Ein toter Schüler, der auf einem einsamen Feldweg gefunden wird, war zu seinen Lebzeiten so einsam wie hochbegabt. Er hatte ein Computerfaible, konnte Videogames programmieren und entwarf ein Ballerspiel, das in den Räumen seines Gymnasiums verortet war. Die Ludwigshafener Ermittler finden zudem schnell heraus, dass er im Wald Schießübungen betrieb. Da mag sich sein bester Freund, eine Art Doppelgänger des Toten, den Fragen der Kommissare auch noch so verweigern – alles deutet darauf hin: Der Tote plante einen Amoklauf.
Wie nervenzerfetzend ist die Spannung?
Leider nicht sehr. Den Ludwigshafener Kommissaren Odenthal (
Ergibt das alles Sinn?
Schon, ja. Man hat das ja leider alles schon einmal gehört. Man kennt die Motive der realen Amokläufer, die in Erfurt und Winnenden ihre Schulen terrorisierten. Man weiß, wozu Verbohrtheit und Einsamkeit führen können.
Braucht man das Drumherum?
Nicht wirklich. Dass der Tote auch noch eine besondere Beziehung zu seinem Internet-Opfer hatte, einer rothaarigen Mitschülerin, spielt eine doch sehr untergeordnete Rolle. Eher ein Füllsel.
Würde man diese Kommissare im Notfall rufen?
Eigentlich immer – blöd sind die ja nicht. Im Film wird es ihnen aber viel zu leicht gemacht.
Wie fies sind die Verbrecher?
Fies schon, aber eigentlich sind die gar keine Verbrecher, sondern Opfer einer fehlgeleiteten Idee – Pubertierende wollen die Welt verbessern und werden glücklicherweise rechtzeitig gestoppt. Dass sich dann herausstellt, dass ausgerechnet der Waffenbesorger, ein eher bedauernswerter Trödler, auf den mobbenden Schüler schoss, war ohnehin hanebüchen.
Muss man das sehen?
Ja, doch. Aber in erster Linie, um sich mal wieder ins Gedächtnis zu rufen, warum es zu Amokläufen kommen kann - und weil so etwas trotz Waffenverbots jederzeit wieder passieren kann.
"Freunde bis in den Tod" (SWR, Regie: Nicolai Rohde) am Sonntag, den 6. Oktober um 20:15 Uhr in der ARD © 1&1 Mail & Media/teleschau
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