Was wurde aus..? - "Wichtige" Menschen aus dem Jahr 1997 und was sie heute tun

Welche Musik hörten wir vor 20 Jahren? Begeistern uns heute dieselben Leinwandhelden wie damals? Welche Sportler sorgten einst für Aufsehen? Und was machen diese Menschen heute? Zeit für eine prominente Zeitreise ins Jahr 1997.

Was wurde aus ... Sabrina Setlur?

1997 war das Jahr der "S-Klasse". Mit dem Nummer-eins-Hit "Du liebst mich nicht" eroberte die damals 23-jährige Sabrina Setlur die Charts und prägte maßgeblich den deutschsprachigen Rap. Zwar gelang der Frankfurterin mit den indischen Wurzeln der Durchbruch bereits 1995 mit ihrem Debütalbum "S ist soweit" unter ihrem Pseudonym Schwester S. Doch der große Erfolg kam mit ihrem zweiten Album "Die neue S-Klasse", das sie erstmals unter ihrem eigenen Namen veröffentlichte. Sie heimste ihren zweiten Echo und einen Kometen als "Künstlerin national" ein. Ein weiteres erfolgreiches Album folgte im Jahr 1999: "Aus der Sicht und mit den Worten von ...".

Mit ihrer frechen Art und dem prolligen Dialekt eroberte Sabrina Setlur den Musikmarkt. Eine Rap-Queen mit Ghetto-Slang war damals neu in Deutschland. Insgesamt veröffentlichte sie fünf Alben, wobei sie nie wieder an ihren Erfolg von 1997 anknüpfen konnte. Auch privat sorgte die Deutsch-Rapperin für Schlagzeilen durch ihre kurze Beziehung mit Boris Becker im Jahr 2001.

Nach der Trennung folgten Magersucht- und Drogengerüchte. 2007 floppte ihr fünftes und letztes Album, Sabrina Setlur verschwand aus dem Medienrummel. Bei der erfolglosen SAT.1-Sendung "Die Promi Singles – Traumfrau sucht Mann" huschte sie 2009 für kurze Zeit vor die Kamera und verschwand für weitere fünf Jahre. 2014 kehrte sie als Showgast ins Fernsehen zurück und kochte bei "Grill den Henssler". 2015 nahm sie bei "Promi Shopping Queen" teil. Ansonsten führt die Sängerin ein Leben weitgehend fernab vom Blitzlichtgewitter. Heute arbeitet sie als Eventmanagerin.

... Sarah Brightman und Andrea Bocelli?

Nicht nur prolliger Deutsch-Rap prägte die Charts im Jahr 1997. Im Duett sangen sich Sarah Brightman und Andrea Bocelli mit viel Gefühl in die Herzen der Menschen und landeten mit ihrem Lied "Time To Say Goodbye (Con Te Partiro)" einen Nummer-eins-Hit. Seitdem gehört der sentimentale Song zum Repertoire fast jeder Abschiedsveranstaltung.

Andrea Bocelli zählt zu den erfolgreichsten Sängern Italiens mit mehr als 80 Millionen verkauften Alben. Aber wer hätte gewusst, dass er vor seiner Musikkarriere als Rechtsanwalt arbeitete! Zu den großen Förderern des in seiner Kindheit erblindeten Sängers gehörten Zucchero und Luciano Pavarotti, die ihn schließlich in den 90er-Jahren zum Ruhm führten. Seinen internationalen Durchbruch schaffte Bocelli mit dem Song "Con Te Partiro", das durch das Duett mit Sarah Brightman und dem englischen Titel "Time To Say Goodbye" eine noch breitere Masse erreichte. Der heute 58-Jährige blieb der Musik immer treu und veröffentlichte bis heute 17 Alben.

Bocellis Duettpartnerin Sarah Brightman (56) wurde bereits 1984 bekannt, als sie den berühmten Komponisten Andrew Lloyd Webber heiratete, der ihr zwei Jahre später in seinem Musical "Das Phantom der Oper" die Rolle der Christine Daaé auf den Leib schrieb. Die Britin ist ebenso wie Bocelli weiterhin musikalisch aktiv. Ihr letztes Studioalbum nahm sie 2013 auf.

... Milla Jovovich?

Im Jahr 1997 wurde die damals 22-jährige Milla Jovovich durch ihre Rolle in Luc Bessons "Das fünfte Element" mit ihren orangefarbenen Haaren weltberühmt. Vor ihrer Schauspielkarriere arbeitete Jovovich mit ihren 1,74 Metern Körpergröße bereits als erfolgreiches Model. Mit zarten elf Jahren wurde sie vom Fotografen Richard Avedon entdeckt.

Was viele nicht wissen: Die vielseitige Künstlerin veröffentlichte 1994 ein Album namens "The Divine Comey" bei EMI Records. Als Sängerin war sie zwar nicht so erfolgreich wie als Fotomodell und später Schauspielerin, erhielt aber gute Kritiken für ihr Debütalbum.

2004 ging Jovovich sogar unter die Modedesigner mit ihrem eigenen Label Jovovich-Hawk, das sie mit ihrer Modelkollegin Carmen Hawk gründete.

