Die deutsche Modebranche ist trotz der hohen Inflation und der schlechten Konsumstimmung einigermaßen zufrieden mit ihrem Geschäft. Das teilte der Verband GermanFashion am Donnerstag in Köln mit. Ungünstige Entwicklungen hätten sich wieder beruhigt, die zuletzt hohen Logistikkosten und Rohstoffpreise seien wieder auf ein erträgliches Maß gesunken, sagte Verbandspräsident Gerd Oliver Seidensticker.
Mit einem Umsatz von 6,87 Milliarden Euro verzeichneten die Bekleidungshersteller im vergangenen Jahr ein Plus von 10,8 Prozent und konnten damit wieder an das Niveau vor der Corona-Pandemie anknüpfen. Die Unternehmen verdanken dies auch gestiegenen Preisen. Das Plus lag jedoch deutlich über der Inflationsrate, die 2023 im Schnitt 5,9 Prozent betragen hat. "Das Umsatzplus von 2023 ist ein gutes Zeichen für unsere Branche und ich bin überzeugt, dass wir dies trotz großer wirtschaftlicher Herausforderungen als positiven Rückenwind für 2024 nutzen werden", sagte Seidensticker.
Die Modebranche blickt dennoch wenig optimistisch nach vorn. Die Stimmung sei aufgrund der wirtschaftlichen Lage gedrückt, die Beurteilung schlechter als Anfang 2023, so Seidensticker. Laut einer repräsentativen Umfrage des Verbandes unter seinen 350 Mitgliedern erwarten die Unternehmen im laufenden Jahr weniger Gewinn.
Zulegen konnte die Modebranche zuletzt auch beim Auslandsgeschäft. Die Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorjahr um knapp 11 Prozent. 43 Prozent der Erlöse entfielen auf Exporte. Die wichtigsten Ausfuhrländer sind dem Verband zufolge Polen, Schweiz, Österreich und die Niederlande. Am häufigsten exportiert wurden Hosen. Die wichtigsten Importländer für Bekleidung waren 2023 erneut China und Bangladesch. Insgesamt wurden jedoch deutlich weniger Waren eingeführt. Grund sei eine starke Zunahme der Produktion im Jahr zuvor, daher hätten auch Lagerbestände den Weg in die Läden gefunden, hieß es. © dpa
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