Der frühere schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) wird Tabaklobbyist: Wie der Tabakkonzern Philip Morris am Freitag im bayerischen Gräfelfing mitteilte, übernimmt der 60-Jährige ab sofort die Leitung des Bereichs External Affairs beim Deutschlandgeschäft von Philip Morris. Damit ist er für die Außendarstellung der Philip Morris GmbH in Deutschland verantwortlich und steigt in die Geschäftsführung der Deutschlandtochter des globalen Konzerns auf.
Zu Albigs Aufgaben gehören künftig unter anderem auch der Dialog mit der Öffentlichkeit und die Unternehmenskommunikation sowie das Thema Nachhaltigkeit und die Bekämpfung des illegalen Zigarettenhandels. Albig übernimmt diese Aufgabe von Claudia Oeking, die "jahrelang aktiv" dazu beigetragen habe, "unsere Vision einer rauchfreien Zukunft in Deutschland und unsere unternehmenseigene Transformation voranzutreiben", erklärte der Chef von Philip Morris Deutschland, Markus Essing. Albig sei nun die "ideale Besetzung" für die Nachfolge.
Seine Aufgabe werde es nun vor allem sein, den Wandel von Philip Morris mit Marken wie Marlboro und Chesterfield "von einem Tabakkonzern hin zu einem Technologieunternehmen" weiter voranzutreiben, betonte das Unternehmen. Albig selbst sagte dazu, der Wandel hin zu einem Konzern, der "in naher Zukunft vollständig auf schadstoffreduzierte Produkte" setze, sei ihm "ein persönliches Anliegen". Denn die aktuellen Raucherzahlen hierzulande seien "leider ungebrochen hoch".
Vor seinem Wechsel in die Landespolitik war Albig bis 2009 Sprecher des damaligen Bundesfinanzministers Peer Steinbrück. Von 2009 bis 2012 regierte er dann als Oberbürgermeister die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt Kiel. Ministerpräsident war er von 2012 bis 2017, als er sich nach einer Wahlniederlage aus der Politik zurückzog. © AFP
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