Groß abräumen konnte bei "Wer wird Millionär - Das Überraschungsspecial" diesmal niemand. Stattdessen ersetzte ein Kandidat Günther Jauch kurzerhand als Moderator. Und äußerte einen ungewöhnlichen Wunsch für seinen Gewinn.
Wer kennt sie nicht, die Zuschauer, die bei "Wer wird Millionär?" vorm Fernseher sitzen und bei jeder Frage rufen: "Das muss man doch wissen!" Selbst trauen sie sich aber nie, an dem Quiz teilzunehmen. Für all jene hat RTL das "Überraschungsspecial" ersonnen, bei dem die Kandidaten ohne ihr Wissen von Familie und Freunden angemeldet werden.
So unter anderem in der Ausgabe vom Mittwochabend Birgit Müller, die die Briefe an das Christkind liest, die jedes Jahr an die Post gehen. Dementsprechend fährt sie auf einem Schlitten ins Studio.
Sonderlich gut läuft es trotz ihres löblichen Berufs nicht für sie. Bereits bei der der 500-Euro-Frage kommt sie ins Straucheln. Auf die Frage, wer zwei Oscars gewonnen hat, weiß sie keine Antwort und wählt den Telefonjoker. Der erklärt ihr, dass es natürlich
Trotzdem schafft sie es irgendwie bis zur 32.000-Euro-Frage. Dort begeht sie einen klassischen Kandidatenfehler von "Wer wird Millionär?": Sie ignoriert die Warnhinweise von
Bei der Frage, was ein Lindy Hop sei, wendet sie sich an das Publikum. Das entscheidet sich für die Antwort "Einen Tanz". Doch statt auf die Mehrheit des Saales zu hören, traut sie ihrem Bauchgefühl. Sie ist sich sicher: Ein Lindy Hop muss eine Orchidee sein.
"Wer wird Millionär?": Mehrheit liegt daneben
Da nützt auch nicht Jauchs Wink mit dem Zaunpfahl: "Ist es klug, sich gegen zwei Drittel des Publikums zu entscheiden? Die haben also alle keine Ahnung?" Birgit Müller bleibt dabei. Der Tanz ist ihr zu naheliegend. Und fällt auf 16.000 Euro zurück.
Bernd Rautland, der nächste Kandidat ist schlauer. Problemlos gelangt er bis zu 4.000-Euro-Frage. Dann ist erstmal Schluss. "Welches feminine Kleidungsstück gilt wegen seines Schnitts als besonders figurfreundlich?", fragt Jauch und Rautland bleibt nichts anderes übrig, als den Saal zu fragen. Der entscheidet sich mit 62 Prozent für das "Kellybag-Kleid".
Als Rautland zögert, überzeugt Jauch ihn, noch den 50:50-Joker zu ziehen. Und die Antwort des Publikums verschwindet. Die Mehrheit lag daneben, es ist die "Paperbag-Hose". Trotzdem reicht es auch bei Rautland nicht fürs große Geld. Bei 16.000 Euro und der Frage, wie der Vogel des Jahres heißt, muss er passen und steigt aus. Die Antwort lautet übrigens Stieglitz.
Kandidat Max Stokburger ersetzt Günther Jauch
Was zu verschmerzen ist, denn der Star der Sendung ist der erste Kandidat Max Stokburger. Sein bester Freund hat ihn angemeldet. Der ist so genervt von dessen Wunsch, Moderator zu werden, dass er es ihm heimzahlen will. RTL fingiert ein Casting, wo sich Stokburger vor einer Kamera austoben kann. Sehr zur Belustigung des Saalpublikums. Als es dann heißt, Günther Jauch stünde im Stau, muss der Nachwuchsmoderator im Studio ran. Und macht das gar nicht mal so schlecht.
Nachdem Jauch die Scharade aufgelöst hat, nimmt Stokburger natürlich noch auf dem Ratestuhl Platz. Bereits bei 500 Euro kommt er ins Straucheln. Wie der Redewendung nach "daraus ein Schuh wird", fragt Jauch. Stokburger hat keine Ahnung.
Dummerweise sind unter den Telefonjokern sein ehemaliger Physiklehrer und sein Chef. Er wählt das kleinere Übel und kontaktiert seinen Vorgesetzten. Der gibt ohne lang zu überlegen die richtige Antwort: "Umgekehrt wird daraus ein Schuh".
So hangelt sich Stokburger bis zur 125.000-Euro-Frage. Doch die ist zu viel des guten. "Wer sollte die sogenannten Leopold-Handgriffe beherrschen?"
- A: Masseur
- B: Schneider
- C: Klavierspieler
- D: Hebamme (richtig)
Der Nachwuchsmoderator quasselt sich wie bei den vorherigen Fragen um Kopf und Kragen, will jedoch nichts riskieren und steigt aus. Mit 64 000 Euro ist er trotzdem der Abräumer des Abends.
Von dem Geld will er sich einen ungewöhnlichen Kindheitstraum erfüllen: einen Bagger kaufen. Irritiert fragt Günther Jauch ins Publikum, was das kostet. "15 000 Euro!" schallt es zurück.
Sollte es also mit der Fernsehkarriere von Max Stokburger nichts werden, kann er sich immer noch einen eigenen Baustellenfuhrpark zulegen.
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