Ikea Deutschland existiert seit über 40 Jahren. Wir gratulieren dem Möbelgiganten mit einem Blick zurück auf seine Anfänge. Mitunter kann das recht amüsant sein, wie dieser Katalogausschnitt beweist: Dass ein Münchner mal mehr Geschmack als Geld hatte, muss wahrlich schon eine Weile her sein.
"Wir werden auf Ihrer Seite stehen", kündigte Ikea-Gründer Ingvar Kamprad damals an. Was damals niemand wissen konnte: Dass Ikea-Möbel nur dann auf unserer Seite stehen, wenn auch wirklich genug Schrauben dem gekauften Bausatz beiliegen.
Wer seinen Eltern 1974 von seinem neuen Freund "Lucas" erzählte, meinte sicherlich nicht den Kollegen in der Arbeit. Weil sich Ikea-Gründer Kamprad keine Zahlen merken kann, wurden alle Produkte mit Namen versehen.
Ob die Werbesprüche des Einrichtungshauses direkt aus dem Schwedischen übersetzt wurden? Man weiß es nicht. Sicher ist jedoch, dass das Prinzip Ikea leichter zu verstehen ist als seine Montagebeschreibungen.
Was es mit Dixi und Diskus auf sich hat, könnten Ihnen vermutlich zwei Ikea-Mitarbeiter in Stockholm beantworten. Diese beiden sind ausschließlich dafür angestellt, sich neue Namen für Produkte auszudenken. Normalerweise handelt es sich dabei um skandinavische Flüsse, Städte, Tiere, Pflanzen oder auch Vornamen.
"Das Original aller Kopien" ist alles andere als böse gemeint: Tatsächlich hat Ikea ein ausgeprägtes Händchen dafür, teure Designermöbel in leicht abgewandelter Form als Billigvariante anzubieten. Den Geldbeutel freut's.
Lesen Sie sich diese Katalog-Schlagzeile bitte gut durch. Dann wechseln wir das Thema: Jeder zehnte Europäer wird inzwischen in einem Ikea-Bett gezeugt.
Häufiger verkauft als Sofas: dazu passende Kissen. Tatsächlich macht Ikea mit dem so genannten "Randsortiment" - also mit Teelichtern, Tassen und Dekokram - 50 Prozent des Gesamtumsatzes.
Für einen kleinen Moment möchten wir innehalten und Sie fragen: Wissen Sie, wie Ihre Möbel heißen? Hand aufs Herz: Natürlich wissen Sie das. Und damit hat das Konzept der Schweden seine Aufgabe erfüllt.
Ein Grund für den Erfolg des Einrichtungshauses: In der Masse versteckt sich die Individualität. Für jeden Kunden gibt es etwas, das zu ihm passt - und das lässt sich mit Millionen anderer Dinge kombinieren.
Obwohl Ikea auf Do-it-yourself setzt, halten sich bevorzugt Frauen in den Einkaufsräumlichkeiten auf. Deswegen gibt es in einer Filiale in Sydney mittlerweile eine Art Hort für Männer: Das "Mänland", in dem die Herren Fußballschauen und gratis Hotdogs essen dürfen.
Nicht nur in den Katalogen, auch in den Filialen selbst werden nicht einfach nur Möbel ausgestellt. Nein, es werden Wohnräume nachgestellt, inklusive prall gefüllter Bücherwände. Mal ehrlich, waren Sie nicht auch wahnsinnig enttäuscht, als Sie heimlich rausgefunden haben, dass in den Ausstellungsbüchern gar kein richtiger Text steht?
Gelb-weiß die Möbel, gelb-blau das Logo: Wussten Sie, wofür Ikea steht? Das "I" und das "K" stehen für Firmengründer Ingvar Kamprad - das "E" und das "A" für seinen elterlichen Bauernhof Elmtaryd in dem kleinen schwedischen Dorf Agunnaryd.