Etwa 71 Prozent der ostdeutschen Fachkräfte verdienen weniger als Fachkräfte in Westdeutschland – und das gut drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung. Besonders groß ist die Lohnlücke in Großbetrieben.

Mehr News zum Thema Wirtschaft

Die Lohnlücke zwischen Ost- und Westdeutschland bleibt auch gut drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung bestehen. Rund 71 Prozent der ostdeutschen Fachkräfte verdienen nach wie vor weniger als Fachkräfte in Westdeutschland, wie die RND-Zeitungen am Wochenende aus der Regierungsantwort auf eine AfD-Anfrage berichteten. 38 Prozent von ihnen bekämen sogar weniger als ungelernte Arbeitnehmer im Westen. Besonders in Großbetrieben näherten sich demnach die Löhne in den vergangenen Jahren kaum an.

Der Abstand zwischen Ost- und Westlöhnen verringerte sich dem Bericht zufolge von 2000 bis 2022 gerade einmal um 47 Euro. Im Jahr 2000 betrug er demnach 642 Euro, Ende 2022 noch 595 Euro. In Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten habe sich der Abstand zwischen Ost und West in diesem Zeitraum sogar um 161 Euro erhöht. Die Zahlen gehen aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten René Springer hervor.

Schlusslichter sind Görlitz und Erzgebirge

Die Kreise und Städte mit dem höchsten Medianentgelt liegen demnach alle in Westdeutschland, die mit dem niedrigsten im Osten. An der Spitze stehen die westdeutschen Städte Ingolstadt (5.282 Euro) und Wolfsburg (5.238 Euro), Schlusslichter sind die sächsischen Landkreise Görlitz (2.650 Euro) und Erzgebirge (2.651 Euro), wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) weiter berichtete.

Das Medianeinkommen bezeichnet den Wert, von dem aus es genauso viele besser wie schlechter Verdienende gibt. (AFP/tas)


JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.