Mit neuen Methoden haben IG Metall und Arbeitgeber relativ schnell einen Kompromiss für die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie gefunden. Weitere Streiks sind damit vom Tisch.

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In der deutschen Metall- und Elektroindustrie sind weitere Warnstreiks vom Tisch. Die Beschäftigten der deutschen Metall- und Elektroindustrie erhalten mehr Geld. In einem Pilotabschluss für Bayern und das Tarifgebiet Nord sind Lohnerhöhungen von 5,1 Prozent in zwei Stufen vereinbart, wie Arbeitgeber und IG Metall nach 18 Stunden Verhandlung in Hamburg mitteilen.

Als Erstes soll eine Einmalzahlung von 600 Euro spätestens im Februar 2025 fließen. Die Tabellenerhöhungen sollen in den kommenden beiden Jahren jeweils zum 1. April greifen. Die erste Stufe bringt ein Plus von 2,0 Prozent, die zweite dann 3,1 Prozent. Für Auszubildende wurde eine überproportionale Erhöhung um 140 Euro monatlich vereinbart, die bereits zum Januar 2025 gilt. Sie erhalten keine Einmalzahlung. Das Ergebnis mit einer Laufzeit von 25 Monaten soll auf alle 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche übertragen werden. Insgesamt gibt es elf Tarifregionen.

Erstmals wurde der Pilotabschluss von zwei Bezirken gemeinsam erreicht. Die jeweiligen Verhandlungskommissionen aus Bayern und dem Tarifgebiet Nord hatten bereits in der vorherigen Verhandlungsrunde eng zusammengearbeitet. Bei der entscheidenden vierten Sitzung in Hamburg haben auch der IG-Metall-Vorstand sowie Gesamtmetall im Hintergrund mitgewirkt. Der so erreichte Pilotabschluss soll nun in den übrigen neun Tarifgebieten übernommen werden, wozu noch einmal regionale Treffen notwendig sind.

Keine ganztägigen Warnstreiks

Nach dem Ablauf der Friedenspflicht hatte die Gewerkschaft seit dem 29. Oktober ihre Mitglieder in Hunderten Betrieben zu mehrstündigen Warnstreiks aufgerufen. Daran haben sich innerhalb von zwei Wochen mehr als 600.000 Menschen beteiligt. Auch zum Verhandlungsauftakt am Montag hatte es noch Protestaktionen gegeben, unter anderem am Verhandlungsort Hamburg. Pläne für ganztägige Warnstreiks bleiben nun aber in der Schublade.

Einen Pilotabschluss bereits in der vierten Verhandlungsrunde hatte es zuletzt 2015 gegeben. Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie und ihrer damals noch unabsehbaren wirtschaftlichen Folgen wurde 2020 nach nur zwei Treffen eine Lösung erreicht. Der Bezirk Küste mit Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und West-Niedersachsen war im wiedervereinigten Deutschland noch nicht an einem Pilotabschluss beteiligt.

Verhandlungsführer bei der IG Metall waren die Chefs der Bezirke Küste und Bayern, Daniel Friedrich und Horst Ott. Für die Arbeitgeberseite traten als Verhandlungsführerinnen die Geschäftsführerin der Werften-Gruppe Lürssen, Lena Ströbele, sowie die Vorstandsvorsitzende der Warema Renkhoff SE, Angelique Renkhoff-Mücke, an. (dpa/bearbeitet von mbo und nap)

Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels wurde berichtet, dass es 6,1 Prozent mehr Lohn für Metaller gibt. Richtig ist, dass sie 5,1 Prozent mehr Lohn bekommen. Wir haben den Artikel entsprechend angepasst.

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