Die OMV hat mit sofortiger Wirkung den langfristigen Gasliefervertrag mit der russischen Gazprom gekündigt. Damit habe die OMV keine Lieferverträge mit Gazprom und keine Geschäftsaktivitäten in Russland mehr, teilte das österreichische Unternehmen mit.
Nach der Einstellung der Gaslieferungen aus Russland hat der österreichische Energieversorger OMV den Liefervertrag mit dem russischen Energiekonzern Gazprom gekündigt. "Die Vertragskündigung ist sofort wirksam", erklärte OMV am Mittwoch. Das Unternehmen führte zur Begründung "grundlegende Vertragsverletzungen" durch Gazprom an. Der 2006 geschlossene Vertrag sah demnach ursprünglich eine Laufzeit bis 2040 vor.
Gazprom hatte nach Angaben von OMV seine Gaslieferungen nach Österreich am 16. November eingestellt. Dies hatte aber kaum Auswirkungen auf die Gasversorgung in dem EU-Land, da sich OMV nach eigenen Angaben seit rund drei Jahren auf dieses Szenario vorbereitet hatte.
OMV steigt auf andere Lieferanten um
Die im Gazprom-Vertrag vereinbarten Liefermengen seien in dieser Zeit "vollständig durch alternative Gasquellen diversifiziert" worden, erklärte OMV am Mittwoch. Das Unternehmen bezieht das Gas demnach aus der eigenen Gasproduktion in Norwegen und Österreich, von externen Gasproduzenten oder durch zusätzliche Lieferungen von Flüssigerdgas. Die Gasspeicher von OMV in Österreich seien derzeit zu rund 85 Prozent gefüllt. "OMV ist in der Lage, die Verträge aller Kunden aus alternativen Gasquellen zu erfüllen", betonte das Unternehmen.
Die Entscheidung von Gazprom, die Lieferungen einzustellen, war nach einer Ankündigung von OMV erfolgt, aufgrund eines Schiedsgerichtsurteils nach den Regeln der Internationalen Handelskammer (ICC) von dem russischen Gaslieferanten Ausgleichszahlungen für frühere Lieferprobleme in Höhe von 230 Millionen Euro zu verlangen. OMV kündigte daraufhin an, den Anspruch mit Zahlungsverpflichtungen an Gazprom aufzurechnen. (afp, bearbeitet von mss)
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