Die gebürtige Ukrainerin, die seit 1994 die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, ist seit 2009 mit Regisseur Paul W. S. Anderson verheiratet – sie hatte schon immer ein Faible für ihre Regisseure. In ihrem Durchbruchjahr 1997 heiratete sie Luc Besson, der sie damals groß auf die Leinwand brachte. Die Scheidung folgte zwei Jahre später. Ihr jetziger Ehemann ist Schöpfer der "Resident Evil"-Reihe. Mit "Resident Evil: The Final Chapter", in dem Jovovich dieses Jahr zum sechsten und letzten Mal die Hauptrolle der Zombie-Jägerin Alice übernahm, endete die erfolgreiche Reihe. Der Schauspielerei bleibt die zweifache Mutter aber treu.

... Will Smith?

Doppeltes Glück im Jahr 1997 für Will Smith: Er feierte nicht nur mit seiner Hauptrolle in "Men in Black" einen Megaerfolg, sondern heiratete auch seine Schauspielkollegin Jada Pinkett Smith. Ihre Ehe hält seit 20 Jahren, was für Hollywood-Verhältnisse beinahe an ein Wunder grenzt.

Will Smith machte sich zuerst als Rapper einen Namen, bevor er 1990 mit der Serie "Der Prinz von Bel Air", die auf seinem eigenen Leben basierte, sein Schauspieldebüt gab. Von da an ging es mit seiner Karriere steil bergauf. "Men in Black" war 1997 der erfolgreichste Film in Deutschland und weltweit die Nummer drei. Weitere Action- und Klamaukfilme wie "Der Staatsfeind Nr. 1" und "Wild Wild West" folgten, bis Smith 2001 endgültig sein wahres Schauspieltalent zeigte – in der Rolle des legendären Boxers Muhammad Ali im Biopic "Ali". Er erhielt dafür sogar eine Oscar-Nominierung. Sein Talent vererbte der Star an seine beiden Kinder Willow (16) und Jaden (18), die ebenfalls als Schauspieler arbeiten.

... Jan Ullrich?

1997, das war die Zeit vor den Dopingskandalen im Radsport. Damals gehörte die Tour de France zu den angesagtesten Sportevents. Millionen Menschen verfolgten die schweißtreibenden Leistungen von Lance Armstrong und seinen Kollegen und jubelten mit Jan Ullrich, der vor 20 Jahren als erster und bis dato einziger Deutscher und als jüngster Radsportler mit 23 Jahren die Tour gewann. Auch eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2000 ergatterte er, obendrein wurde Ullrich zweimal Weltmeister im Zeitfahren. Doch vom Vorzeigemann des gesunden Sports avancierte er zum Symbol für Dopingmissbrauch.

Seine Fans und die gesamte Sportwelt enttäuschte der Profi-Radler durch seine Verwicklung 2006 in einen Dopingskandal. Sein Vertrag mit der Telekom wurde gekündigt, von der Tour de France wurde er mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen. Nach jahrelangen gerichtlichen Verfahren wurde Jan Ullrich schließlich 2012 des Dopings schuldig gesprochen. Das ehemalige Wunderkind landete in einem Sumpf aus Lügen und Enttäuschungen.

Was macht Ullrich heute? Sport ist weiterhin ein fester Bestandteil seines Lebens. Sein Geld verdient er mit der Organisation von Rennrad-Camps und Radreisen vor allem auf Mallorca. Doch auch einen weiteren Skandal gab es: Für Aufsehen sorgte der Rostocker 2014 mit 1,8 Promille am Steuer. Er verursachte in der Schweiz, wo er damals mit seiner Frau Sara und den drei Kindern Max, Benno und Toni lebte, einen schweren Unfall durch betrunkenes Rasen. Nach über zwei Jahren Gerichtsverhandlung wurde Ende 2016 eine drohende Haftstrafe ausgeschlossen.

... Mike Tyson?

Mike Tyson war mit 20 Jahren der jüngste Boxer, der sich einen Weltmeistertitel im Schwergewicht holte. Bei dem Namen erinnern sich die meisten aber nicht nur an aufsehenerregende Kämpfe im Ring, sondern auch an ein abgeknabbertes Ohr. "Iron Mike" erreichte den Höhepunkt seiner Gewaltkarriere, als er am 28. Juni 1997 seinem Gegner Evander Holyfield nach drei Runden ein Stück seines rechten Ohres abbiss. Zu diesem Zeitpunkt war er beim MGM-Hotel in Las Vegas unter Vertrag. Sein unsportliches Verhalten bescherte ihm ein Berufsverbot und einen spektakulären finanziellen Verlust.

Erstaunlicherweise schaffte es der Boxrüpel bereits ein Jahr später, seine Boxlizenz wiederzuerlangen. Doch weitere Skandale ließen nicht lange auf sich warten. Der bereits 1992 wegen Vergewaltigung verurteilte Tyson musste 1999 erneut wegen Körperverletzung ins Gefängnis.

Mike Tyson setzt offenbar gerne seine Beißerchen statt seinen Fäusten ein: 2002 sorgte er erneut für einen vampirischen Eklat, als er seinem Gegner Lennox Lewis bei einer Massenschlägerei während einer Pressekonferenz in den Oberschenkel biss.

Kurios: Der Hüne lebt angeblich streng vegan. Bleibt zu hoffen, dass er seiner Vorliebe für Menschenfleisch endgültig abgeschworen hat. Sein letzter Boxkampf liegt nun schon zwölf Jahre zurück. Doch "dank" seines gewaltbereiten und von Sucht getriebenen Verhaltens, schaffte es Tyson immer wieder in die Schlagzeilen. Gastauftritte im Fernsehen und auf der Leinwand ("Scary Movie 5", "Entourage") sichern ihm bis heute ein Zubrot. Aktuelles Projekt: Angeblich bekommt der 50-Jährige eine Webserie bei Youtube.

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