• Für gesetzlich Krankenversicherte steigen die Zusatzbeiträge, die sie zahlen müssen, deutlich.
  • Das kündigte Gesundheitsminister Lauterbach an.
  • Aktuell liegt der Satz für Zusatzbeiträge bei 1,3 Prozent – 2023 soll er um 0,3 Prozentpunkte ansteigen.

Mehr aktuelle News finden Sie hier

Die Zusatzbeiträge für Krankenkassen sollen 2023 um 0,3 Prozentpunkte steigen. Das sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstag in Berlin.

Als Grund für die Erhöhung nannte Lauterbach ein Defizit von rund 17 Milliarden Euro, das der Gesetzlichen Krankenversicherung drohe, sollten die Beiträge nicht angehoben werden. Leistungskürzungen werde es nicht geben.

Für gesetzlich Krankenversicherte steigen damit die Kosten deutlich. Aktuell beträgt der Satz für die Zusatzbeiträge 1,3 Prozent.

Kampf gegen Defizit bei der Krankenversicherung

Die Anhebung der Zusatzbeiträge bringe voraussichtlich zwischen 4,8 und 5 Milliarden Euro ein. Zur Deckung des Defizits solle zudem ein erhöhter Steuerzuschuss in Höhe von 2 Milliarden Euro und ein Darlehen des Bundes in Höhe von 1 Milliarde Euro beitragen.

Darüber hinaus müssten andere Reserven angegangen werden - sowohl beim Gesundheitsfonds als auch bei den Einzelkassen seien noch solche Reserven vorhanden.

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wird durch einen offiziellen Schätzerkreis im Herbst endgültig festgelegt. Lauterbach teilte mit, über die geplante Finanzierung des Milliardenlochs der Krankenversicherung habe er lange mit Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) verhandelt.

Er stehe hinter Lindners Zielen, dass die Schuldenbremse nicht verletzt werden solle und die Steuern nicht erhöht werden sollten.

Lesen Sie auch: Trotz Krieg keine Pleitewelle: Deutsche Firmen zeigen sich robust

Lauterbach kritisiert Ex-Gesundheitsminister Spahn

Lauterbach übte Kritik an seinem Vorgänger Jens Spahn (CDU). "Die Bundesregierung hat die Finanzen der gesetzlichen Krankenkassen in einem sehr schwierigen Zustand vorgefunden", sagte der SPD-Politiker und sprach von einem historischen Defizit.

"Ich habe dieses Defizit im Wesentlichen von meinem Vorgänger geerbt." Lauterbach sagte, dieser habe "teure Leistungsreformen" gemacht und von Strukturreformen Abstand genommen. So sei das Defizit in der Pandemiezeit entstanden. (dpa/afp/thp)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.