Die Parfümeriekette Douglas hat bei ihrem Börsengang am Donnerstag Anleger enttäuscht. Bis zum Nachmittag fielen die Papiere um mehr als zwölf Prozent auf 22,80 Euro. Der Ausgabepreis betrug 26 Euro. Dieser hatte bereits am unteren Ende der bis 30 Euro reichenden Emissionsspanne gelegen.
Unternehmenschef Sander van der Laan und Finanzchef Mark Langer läuteten am Morgen im Frankfurter Handelssaal unter dem Jubel von Douglas-Beschäftigten die traditionelle Glocke. "Schön, dass Sie wieder da sind", sagte Deutsche-Börse-Vorstand Thomas Book mit Blick auf die Rückkehr auf das Börsenparkett.
Knapp 32 Prozent des Unternehmens wurden an die Börse gebracht. Die Alteigentümer, der Finanzinvestor CVC und die Familie Kreke, bleiben auch nach dem Börsengang Hauptaktionäre. CVC hält indirekt mehr als die Hälfte des Aktienkapitals.
Die ehemalige Douglas-Holding war bis 2013 schon einmal an der Börse und sogar MDax-Mitglied. Das damals auch als Buch- und Schokoladenhändler weniger fokussierte Unternehmen wurde nach der Übernahme vom Finanzinvestor Advent und der Familie Kreke von der Börse genommen, um es strategisch neu aufzustellen. 2015 übernahm dann CVC die Mehrheit. Die neue Douglas hat europaweit 1850 Filialen in 22 Ländern und beschäftigt rund 18 000 Menschen. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2025/2026 sollen mehr als 200 neue Standorte eröffnet werden.
Der Douglas-Börsengang bekommt auch deshalb viel Aufmerksamkeit, weil es zuletzt nicht viele andere gab. Nach dem Panzerzulieferer Renk ist es in Frankfurt der zweite Börsengang in diesem Jahr und der erste, bei dem auch Privatanleger angesprochen werden. In Deutschland ist die Zahl der Börsengänge seit Jahren niedrig. Dass zuletzt immer weniger Firmen den Schritt wagten, lag auch am schwierigen Umfeld. Die weltweiten Konflikte, die Pandemie sowie Inflation und Zinsen drückten auf die Stimmung. Zuletzt aber geriet die Börse in Schwung, der Dax eilte von Rekord zu Rekord – ein günstiges Fenster für Börsengänge. © dpa
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