Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) erhöht den Druck auf den grünen Koalitionspartner wegen dessen Haltung gegenüber neuen Methoden der Gentechnik und deren Anwendung in der Landwirtschaft.

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"Wir dürfen nicht aus ideologischen Überlegungen ein Zukunftsfeld und die damit verbundenen Chancen aufgeben", sagte sie dem "Spiegel". Die Grünen müssten auf die Wissenschaft hören.

Die EU-Kommission hatte am vor zwei Wochen Lockerungen für den Einsatz sogenannter Neuer Genomischer Verfahren (NGT) in der Landwirtschaft vorgeschlagen. So soll etwa die Kennzeichnungspflicht für genetisch veränderte Pflanzen wegfallen, wenn diese auch durch eine natürliche Kreuzung hätten entstehen können. Für potenziell im Kampf für mehr Umwelt- und Klimaschutz nützliche NGT-Pflanzen könnten die Zulassungsverfahren vereinfacht werden.

Während aus den Reihen der FDP dafür viel Lob kam, kritisierten Grünen-Politiker wie Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir den Vorschlag. Ohne eine geeinte Haltung könnte die Bundesregierung im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens in Brüssel nicht zustimmen.

"Das wäre ein schlimmes Signal", sagte Stark-Watzinger. "Wenn der EU-Vorschlag abgelehnt würde, wäre das fatal und eine Absage an eine vielversprechende Technologie, die den Nobelpreis bekommen hat."  © AFP

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