• Kurz vor Beginn des Streiks hat sich die Deutsche Bahn bewegt und der Gewerkschaft Deutscher Lokführer ein Angebot gemacht.
  • Das Angebot der Bahn sei jedoch nicht annehmbar, erklärte GDL-Sprecher Weselsky.
  • Sollten sich die beiden Parteien nicht aufeinander zubewegen, müssen Bahnfahrende mit Einschränkungen bis kommenden Dienstag rechnen.

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Die Lokführergewerkschaft GDL hat trotz eines neuen Angebots der Deutschen Bahn ihren Streik im Personenverkehr wie geplant gestartet.

Der Chef der Lokomotivführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat sich im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn ablehnend zu einem neuen Angebot des Unternehmens geäußert. "Die schlechte Nachricht für die Bahnkunden: Der Streik geht weiter", sagte Weselsky am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". Das von der Bahn vorgelegte Angebot sei auch "inhaltlich nicht annehmbar".

Neues Angebot der Bahn enthält Corona-Prämie

Das Angebot vom Mittwoch enthält eine Corona-Prämie bis zu 600 Euro und sieht eine Laufzeit des Tarifvertrags von 36 Monaten vor. Bislang hatte die Bahn eine Laufzeit von 40 Monaten angeboten und die Höhe der Prämie nicht beziffert.

Eine Corona-Prämie von 600 Euro gehörte zu den zentralen Forderungen der Gewerkschaft. Bei der Laufzeit will die GDL indes nicht über 28 Monate hinaus gehen. Außerdem soll die erste Tarifstufe von 1,7 Prozent bereits für das laufende Jahr ausgezahlt werden.

Sollte es in dem Tarifkonflikt weiter keine Bewegung geben, müssen sich Bahnkunden bis kommende Woche Dienstag auf weitgehende Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn einstellen. Der Konzern hatte angekündigt, rund jeden vierten Fernverkehrszug fahren zu lassen. Im Regional- und S-Bahnverkehr sollen rund 40 Prozent des üblichen Angebots bereitstehen. Im Güterverkehr wird bereits seit Mittwochnachmittag gestreikt. Die GDL plant den bisher längsten Arbeitskampf im laufenden Tarifkonflikt.

Seiler: "Es gibt keinen Grund mehr für einen fast einwöchigen Streik"

"Wir erfüllen zentrale Forderungen der GDL", hatte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler zu dem neuen Angebot gesagt. "Es gibt jetzt erst recht keinen Grund mehr für einen fast einwöchigen Streik." Die GDL müsse ihre "Blockadehaltung" aufgeben und an den Verhandlungstisch kommen. Das zeichnet sich vorerst nicht ab.

Nach bisherigen Plänen der GDL soll der Ausstand bis Dienstagmorgen dauern. Ob die GDL aufgrund des Angebots den Streik zumindest verkürzt, war in der Nacht weiter offen. Die letzte Verhandlungsrunde zwischen beiden Seiten ist bereits fast drei Monate her. (dpa/ska)

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