Auf diesem Stuhl sind alle gleich: Wenn Günther Jauch zu "Wer wird Millionär?" lädt, wird selbst der abgezockteste Promi kleinlaut. Denn der Zuschauer zuhause auf dem Sofa lauert nur auf peinliche Patzer der Promis. Bei der gestrigen Ausgabe wurde deshalb wohl vor allem einer sehnsüchtig erwartet: Lukas Podolski.
"Ich weiß nicht, was da alles auf mich zukommt" - so nett formuliert
"Das Unglück hat breite Füße"
Zunächst einmal aber ist Comedian
Dies werden – so viel sei vorweggenommen – für eine geraume Zeit die letzten lustigen Momente der Show gewesen sein. Paul Panzer schlägt sich mit mehr Glück als Verstand durch die Fragen und zieht bei der 500.000-Euro-Hürde die Reißleine. "Das Unglück hat breite Füße", erläutert er seine Vorsicht und trollt sich mit 'nem Bierchen in der Hand auf die Zuschauerränge.
Von dort konnte er dann eine Stunde lang zusehen, wie sich im Folgenden zwei Moderatoren gegenseitig einschläfern. Gegenüber von Günther Jauch hatte nämlich
50 Shades of Lanz
Einziger "Höhepunkt" war der kurze Einblick, den Markus Lanz in sein Liebesleben gab. Als es um eine Frage zum SM-Kinoknaller "50 Shades of Grey" ging, offenbarte Lanz, dass seine Frau ihm diesen Film erst erklären musste. Er selbst habe ihn nur deshalb angesehen, weil er sich "eine neue Tür in puncto Freizeitvergnügen" erhofft hatte – was sich allerdings als Enttäuschung herausstellte. Mehr wollte man an dieser Stelle dann auch gar nicht wissen. Jauch auch nicht und Lanz ging mit 125.000 Euro für einen guten Zweck nach Hause.
Eine halbe Million strich im Anschluss Schauspielerin Anke Engelke ein und baute damit die Summe, die sie bei ihren nun fünf WWM-Auftritte bei Jauch eingesammelt hatte, auf stattliche 1.750.000 Euro aus. Und dass, obwohl sie bei ihren Fragen alles andere als sicher war. Vor allem die Frage, ob ein Herz, dass man in eine Eiche schnitzt, nach zehn Jahren höher, tiefer, an gleicher Stelle oder auf der genau anderen Seite sitzt, verursachte bei Engelke Schweißausbrüche.
Wann patzt Poldi?
Doch dann, nach fast drei Stunden, kam er endlich, der Poldi. Dass er erst sehr spät eingewechselt wird, ist er ja inzwischen aus der DFB-Elf gewohnt. Dass er bei einer Einwechslung jemanden mitbringen darf hingegen nicht. Mit dabei hatte er nämlich Holger Stromberg. Nein, das ist nicht der Versicherungs-Typ mit dem Zweitliga-Bärtchen aus der gleichnamigen Fernsehserie, sondern der Koch der deutschen Fußballnationalmannschaft. Die Frage, die sich – Hand aufs Herz - der Fernsehzuschauer von da an nur noch stellte, war nicht, ob Podolski patzt - sondern wann.
Doch der - Überraschung, Überraschung - hätte seinen Beistand getrost daheim lassen können. Routiniert schlenderte der Kölner Kicker durch die Fragen und kam so richtig erst bei der 500.000-Euro-Frage ins Grübeln und mit ihm der ganze Rate-Saal. Nach kurzer Gruppendiskussion strichen der Weltmeister und sein Koch aber die Segel und sammelten 125.000 Euro für die Podolski-Stiftung ein.
Das Vorurteil von "dummen Fußballern" konnte an diesem Abend nicht bestätigt werden. So richtig gelohnt hat sich das Warten auf Podolski für alle Fremdscham-Voyeure also nicht. Wer trotzdem glaubt, schlauer als Podolski zu sein, für den sind hier noch einmal die Ausstiegsfragen der Promi-Kandidaten zum nachraten:
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