfreie Jugendeskapaden. "Ist 'ne sehr weirde Idee von dir, aber irgendwie gut", lobte Joko den "unfassbar tollen Kandidaten". © 1&1 Mail & Media/teleschau
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