Vor der vierten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt bei der Postbank weitet die Gewerkschaft Verdi ihre Warnstreiks aus. Sie ruft an diesem Donnerstag neben den Beschäftigten in den Serviceeinheiten (Backoffice) und den Callcentern bundesweit auch die Mitarbeiter in den Filialen zu Arbeitsniederlegungen auf. "Damit wird noch einmal ein deutliches Zeichen gesetzt, dass alle Beschäftigten hinter den Forderungen nach einer deutlichen Verbesserung der Bezahlung und einer Verlängerung des Kündigungsschutzes stehen", teilte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck in Berlin mit. Im Backoffice sowie den Callcentern wird bereits seit diesem Dienstag gestreikt.
Mit der Verschärfung der Warnstreiks vor der Verhandlungsrunde am 16. April in Frankfurt reagiere Verdi auf die sich hinschleppenden Gespräche, hieß es. Mit der Ankündigung eineinhalb Tage vor dem Warnstreik wolle man sicherstellen, dass sich Kundinnen und Kunden rechtzeitig darauf einstellen könnten. Es könne vorübergehend zu Beeinträchtigungen kommen, sagte Duscheck.
Verdi will für etwa 12 000 Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbank-Tarifvertrag 15,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch eine Anhebung der Monatsgehälter um 600 Euro erstreiten. Zudem fordert die Gewerkschaft die Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende 2028. Die Deutsche Bank will bis Mitte 2026 bis zu 250 der 550 Postbank-Filialen schließen und dabei auch Personal abbauen.
Erst am Montag hatten Verdi und der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) in dem Tarifkonflikt den Druck erhöht und bundesweit die Beschäftigten im Backoffice und in Callcentern aufgerufen, von Dienstag bis Mittwoch die Arbeit niederzulegen."Trotz wochenlanger Verhandlungen ist der Arbeitgeber nach wie vor nicht bereit, den Postbank-Beschäftigten substanziell entgegenzukommen", hatte Duscheck kritisiert. © dpa
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