Von zerstörten Städten über eine Gletschermumie bis hin zu Totenmasken altägyptischer Könige: Unzählige spektakuläre Funde lassen den Menschen einen spannenden Blick zurückwerfen. Dies sind einige der verblüffendsten Ausgrabungen, die es bisher gegeben hat.

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Das Leben der meisten Archäologinnen und Archäologen dürfte wohl nicht so abenteuerlich sein, wie das des kultigen Filmcharakters Indiana Jones. Im Rahmen von Ausgrabungen gab es in den vergangenen Jahrhunderten aber unzählige spektakuläre Funde. Durch die Arbeit der Wissenschaftler erhält die Menschheit einen spannenden Einblick in die Vergangenheit. Dies sind einige der beachtlichsten Entdeckungen.

Olduvai-Schlucht: Die "Wiege der Menschheit"

In der Olduvai-Schlucht im Norden Tansanias sollen die ersten Hominiden gelebt haben. Deshalb gilt sie auch, neben anderen Fundorten, als "Wiege der Menschheit". In mehreren Schichten fanden Forscher Spuren der frühen Verwandten des modernen Menschen. Die Schlucht selbst hat eine Länge von rund 40 Metern und ist bis zu 100 Meter tief. Geformt wurde sie aus ablaufendem Regenwasser.

Der deutsche Neurologe und Paläontologe Wilhelm Kattwinkel machte dort 1911 die ersten Entdeckungen, er fand die Überreste eines Urpferdes. Zwei Jahre später folgte Hans Reck, der Teile eines Skelettes des Homo sapiens fand. Rund 20.000 Jahre wurde das Alter geschätzt. 1931 fanden Archäologen Steinwerkzeuge, ein Hominini-Fossil sowie von Paranthropus boisei, Homo habilis und Homo erectus.

Pompeji: Eine Stadt geht unter

Pompeji gehört zu den beeindruckendsten Ausgrabungen überhaupt und befindet sich in der süditalienischen Region Kampanien. Die Stadt gehörte einst zu den wohlhabendsten römischen Städten, bis ein Vulkanausbruch des Vesuvs im Jahr 79 nach Christus alles zerstörte. Der Ort war mit einer meterhohen Asche- und Bimsschicht bedeckt, weshalb er lange unentdeckt blieb. Die ersten wissenschaftlichen Ausgrabungen fanden 1748 statt.

Doch erst im 19. Jahrhundert sollte Giuseppe Fiorelli, vom italienischen Monarchen Vittorio Emmanuele II. berufen, Ordnung in das Ausgrabungschaos der vorgegangenen Jahrhunderte schaffen. Am Ende kam die Stadt zum Vorschein, die dank der Asche sehr gut konserviert wurde. Rund 2.000 Einwohner wurden gefunden, sie waren von vulkanischem Material bedeckt – und hinterließen somit Hohlräume in der Asche. Fiorelli ließ diese mit Gips ausfüllen, die Umrisse der toten Menschen können Besucher bis heute besichtigen. Pompeji gibt Aufschluss darüber, wie das Leben einst in antiken Städten ausgesehen hat.

Eine Armee aus Terrakotta

Ebenfalls beeindruckend: die Terrakotta-Armee in Zentralchina. Sie steht in einem Mausoleum, das für den Kaiser Qin Shihuangdis ab dem Jahr 246 vor Christus errichtet wurde. 210 vor Christus wurde der Herrscher schließlich darin begraben. Seit 1987 gehört die Grabanlage zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mehr als 700.000 Arbeiter sollen am Bau beteiligt gewesen sein. 1974 wurde die Terrakotta-Armee rein zufällig entdeckt, als Bauern einen Brunnen bauen wollten. Die rund 8.000 Figuren sollten den Kaiser und seinen unterirdischen Palast bewachen. Das Besondere: Jeder Krieger hat eigene Merkmale und Gesichtszüge.

