Hobby- oder Profikoch? Beim Finale von "The Taste" ging es am Mittwochabend ordentlich zur Sache. Am Ende setzte sich Amateurin Felicitas gegen Jungkoch Dennis durch. Mit ihrem Siegermenü heimste sie vier Mal die Höchstwertung ein. Bei den Zuschauern ist die Sendung aber nach einem gelungen Start mit enttäuschenden Quoten zu Ende gegangen.
"Ich möchte beweisen, dass man auch als Hobbykoch so eine Kochshow gewinnen kann", sagte Felicitas noch während sie eine Mango halbierte. Die Hannoveranerin holte sich dann auch tatsächlich den Sieg. Mit ihrem Drei-Gänge-Menü aus afrikanischen Riesengarnelen mit Mango-Paprika-Salat und Erdnüssen, Lammfilet mit orientalischen Möhren und einem Schokoladenkuchen überzeugte die Journalistin alle vier Coaches - ihr Konkurrent, der Jungkoch Dennis, ging leer aus.
Dabei sah es kurz vor dem Finale nicht nach einem Sieg für Felicitas aus: Die Boulevard-Reporterin benötigte häufiger als ihre Konkurrenten die Hilfe ihres Mentors, des Fernsehkochs Tim Mälzer. Es schien zeitweise sogar so, als ob sie an ihrer Hektik scheitern würde. Denn das Lamm war (anders als gewünscht) trocken und durch, die Creme schmeckte nicht nach Plan und ihr Ton wurde rauer. Für den Sieg reichte es dennoch, denn Dennis überschätzte sich mit seinem Finalmenü und musste sich mit einem zweiten Platz begnügen.
Während der Siegerehrung fehlten der frechen Felicitas die Worte. Unter Tränen sagte sie: "Ich habe bis zur letzten Sekunde nicht mit dem Sieg gerechnet." Die Journalistin gewann einen Neuwagen und eine Siegprämie in Höhe von 100.000 Euro. Mit dem Geld wolle sie sich eine Asien-Reise gönnen, wie sie der "Bild"-Zeitung berichtete.
Kein Erfolg - doch es geht weiter
Für Felicitas ein Erfolg - für Sat.1 eher nicht: "The Taste" konnte bei den Quoten nicht überzeugen. Das Finale sahen im Schnitt knapp über eine Million Zuschauer. Beim werberelevanten Publikum der 14- bis 49-Jährigen kam der Sender auf magere 9,6 Prozent Marktanteil. Trotz der mangelnden Resonanz beim TV-Publikum geht es für die Kochshow wohl in die nächste Runde. Noch während der Ausstrahlung des Finales blendete der Sender einen Bewerbungsaufruf für die zweite Staffel ein.
Mit Elementen aus der Musiktalentshow "The Voice of Germany" war "The Taste" zwar ein unterhaltsames Kochformat, doch die Programmplanung von Sat.1 hatte es in sich: Die sechs vorproduzierten Folgen erreichten mit einer jeweils dreistündigen Sendedauer eine Marathonlänge. Die Zuschauer sahen jede Episode ein sich ständig wiederholendes Prozedere aus Kochen, Probieren und Bewerten. Weniger wäre vielleicht mehr gewesen.
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