In der Debatte um die Kindersicherung hält das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) laut einem Medienbericht finanzielle Probleme von Familien für die größte Hürde auf dem Weg zu schulischem Erfolg. "Eine hohe finanzielle Ressourcenausstattung erleichtert sowohl eine gezielte situative Förderung, etwa in Form von Nachhilfeunterricht, als auch eine sichere langfristige Unterstützung", heißt es in einer noch unveröffentlichten IW-Studie im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, die dem digitalen Medienhaus Table.Media am Montag vorlag.
Für die meisten Kinder und Jugendlichen sei das zentrale Problem hinsichtlich ihrer Chancen bei Bildung und sozialem Aufstieg die finanzielle Unsicherheit, heißt es in dem Bericht. Demnach ist derzeit jedes fünfte Kind von Armut betroffen – Tendenz steigend. In Haushalten von Alleinerziehenden leben demnach sogar 40 Prozent in finanziell prekären Verhältnissen. Bei Migranten liegt die Zahl laut der Studie bei 35 Prozent.
Nach monatelangem Streit hatte die Ampel-Regierung in der Nacht zum Montag eine Einigung zur Kindergrundsicherung erzielt. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Regierungskreisen erfuhr, vereinbarten Familienministerin
Paus und Lindner streiten seit Monaten über die Höhe der Mittel für die Kindergrundsicherung, die ab 2025 wesentliche familienpolitische Leistungen bündeln und so leichter zugänglich machen soll. Die Familienministerin hielt dabei mit Blick auf Kinder aus armen und einkommensschwachen Familien deutlich höhere Beträge für notwendig, als der Finanzminister bereitstellen wollte.
Lindner hatte am Sonntag im ZDF-"Sommerinterview" nochmals betont, dass er keinen höheren Sozialtransfer wolle. Der Schlüssel gegen Kinderarmut sei Bildung, Integration und Sprachförderung, sagte er. Der FDP-Chef bekräftigte dabei, dass es aus seiner Sicht "einen Zusammenhang zwischen Kinderarmut und Einwanderung nach Deutschland gibt". © AFP
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