Nach dem vergangenen Krisenjahr auf dem Immobilienmarkt erwartet der Verband deutscher Pfandbanken (VDP) 2024 einen leichten Aufschwung im Geschäft mit Immobilienkrediten. "Dass im Abschlussquartal 2023 mehr Immobilienkredite vergeben wurden als im entsprechenden Vorjahresquartal, deutet auf eine einsetzende Stabilisierung des Finanzierungsgeschäfts hin", sagte Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt am Mittwoch. Da die Kreditzinsen offenbar ihren Höhepunkt erreicht hätten und es größere Planungssicherheit bei der Finanzierung gebe, rechne man mit einer leichten Belebung des Neugeschäfts mit Immobilienfinanzierungen.
Die Krise mit einem Rekordrückgang der Preise für Wohnimmobilien und Turbulenzen rund um Gewerbeimmobilien schlug sich 2023 auch im Neugeschäft der im Verband zusammengeschlossenen Banken nieder. Sie sagten Kredite für den Bau und Erwerb von Wohn- und Gewerbeimmobilien in Höhe von 110 Milliarden Euro zu, ein Einbruch um gut 31 Prozent zum Jahr 2022. Mit fast 24 Prozent fiel das Minus bei Gewerbeimmobilienkrediten geringer aus als bei Wohnimmobilienkrediten (35,8 Prozent). Der Verband vertritt die wichtigsten Immobilienfinanzierer, darunter Deutsche Bank, Commerzbank, große Sparkassen, Landesbanken und Spezialfinanzierer.
Das Geschäft mit Immobilienfinanzierungen hatte bis ins Frühjahr 2022 geboomt, doch der starke Anstieg der Kreditzinsen beendete den Höhenflug. Verbraucher hielten sich ebenso wie große Investoren zurück. Mit der gesunkenen Inflation wird nun erwartet, dass die Europäische Zentralbank im Juni die Leitzinsen senkt. Seit Oktober sind die Bauzinsen spürbar gefallen, was in der Immobilienbranche Hoffnung auf eine Erholung schürt. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.