Die meisten Menschen hegen den einen oder anderen Aberglauben. Freitag der 13. gilt bei vielen als Unglückstag. Wir haben weitere irrationale Vorstellungen unter die Lupe genommen.
82 Prozent der Menschen in Deutschland glauben daran, dass Freitag der 13. ein Unglückstag ist. Für diese Furcht gibt es sogar einen Fachbegriff - die Paraskavedekatriaphobie, also die Angst vor Freitag dem 13. Damit ist diese Furcht wohl der häufigste Aberglaube. Es gibt aber noch andere Traditionen, die nicht so bekannt sind.
Eine Eule an die Scheune nageln
Die Eule hat einen schweren Stand. Ob sie nun als Glücks- oder Unglückssymbol gilt - darüber sind sich die Menschen nicht einig. In manchen Teilen der Welt bedeutet der Schrei einer Eule den Tod, in anderen wiederum kündigt er eine komplikationslose Geburt an.
Lange wurde die etwas makabre Praxis betrieben, eine Schleiereule an eine Scheunentür zu nageln. So sollte das Anwesen vor Feuer geschützt und der Hof vor Unglück bewahrt werden. Machen Sie diese Praxis aber bitte nicht zu Hause nach. Viele Eulen- und Uhuarten stehen unter Naturschutz.
Eulen haben sich meistens in der Nähe von Menschen niedergelassen. Experten vermuten, dass die Tiere als Unglücksboten gelten, da sie teilweise an den Überresten von Verstorbenen genagt haben. Ihr Posten als Glücksbringer kommt von ihrer Angewohnheit, Menschen von Mäusen- und Rattenplagen zu befreien.
Eine Gabel bringt Besuch
Im russischen Raum wird Besteck nicht nur zum Essen benutzt, sondern gilt auch als gute Vorhersage, wann das nächste Mal Besuch kommen wird. Fällt während des Essens ein Messer vom Tisch, wird bald ein Mann zu Besuch kommen. Bei einem Löffel oder einer Gabel naht Damenbesuch.
Richtig schlimm wird es, wenn über Nacht ein Messer auf dem Tisch liegt - dann soll es nämlich bald Streit mit jemandem geben.
Bloß nicht reinfeiern
Wer jemandem vor dem eigentlichen Geburtstag gratuliert, ruiniert der Person vollends den Tag. Denn: wer zu früh gratuliert, bringt Unglück. Das gilt übrigens auch für Prüfungen und alle anderen Fälle, in denen eine Gratulation angebracht wäre.
Verfrühte Glückwünsche überschatten oder verhindern das bevorstehende glückliche Ereignis nämlich - so lautet der Aberglaube. Da schwingt natürlich eine große Portion Pessimismus mit. Es kann ja immer noch was dazwischen kommen.
In China gilt das übrigens nicht. Hier kann man ohne Sorge bereits einen Tag zu früh gratulieren. Wer allerdings zu spät dran ist, sollte lieber den Mund halten - nachträgliche Glückwünsche gelten als sehr unhöflich.
Nicht auf Schiffen pfeifen
Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön - zumindest, solange niemand pfeift. Das war früher nämlich unter Seemännern verpönt. An Bord eines Schiffes durfte auf keinen Fall gepfiffen werden. Das brachte schweres Unglück und konnte im schlimmsten Fall sogar Stürme heraufbeschwören.
Schirme bitte nur draußen
Es regnet wie aus Eimern und Sie wollen den Schirm schon im Flur aufmachen, damit Sie bloß nicht nass werden? Lieber nicht! Denn es gibt kaum etwas Schlimmeres, als den Regenschirm drinnen aufzuspannen. Das bringt nicht nur Unglück, sondern sorgt auch noch für Streit.
Um den Grund für den Aberglauben zu verstehen, muss man etwas um die Ecke denken. Die Spitze des Schirms ist hier der Schlüssel. Spitze Gegenstände werden verwendet - so der Glaube - um Hexen und gefährliche Ereignisse abzuwehren. Richtet man die Spitze des Schirms nun auf eine Person im Raum, möchte man diese vermeintlich abwehren - und das könnte ja durchaus zu Streit führen.
Aberglaube hilft
Viele dieser Annahmen erscheinen heutzutage ein wenig albern. Aber Tatsache ist, dass Menschen seit jeher an so manche seltsame Vorstellung glauben - und zwar meistens, um sich die Welt zu erklären.
Das Gehirn versucht, aus unserer Umwelt Muster und Zusammenhänge zu ziehen - vor allem, wenn eine Situation unsicher ist. So entstehen aus zufälligen Situationen oft Ursache und Wirkung - obwohl eigentlich kein Zusammenhang besteht.
Dieser Glaube ist häufig nicht logisch, kann den Menschen aber trotzdem helfen. Eine Studie hat gezeigt: Golfspieler, denen vor einem Spiel gesagt wurde, dass der Ball ein Glücksball sei, trafen tatsächlich häufiger als Golfspieler, die keinen "Glücksball" hatten.
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