Audi erwägt, sein Werk in Brüssel mit 3.000 Beschäftigten zu schließen. Grund ist die sinkende Nachfrage nach E-Autos im Oberklassesegment. Das Unternehmen sucht gemeinsam mit den Sozialpartnern nach Lösungen und hat den erforderlichen Informations- und Konsultationsprozess gestartet.
Das Unternehmen teilte am Dienstagabend mit, über eine "Umstrukturierung des Standorts Brüssel" nachzudenken. "Audi beobachtet weltweit einen Rückgang der Kundenaufträge im elektrischen Oberklassesegment", hieß es zur Begründung. In Brüssel werden die Modelle Q8 e-tron und Q8 Sportback e-tron gefertigt. Das Werk hat gut 3.000 Beschäftigte.
Die Werkleitung wolle nun "gemeinsam mit den zuständigen Sozialpartnern Lösungen für den Standort" finden, teilte die VW-Tochter weiter mit. "Dazu kann auch eine Einstellung des Betriebs gehören, sollte keine Alternative gefunden werden", hieß es ganz explizit.
Audi-Brussels-Chef fordert Transparenz
Der Q8 e-tron habe 2018 für Audi den Start in die Elektromobilität bedeutet und sei "viele Jahre weltweit sehr erfolgreich" gelaufen, teilte das Unternehmen weiter mit. Nun aber beobachte Audi mit dem Hochlauf neuer Modelle eine sinkende Nachfrage nach dem Q8 e-tron. "In der Konsequenz führt dies zu stark sinkenden Auftragseingängen." Schon seit längerem sei der Standort Brüssel außerdem mit strukturellen Herausforderungen konfrontiert, was hohe Produktionskosten bedeute.
Im Einklang mit den belgischen Gesetzen sei nun der nötige Informations- und Konsultationsprozess für das Werk in Brüssel gestartet worden, teilte Audi weiter mit. Zwar sei die nun erfolgte Ankündigung "noch keine finale Entscheidung", erklärte der Chef von Audi Brussels, Volker Germann. "Dennoch bewegt diese Nachricht die Belegschaft in Brüssel und auch mich sehr." Wichtig sei nun ein transparenter und konstruktiver Dialog. "Wir werden alle Perspektiven berücksichtigen." (afp/dpa/phs)
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