Der Stein von Rosette

Der Stein von Rosette gehört zu den wichtigsten archäologischen Funden der Welt. Französische Soldaten haben im 18. Jahrhundert die Steintafel in Ägypten gefunden – erneut per Zufall. Denn sie rissen aufgrund von Reparaturarbeiten eine Wand ein und stießen auf die Platte. Darauf befanden sich drei Textblöcke in verschiedenen Schriftarten. Sie informierten Gelehrte über den Fund. Herauskam, dass es sich bei den Schriften um Hieroglyphen, Demotisch und Griechisch handelte. Der Text ist eine Verordnung der ägyptischen Priester aus Memphis, die 196 vor Christus lebten – das Griechisch war für die Gelehrten leicht zu entziffern. Am Ende hieß es, dass der Beschluss in drei Schriften verfasst werden sollte.

Damit war der Stein ein Schlüssel, um die Hieroglyphen und Demotisch lesen zu können. Bei letzterem handelt es sich um die Schreibschrift der Hieroglyphen, die etwa 650 vor Christus eingeführt wurde. Doch es sollte bis 1822 dauern, bis Jean-François Champollion das Schriftsystem entschlüsselt hatte. Mithilfe des Steins fertigte er ein Alphabet an und erschuf damit das Werkzeug, um die Inschrift vollständig zu übersetzen.

Die berühmte antike Stadt Pompeji bei Neapel. © IMAGO/Christian Offenberg

Das Grab des Tutanchamun

Wir bleiben im alten Ägypten. Tutanchamun war einst ein Pharao, der von 1332 bis 1323 vor Christus regierte – nicht sehr lange. Und dennoch haben viele schon von ihm gehört. Das liegt daran, dass der britische Archäologe Howard Carter im Jahr 1922 im sogenannten "Tal der Könige" bei Luxor sein nahezu unversehrtes Grab fand. Dieses war über und über mit Schätzen gefüllt; darunter war auch die goldene Totenmaske des jungen Pharaos. Mehr als neun Kilogramm Gold wurden dafür verwendet.

Die Schriftrollen von Qumran

Die Qumran-Schriftrollen wurden am Toten Meer gefunden. Es handelt sich dabei um Dokumente aus Papyrus und Pergament, die in elf Höhlen nahe des Ortes Khirbet Qumran im Westjordanland gefunden wurden. Insgesamt sind es 15.000 Fragmente von etwa 1.000 Schriftrollen, die in der Zeit vom 3. Jahrhundert vor Christus bis ins 1. Jahrhundert nach Christus entstanden sind. Die Höhlen wurden zwischen 1947 und 1956 von Beduinen entdeckt. Die meisten Texte sind auf Hebräisch verfasst. Darunter Teile der Bibel oder auch andere religiöse Texte der jüdischen Glaubensgemeinschaft Essener. Bei den Rollen handelt es sich um die ältesten biblischen Handschriften, die um Christi Geburt entstanden waren.

Der Schatz von Staffordshire

Ins siebte Jahrhundert nach Christus lässt sich der Schatz von Staffordshire datieren. Die mehr als 3.500 Stücke aus Gold, Silber und Kupfer wurden 2009 von einem Hobby-Archäologen auf einem Acker in der Grafschaft Staffordshire gefunden. Dazu gehören Schwerter, Dolche, Helme und Kreuze. Viele Forscher sprechen von einem der bedeutendsten Funde eines germanischen Stammes.

Ötzi: Der Mann aus dem Eis

Eine Leiche erreicht Weltruhm: 1991 war ein Ehepaar in den verschneiten Ötztaler Alpen in Südtirol unterwegs. Am Tisenjoch machten sie eine grausame Entdeckung: In einer Höhe von rund 3.200 Metern entdeckten sie eine Leiche im Schnee. Doch es war kein verunglückter Wanderer, den sie dort fanden. Es stellte sich heraus, dass die Leiche seit rund 5.300 Jahren dort liegt. Ötzi, wie die Mumie getauft wurde, ist damit die älteste und natürliche Mumie, die jemals gefunden wurde. Neben der Leiche liefern auch die Gegenstände des Mannes Aufschluss über die späte Jungsteinzeit bzw. Kupfersteinzeit.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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