Bei der Bahn spitzt sich der Tarifkonflikt bereits eine Woche nach Verhandlungsbeginn zu: Nachdem die Gewerkschaft GDL zu einem 20-stündigen Warnstreik aufgerufen hat, ist der zweite Verhandlungstermin geplatzt.

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Die Deutsche Bahn hat weiteren Verhandlungen mit der Lokführergewerkschaft GDL wegen des Warnstreiks noch in dieser Woche eine Absage erteilt. "Entweder man streikt oder man verhandelt, beides gleichzeitig geht nicht", sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler am Mittwoch in Berlin. "Das bewusste Legen eines Streiks auf einen vereinbarten Verhandlungstermin ist eine einmalige Eskalation in unserer Sozialpartnerschaft, die wir nicht akzeptieren", fügte er hinzu.

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Beide Seiten hatten beim Auftakt ihrer Tarifverhandlungen vergangene Woche eine zweite Runde an diesem Donnerstag vereinbart. Am Dienstagabend allerdings kündigte die GDL einen 20-stündigen Warnstreik ab Mittwochabend an. GDL-Chef Claus Weselsky sagte im Deutschlandfunk, die Gewerkschaft habe "erst einmal Druck aufbauen müssen", um damit die Verhandlungsbereitschaft der Deutschen Bahn "herbeizuführen".

Scharfe Kritik an kurzfristigen Warnstreiks

Seiler kritisierte: "Wer Verabredungen bricht und Millionen Reisende mit einem kurzfristigen Streik in Haftung nimmt, kann nicht erwarten, dass wir einfach weiter am Verhandlungstisch sitzen." Weselsky hingegen sagte im Deutschlandfunk, viele Tarifverhandlungen liefen unter Begleitung von Arbeitskämpfen. Das sei "völlig normal".

Die GDL fordert bei einer Tariflaufzeit von einem Jahr eine Lohnerhöhung von mindestens 555 Euro sowie eine Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit um 25 Prozent und eine steuerfreie Inflationszahlung von 3.000 Euro. Kernanliegen ist Viertagewoche mit 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich für Beschäftigte im Schichtdienst.

Die Deutsche Bahn bietet elf Prozent mehr Lohn sowie eine Inflationsprämie von bis zu 2850 Euro bei einer Laufzeit von 32 Monaten. Die von der GDL geforderte Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich lehnte der Konzern als unerfüllbar ab. (AFP/dpa/lag)

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