Jeder zweite Flixbus kommt laut einem "SWR"-Bericht zu spät. Bei deutschlandweiten Fernverbindungen seien die Verspätungen sogar länger als bei der Bahn.
Nicht nur bei der Deutschen Bahn, auch beim Bus-Konkurrenten Flixbus brauchen Fahrgäste mitunter Geduld. Nach einer Datenanalyse des "SWR" zu ausgewählten Verbindungen kommt jeder zweite Flixbus mindestens eine Viertelstunde zu spät.
Fahrgäste müssten demnach durchschnittlich mit einer halben Stunde Verspätung rechnen. Flixbus entgegnete am Donnerstag: "Unsere interne Dokumentation zeigt eine weitaus höhere Pünktlichkeit." Dabei würden auch die Zwischenhalte der Busse berücksichtigt. Das Unternehmen legte die eigenen Zahlen aber nicht offen.
SWR: Bei deutschlandweiten Fernverbindungen sind Verspätungen länger als bei der Bahn
Der "SWR" hatte auf Grundlage von GPS-Daten der Busse 40.000 Fahrten auf Direktverbindungen zwischen großen Städten unter die Lupe genommen und mit der Deutschen Bahn verglichen. Ergebnis: Bei deutschlandweiten Fernverbindungen seien die Verspätungen länger als bei der Bahn.
Eine Flixbussprecherin widersprach im "SWR": "Wir hinken der Bahn in Sachen Pünktlichkeit nicht hinterher." Im Fernverkehr der Deutschen Bahn hat durchschnittlich jeder zehnte Zug mindestens eine Viertelstunde Verspätung.
Für die Fahrgäste gilt: Kommen sie mindestens eine Stunde zu spät, erhalten sie auf Antrag ein Viertel des Fahrpreises zurück, ab zwei Stunden die Hälfte. Flixbus erstattet unter Umständen den Fahrpreis, wenn sich die Abfahrt um mehr als zwei Stunden verzögert.
Flixbus argumentiert: Wir haben keine eigene Infrastruktur
"Im Gegensatz zur Bahn oder dem Flugzeug verfügt der Fernbus über keine eigene Infrastruktur, sondern teilt sich die Straße mit anderen Verkehrsteilnehmern", erklärte Flixbus. Mit Hilfe von GPS sowie einem Verkehrswarnsystem könnten die Fahrer Staus und Streckensperrungen umfahren.
So würde größeren Verspätungen in den meisten Fällen vorgebeugt. "Unsere Fahrpläne sind dabei immer mit großzügigem Puffer geplant." © dpa
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