Europas größter Autobauer Volkswagen bereitet seine Belegschaft auf Einschnitte auch beim Personal vor. "Die Situation ist sehr kritisch", sagte Markenchef Thomas Schäfer laut einem Beitrag im VW-Intranet, der der dpa vorliegt, am Montag vor 2000 Vertrauensleuten der IG Metall in Wolfsburg. "Ohne spürbare Einschnitte geht es nicht. Wir müssen ran an die kritischen Themen, auch beim Personal." Zuvor hatte der "Spiegel" berichtet.
Personalvorstand Gunnar Kilian kündigte vor den Vertrauensleuten an: "Wir müssen die demografische Kurve konsequent als Vorteil begreifen, Altersteilzeit und Ruhestandsregelungen in den kommenden Jahren maximal nutzen." Zugleich machte er deutlich, dass Einsparungen beim Personal unvermeidlich seien. "Wir müssen unsere Kosten senken und mit weniger Personal auskommen, um ein zukunftsfester Arbeitgeber zu bleiben."
Konzernchef Oliver Blume hatte am Freitag im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" angekündigt, dass es bei dem geplanten Sparprogramm auch um eine Reduzierung des Personals gehen werde, die aber sozialverträglich erfolgen solle. VW plant ein milliardenschweres Effizienzprogramm für die Kernmarke Volkswagen. Bis 2026 soll es zehn Milliarden Euro an Einsparungen bringen und die Umsatzrendite der Marke von zuletzt 3,4 auf 6,5 Prozent anheben.
Über die Ausgestaltung wird seit Oktober mit dem Betriebsrat verhandelt. "Alle notwendigen Maßnahmen liegen auf dem Tisch", sagte Schäfer. "Jetzt müssen wir die Eckpunkte der Vereinbarung gemeinsam mit der Arbeitnehmerseite bis Jahresende unter Dach und Fach bringen."
Als Sofortmaßnahme hatte VW Anfang November für die wichtigsten Standorte bereits einen Einstellungsstopp verhängt. "Das allein reicht aber nicht", sagte Kilian. Es gehe aber nicht nur um Einschnitte bei der Belegschaft. "Das Effizienz-Programm setzt nicht allein auf Personalmaßnahmen. Der Großteil der 10 Milliarden in der Marke VW wird über andere Maßnahmen erbracht."
Betriebsratschefin Daniela Cavallo bekräftigte auf der Versammlung die von ihr bereits zuvor genannten roten Linien: "Kein Abrücken von unseren Tarifverträgen und der Beschäftigungssicherung bis 2029!" Betriebsbedingte Kündigungen sind bis zu diesem Zeitpunkt ausgeschlossen. © dpa
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