- Für gesetzlich Krankenversicherte steigen die Zusatzbeiträge, die sie zahlen müssen, deutlich.
- Das kündigte Gesundheitsminister Lauterbach an.
- Aktuell liegt der Satz für Zusatzbeiträge bei 1,3 Prozent – 2023 soll er um 0,3 Prozentpunkte ansteigen.
Die Zusatzbeiträge für Krankenkassen sollen 2023 um 0,3 Prozentpunkte steigen. Das sagte Bundesgesundheitsminister
Als Grund für die Erhöhung nannte Lauterbach ein Defizit von rund 17 Milliarden Euro, das der Gesetzlichen Krankenversicherung drohe, sollten die Beiträge nicht angehoben werden. Leistungskürzungen werde es nicht geben.
Für gesetzlich Krankenversicherte steigen damit die Kosten deutlich. Aktuell beträgt der Satz für die Zusatzbeiträge 1,3 Prozent.
Kampf gegen Defizit bei der Krankenversicherung
Die Anhebung der Zusatzbeiträge bringe voraussichtlich zwischen 4,8 und 5 Milliarden Euro ein. Zur Deckung des Defizits solle zudem ein erhöhter Steuerzuschuss in Höhe von 2 Milliarden Euro und ein Darlehen des Bundes in Höhe von 1 Milliarde Euro beitragen.
Darüber hinaus müssten andere Reserven angegangen werden - sowohl beim Gesundheitsfonds als auch bei den Einzelkassen seien noch solche Reserven vorhanden.
Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wird durch einen offiziellen Schätzerkreis im Herbst endgültig festgelegt. Lauterbach teilte mit, über die geplante Finanzierung des Milliardenlochs der Krankenversicherung habe er lange mit Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) verhandelt.
Er stehe hinter Lindners Zielen, dass die Schuldenbremse nicht verletzt werden solle und die Steuern nicht erhöht werden sollten.
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Lauterbach kritisiert Ex-Gesundheitsminister Spahn
Lauterbach übte Kritik an seinem Vorgänger Jens Spahn (CDU). "Die Bundesregierung hat die Finanzen der gesetzlichen Krankenkassen in einem sehr schwierigen Zustand vorgefunden", sagte der SPD-Politiker und sprach von einem historischen Defizit.
"Ich habe dieses Defizit im Wesentlichen von meinem Vorgänger geerbt." Lauterbach sagte, dieser habe "teure Leistungsreformen" gemacht und von Strukturreformen Abstand genommen. So sei das Defizit in der Pandemiezeit entstanden. (dpa/afp/thp)
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