Zeitweise wähnte man sich am Montagabend bei "Wer wird Millionär?" in einer Talkshow zum Thema "So krass war mein letztes Date". Dass Kandidatin Sabrina Bauer in der Edeka-Gemüseabteilung einen Mann kennenlernte, der sich beim anschließenden Date als humorbefreiter Dünnhäuter ohne Bartwuchs entpuppte, begeisterte Günther Jauch. Ebenso beachtlich in dieser Ausgabe: Kandidatin Cornelia Schubert, die 125.000 Euro abräumte.
Wer in einem Zeitungskiosk arbeitet, kann Tag für Tag sein Gehirn durch den Blätterwald wuchten. Traumjob eigentlich! Cornelia Schubert ist Kioskverkäuferin und weiß dies auch zu nutzen. Sie liest "eigentlich alles außer Frauenzeitschriften", wenngleich dabei "die Kunden ein wenig stören".
Wenig verwunderlich dennoch, dass die Überhangkandidatin aus Berlin, die zu Beginn ihres zweiten Auftritts bei 32.000 Euro stand, ihre Sache auch am Montagabend ausgezeichnet machte und jede Menge Wissen, aber auch mächtig viel Glück bei der Hand hatte.
Für 125.000 Euro wollte
Wer ist auf seinem wohl bekanntesten Porträt "mit dem Manuskript der Missa solemnis" zu sehen?
- A: Martin Luther
- B: Karl Marx
- C: Napoleon Bonaparte
- D: Ludwig van Beethoven
Schubert schwankte zunächst zwischen Luther und Beethoven und entschied kurzerhand ins Risiko zu gehen und Antwort D einzuloggen. "Ein sehr lockerer Umgang mit sechsstelligen Summen", konstatierte Jauch.
Doch Fortuna war auf der Seite der Kandidatin, die Beethoven "einfach im Hinterkopf" hatte. Dessen zwischen 1819 und 1823 komponierte "Missa solemnis" zählt zu den berühmtesten Messen der abendländischen Kunstmusik. Dann gab es schon die Frage für 500.000 Euro.
"Wer wird Millionär?": Frage zum Bundestag lässt Kandidatin stolpern
Wer sitzt während einer Bundestagsdebatte unmittelbar links und rechts vom amtierenden Bundestagspräsidenten?
- A: Bundestagsvizepräsidenten
- B: Fraktionsvorsitzende
- C: Schriftführer
- D: Saaldiener
"Ich weiß es nicht. Das Thema interessiert mich nicht", so Schubert fast ein wenig zickig. Danach musste sie von Jauch regelrecht dazu überredet werden, ihre letzte Hilfe, den Telefonjoker, in Anspruch zu nehmen.
"Leider keine Ahnung", machte es der Telefonjoker auch kurz, nachdem er die Frage gehört hatte. Schubert setzte auf Sicherheit und nahm die 125.000 Euro.
"Wenn ich so könnte, wie ich wollte, würde ich gern ein halbes Jahr in den Niederlanden leben und dort die Sprache lernen", antwortete sie auf Jauchs Frage, was sie mit dem Geld zu tun gedenke. "Mit 125.000 Euro ist das alles drin", motivierte sie der Moderator.
Kandidatin erzählt Jauch vom Aufriss in der Gemüseabteilung
Auch Sabrina Bauer schaffte es am Montagabend in die Mitte zu Günther Jauch. Die ersten Fragen meisterte die Vorstandsassistentin mit Bravour. Dann wollte der Moderator Folgendes von der Hamburgerin wissen:
Welche beiden Verben haben einen eigenen Eintrag im aktuellen Rechtschreibduden?
- A: begehren & entgehren
- B: befreunden & entfreunden
- C: begeistern & entgeistern
- D: begatten & entgatten
Bauer entschied sich rasch für Antwort B. "Durch die Social Media wurde auch das Wort‚ entfreunden‘ dudenfähig", erklärte Jauch, der danach noch ein wenig bei den Sozialen Medien verweilen wollte und die attraktive Kandidatin "interviewte".
"Sie sind ledig und Single. Sie treffen sich ja regelmäßig mit Menschen und sind nicht männerscheu. Wie sind denn so ihre Erfahrungen?", so der neugierige Moderator.
"Das mit Tinder habe ich schon mal ausprobiert, finde ich aber echt schwierig", antwortete Bauer, die offenbar mehr auf zufällige Bekanntschaften setzt: "Beim Edeka hab ich mal mit einem nach derselben Paprika gegriffen. Das verbindet natürlich", scherzte die Kandidatin.
Das anschließende Date mit dem Veganer ging dann aber eher in die Hose. "Wir haben zunächst über Veganismus gesprochen und später meinte er noch, er hätte schon sein ganzes Leben keinen Bartwuchs", berichtete Bauer "Substanzielles".
"Interessantes Thema fürs erste Date", bemerkte auch Jauch. Dass die Hamburgerin dem Veganer in der Weinbar ob seiner nicht sprießen wollenden Borsten dann riet, doch mal sein Blut untersuchen zu lassen, schmeckte diesem so gar nicht.
Die Kandidatin: "Er stand auf, musterte mich und meinte: Wenn ich mir bestimmte Körperteile von dir ansehe, würde ich dir eine Hormonuntersuchung empfehlen."
Kandidatin Bauer bei WWM: Ein Staubsauger muss her
Ungleich besser verlief Sabrina Bauers Date mit Fleischfresser Jauch – thematisch wie ökonomisch. Nach etwa einer halben Stunde stand die Vorstandsassistentin, die beim Putzen immer "Modern Talking" hört und dies hoffentlich im Zuge eines Dates nicht groß thematisiert, bereits vor der 125.000-Euro-Frage, die wie folgt lautete:
Welches Bundesland wird vom aktuell dienstältesten Ministerpräsidenten regiert?
- A: Hessen
- B: Baden-Württemberg
- C: Niedersachsen
- D: Rheinland-Pfalz
Bauer wusste die Antwort nicht und ließ Jauch die Nummer ihres Chefs wählen. Doch der Vorstand ließ beim Nachdenken zu viel Zeit verstreichen und war für seine Assistentin keine große Hilfe.
Die Hamburgerin räumte mit einem bestimmten "Ne, da kann ich nicht auf meine Intuition vertrauen" das Feld, war aber nun um satte 64.000 Euro reicher. Ihre Wünsche? Bescheiden!
"Ich kauf mir einen Staubsauger", ließ die Kandidatin Jauch wissen. "Da bleibt bei 64.000 Euro noch ein bisschen was übrig", gab der Moderator Bauer noch mit auf die Reise.
Antwort A wäre übrigens die richtige gewesen. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) ist von den Genannten am längsten im Amt.
Launiger Start-up-Gründer steht bei 16.000 Euro
Am Ende der Sendung durfte auch noch Ludwig Bolay (25) aus Köln ran. Der launige Start-up-Gründer hatte zwar bereits bei so mancher Frage in der unteren Geldregion gewaltige Problemchen, war dabei aber immerhin amüsant. Bolay kommt nächsten Montag wieder zum Zug.
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