Schummel-Vorwürfe bei "Wer wird Millionär?": Ein Telefonjoker steht im Verdacht, eine richtige Antwort gegoogelt und sie der Kandidatin am Telefon verraten zu haben. Darf ein Telefonjoker eigentlich googeln?
Da wurde selbst
Welcher Verein übernahm kürzlich von Alemannia Aachen die Tabellenführung in der Ewigen Tabelle der 2. Bundesliga?
- A: Erzgebirge Aue
- B: Greuther Fürth
- C: FC St. Pauli
- D: MSV Duisburg
Die Kandidatin Roxanne von der Weiden zog zuerst den 50:50 Joker. Übrig blieben: Erzgebirge Aue und Greuther Fürth.
Plötzlich weiß er die richtige Antwort
Das half Roxanne aber wenig, also rief sie ihren Telefonjoker an. Nachdem sie ihm die Frage gestellt hatte, blieben dem Joker 19 Sekunden Zeit, um die richtige Antwort zu sagen. "Puuuuuh, da muss ich überlegen", sagte er zunächst. Danach passierte erstmal nichts.
Fünf Sekunden vor Ablauf der Zeit rief er aber aufgeregt in den Hörer: "Greuther Fürth! Ich bin sehr sicher, Greuther Fürth!"
Hatte er plötzlich eine Eingebung oder hatte er die richtige Antwort innerhalb der 14 Sekunden gegoogelt?
Diese Frage stellte sich wohl auch Günther Jauch: "Am Anfang war da einer ganz blank und am Ende ganz sicher."
Die Antwort "Greuther Fürth" war jedenfalls richtig – und die Kandidatin ging dann auch mit den 64.000 Euro nach Hause.
Schummel-Verdacht bei "Wer wird Millionär?"
Trotzdem wirft der Anruf bei dem Telefonjoker Fragen auf: Hat er geschummelt? Und darf ein Telefonjoker eigentlich googeln?
RTL-Sprecher Frank Rendez sagt dazu: "Die Regeln besagen, dass jeder Telefonjoker während des Anrufs keinerlei technische Hilfsmittel benutzen darf."
Beim gestrigen Fall äußerten viele User in den sozialen Medien aber genau diesen Vorwurf. Der Telefonjoker wird verdächtigt, die richtige Antwort gegoogelt zu haben.
RTL sieht hier aber keinen Grund zu handeln: "Bei der Kandidatin Roxanne von der Weiden liegt uns kein Beweis vor, dass ihr Telefonjoker gegen die Regeln verstoßen hat."
RTL: Kandidat kann disqualifiziert werden
Anders sehe es aber aus, wenn einem Telefonjoker nachgewiesen wird, dass er Antworten gegoogelt hat. Dann würde der Sender Konsequenzen ziehen: "Bei Zuwiderhandlung kann der Kandidat vom Spiel disqualifiziert werden", sagt der RTL-Sprecher.
Weil aber neben den Telefonjokern kein RTL-Mitarbeiter sitzt, wird es weiterhin schwer sein, Schummler zu überführen.
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